Das ist richtig und auch verständlich. Die Frage ist halt ob es Sinn macht sich darüber jetzt noch monatelang aufzuregen und Stimmung zu machen oder ob man an der Situation im einzelnen versucht was zu ändern.
Das eine schließt ja das andere nicht aus bzw. ist ja die Frage, ob es um Stimmungsmache geht oder um den hilflosen Versuch etwas zu ändern, indem man bestehende (und auch neu entstandene) Missstände benennt und sich gleichzeitig mit der Situation zu arrangieren versucht, aber dennoch auf Besserung hofft.
Aber wenn wir mal ganz ehrlich sind hat JTL im Bezug auf die Tarife das Rad nicht neu erfunden und sich an gängigen mitteln bedient die in so einem Tarifmodell gang und gebe sind.
Auch da ist wieder die Frage, muss man es wie alle machen oder kann man es auch besser machen?
Korrigiere mich wenn ich falsch liege, aber ich habe das Gefühl das die Entwicklung einen größeren Schritt nach vorne gemacht hat. Es gibt meiner Meinung nach aktuell mehr Output seitens JTL als vorher. Kann allerdings auch sein das ich da jetzt mehr drauf achte was da so kommt. Aber grundsätzlich bleibt es abzuwarten wie da weiter vorgegangen wird und was die Zukunft bringt.
Das kann ich nur in Teilen beurteilen, aber meinem Gefühl nach hat sich bei den Plattform-Anbindungen einiges getan und die Vielfalt gesteigert und damit holt man sicherlich einiges an Rückständen gegenüber anderen Systemen auf. Gleichzeitig gibt es aber eben auch noch viele Altlasten, die auch heute noch immer wieder auftauchen und lange erwartete / angekündigte Dinge.
Um Beispiele zu nennen (und davon habe ich leider viele, über die ich jeden Tag stolpere):
- Sammelrechnung (war mal für die 1.6 angekündigt, wenn ich mich richtig erinnere)
- Lieferantenretouren (die meisten Votes im Issue-Tracker, keine Ahnung wann und ob das kommt)
-
WMS Mobile App hängt sich (und das gesatme Android-Device) auf, wenn der Bluetooth-Scanner in Standby geht und die Sprachausgabe fleißig vor sich hin brabbelt
- Bestimmte WMS-Lagerplätze lassen sich im WMS nicht bebuchen
- Track&Trace holt Daten mit falschem Zeitstempel und beendet den Sendungsablauf (zumindest bei GLS), wenn das Paket im Paketshop liegt, ob abgeholt wird/wurde bleibt damit unklar
- Es fehlen diverse Trigger und schreibbare Werte im
Workflow-System
...
Ja, ich habe auch den Eindruck, das Bugs etwas schneller behoben werden, aber es gibt halt immer noch eine lange Liste abzuarbeiten. Dann ist es zwar gut, wenn sich manche Probleme lösen, indem sie einfach aus dem Fokus verschwinden, weil das Kosten-/Nutzen-Verhältnis gekippt ist (dann fallen z.B. Fehler und Ärgernisse in der WMS Mobile App nicht mehr auf, weil man sie nicht mehr nutzt) oder aber aus der Edition herausfallen (z.B. Track&Trace). Nur das macht es ja nicht besser, wenn man dann gleichzeitig auch in Lösungsansätzen für andere Probleme wie z.B. in den Workflows und Customworkflows beschnitten wird, die eigentlich mal Teil der Lösung von nicht von JTL umgesetzten Punkten waren.
Aber grundsätzlich bleibt es abzuwarten wie da weiter vorgegangen wird und was die Zukunft bringt. Wir haben jetzt schon 2 mal ein Problem gehabt und uns wurde auch umgehend geholfen.
Leider war halt bei den letzten Preiserhöhungen (insbesondere bei
eazyAuction) die Begründung, dass dann mehr Ressourcen zur Verfügung stehen und alles besser wird. Bis heute warte ich bei ebay darauf, auch Rückerstattungen auslösen zu können, etc. pp., gleichzeitig ist ebay die insgesamt teuerste Anbindung.
Und ja, der Support hilft auch bei Problemen und ist in der Regel kompetent.
Ich möchte JTL jetzt auch nicht in den Himmel loben und verteidigen, was man aber ganz klar sagen muss ist das JTL lange lange sehr günstig war, nahezu billig im vergleich zu anderen Systmen und ich denke das es durch aus plausibel ist wenn dann früher oder später die Preise auch dem standard angepasst werden.
Es geht ja nicht in erster Linie um die Preise, sondern um Preis/Leistung und Versprechen/Einlösen. Jeder der oben benannten Punkte kostet mich fast jeden Tag (Arbeits-)Zeit und Nerven, insofern wäre schon viel geholfen, wenn das neu eingenommene Geld dann nicht nur in Gewinnmaximierung fließt, sondern eben genau in die Anhebung des Standards und eine Verbesserung des Preis-/Leistungs-Verhältnisses, indem dem Preis auch der 2. Teil folgt.
Klar gibt es das eine oder andere System was vielleicht mehr funktionen hat und stabiler läuft, aber ein reibungsloses System ohne Fehler wird es nicht geben. Wenn ich mir überlege wie JTL noch vor 4 Jahren aussah vom Funktionsumfang dann hat sich schon einiges getan und alles von jetzt auf gleich umsetzen geht nun mal auch nicht.
Das ist ja richtig, dennoch wäre wünschenswert, dass nicht nur neue Funktionen hinzukommen, sondern auch eine schnelle Fehlerbehebung/Funktionserweiterung bei bestehenden Funktionen stattfindet und gleichzeitig funktional Schritt gehalten wird. Es hilft mir wenig, wenn ich für eazyAuction 3 Preiserhöhungen mitmache und damit die Entwicklung einer BI-Lösung oder eines Produktions-Moduls subventioniere, welche mir dann hinterher teuer verkauft werden sollen, ich diese nicht wirklich brauche, aber die Abwicklung von ebay-Käufen (insbesondere bei Retouren) sich nicht verbessert.
Auch bei Track&Trace kann ich mich nicht entlasten (bisher: weil das Tracking einfach nicht weitergeführt wird bis zur Abholung aus dem Paketshop; Problemlösung: Nicht mehr in der Edition enthalten), indem ich den Kunden proaktiv per Workflow darauf hinweise, sein noch im Paketshop liegendes Paket abzuholen, aber ich kann dann hinterher in einer BI (vielleicht) auswerten, wie oft Pakete aus dem Paketshop zurückommen. Wegen einem (für mich) nicht brauchbaren Track&Trace werde ich aber nicht die Edition wechseln.
Gleichzeitig muss man sich dann ja Umsatz-, Mitarbeiter- und Gewinn-Wachstum bei JTL anschauen und die Frage stellen, wie dort die Prioritäten-Abwägung ist. JTL darf gerne Geld verdienen und Gewinne machen, muss mir dann aber auch zugestehen, dass mein Fokus auch darauf liegt, so dass ich zum einen auf den Preis schaue und zum anderen auch die Leistung einfordere, die mir dies erleichtert. Gleichzeitig würde ich behaupten, dass bei den meisten Kunden von JTL das Gewinn-/Umsatz-Verhältnis (Umsatzrentabilität) deutlich schlechter aussieht als bei JTL und Investitionen bei JTL in Funktionen und Fehlerbehebung mehr oder weniger automatisch die (mögliche) Umsatzrentabilität bei den Kunden erhöht, was wiederum die Einnahmenseite bei JTL durch Wachstumsmöglichkeiten der eigenen Kunden erhöht.
Es sollte also das ureigenste Interesse von JTL sein, ein möglichst ausgewogenes Preis-/Leistungs-Verhältnis zu haben und seine Kunden zu stärken.