Ganz ehrlich, welcher Unternehmer wünscht sich keinen erfolgreichen EXIT, sei es den Brüdern gegönnt, man kann nur gratulieren für das was die zwei aufgebaut und erreicht haben, muss erstmal einer nachmachen!
Grundsätzlich soll passieren was will, ich hab nur Angst davor was passieren könnte, wenn es soweit ist und wirklich so kommt ... es kann alles passieren.
Ich bin fest davon überzeugt, dass die Brüder einen würdigen Partner für die Übernahme suchen umd den Fortbestand von JTL zu sichern.
Der geplante Verkauf des Unternehmens steht für mich außer Frage. Die Produktentwicklung ist nunmehr seit Jahren primär auf Umsatzsteigerung und Neukundengewinnung ausgelegt – die entscheidenden Faktoren für den Exit.
Alles legitim und Erfolg gönne ich grundsätzlich jedem der fleißig ist. Und wahrscheinlich ist es in den heutigen Zeiten auch das Beste, nicht darauf zu hoffen, dass Erfolg anhält und ausbaubar ist, sondern zu einem erfolgreichen Zeitpunkt das Maximum rauszuholen.
Das Problem an der Sache ist allerdings, dass ein Investor in der Regel das Geld irgendwoher haben muss (egal von welcher Summe wir reden) und das Unternehmen nach dem Kauf mit Schulden belastet ist. Also muss das Geld für die Kaufsumme irgendwoher (zurück) kommen und gleichzeitig sind auch nicht unerhebliche Investitionen erforderlich. Es entsteht also eine Doppelbelastung, die es aktuell so nicht gibt.
Dann haben wir aktuell ständig steigende Zinsen, also ist Kapital auch nicht mehr wirklich günstig zu beschaffen und damit noch ein 3. Faktor gegeben, der stark für eine Kostensteigerung bei einer Übernahme sprechen würde.
Gleichzeitig würde auch der Staat bei einem entsprechenden Kaufpreis entsprechend mitverdienen, was gegen einen schnellen Verkauf sprechen würde.
Insofern kann es ja auch interessant sein, wirklich nur als Allein-Gesellschafter weiter tätig zu sein, ohne die ganze Verantwortung (und Haftung) eines Geschäftsführers, dafür aber mit regelmäßigen Dividenden-Ausschüttungen bei einer Haftung mit jeweils 12500 Euro und ggf. nach und nach Anteile zu verkaufen.
Im Zweifelsfall wäre eine Genossenschaft dann ja ein Modell, dass allen am Meisten nutzen bringen würde und am ehesten dazu führen würde, dass auch die Philosophie händlerorientiert fortgeführt werden könnte. Müssten sich halt nur genügend JTL-Kunden (und ggf. andere Genossen) finden, die bereit sind entsprechende Genossenschaftsanteile zu kaufen und auch die Überlegung Anklang bei den Eigentümern finden.
"Thomas, Janusch und die gesamte JTL-Familie haben ein tolles Unternehmen aufgebaut, das wirtschaftlich auf soliden Beinen steht. Wir haben aber noch viel Potenzial, das es jetzt voll auszuschöpfen gilt."
- Ralph Schweiker, Geschäftsführer JTL-Software-GmbH
https://www.jtl-software.de/unternehmen
Was genau liest Du daraus?
Das sind doch übliche PR-Aussagen, ohne großen Inhalt.
In der Regel wird ein Geschäftsführer eine Zielvereinbarung haben und in der steht meistens nicht drin: "Sei nett zu den Kunden und sorg dafür, dass diese sich gut und fair behandelt fühlen und nicht zuviel bezahlen."
Da stehen in der Regel, neben Projektzielen, Zielgrößen in Form von Zahlen drin.
Das kann also in alle Richtungen interpretiert und gelesen werden.