Das hier nur mal so zum Nachdenken.
Wir sind seit gut 17 Jahren im eCommerce tätig und haben
Shop-System-Hersteller, wie JTL, kommen und gehen sehen. JTL ist selbst bekannt geworden durch die kostenlose
JTL-WaWi vor vielen Jahren. Die Märkte haben sich verändert. Nun gibt es auch andere gute und preisgünstige Warenwirtschaftssysteme (WaWi) und man muss, wenn das Budget gering ist, nicht zwingend die JTL-WaWi einsetzen.
Das hat auch die JTL-Software-GmbH erkannt und den JTL-Shop herausgebracht. Vermutlich, um Kunden stärker zu binden und ein breites Produktsortiment herauszugeben. Notwendig ist ein JTL-Shop bei der Vielzahl der auf dem Markt befindlichen Shopsysteme nicht unbedingt.
JTL kündigt den Partnern und reduziert die Dienstleister-Anzahl
In den letzten Jahren hat JTL – eben auch aufgrund des Drucks der Konkurrenz – den Vertrieb versucht weiterauszubauen und hat massiv Agenturen angeworben, die als so genannte „Service-Partner“ die JTL-Produkte vertreiben und promoten sollten. Offenbar ist dieses Geschäftsmodell nicht aufgegangen und JTL kündigt derzeit massiv vielen Service-Partnern, die die seit Anfang 2017 bekannte Servicegebühr monatlich an JTL nicht abführen wollen.
Natürlich ist es absurd, eine Servicegebühr bei kleinen Agenturen zu erheben, die bemüht sind, ein so unbekanntes Shop-System wie JTL-Shop bekannt zu machen. Noch absurder ist es jedoch, diesen alten Agenturen und oft kleinen Einzelkämpfern, die jahrelang die JTL-Flagge hochgehalten haben, dann auch noch zu kündigen. Das Geschäftsmodell von JTL scheint also nicht mehr aufzugehen und das hat Gründe.
Die Qualität des JTL-Supports über Dritte ist oft mies
Im JTL-Markt tummeln sich vor allen Dingen Systemhäuser, die keinerlei Kenntnisse von richtigem eCommerce haben und sich meistens nur auf die Warenwirtschaft beschränken. Dann gibt es noch zahlreiche kleinere Dienstleister und Agenturen, die eine Komplettlösung mangels anderem KnowHow suchen und bei JTL fündig werden. Die größeren und breiter aufgestellten Agenturen und eCommerce-Dienstleister unterstützen JTL-Shop-Systemen meistens eher nicht und so hat sich der JTL-Shop auch nur mühsam einen kleinen Marktanteil bei den Kleinst-Shops erkämpfen können.
Das merkt man an allen Ecken. Gute Beratung bei JTL zu finden, ist wie die Suche der Nadel im Heuhaufen. Die angebotenen Standard-Templates sind in Anzahl und Qualität eher als schlecht einzustufen. Viele JTL-Shops sehen gleich aus und grosse Innovationen gibt es aus der Dienstleister-Szene eher nicht.
JTL-Shop hält Anforderungen an moderne Shop-Systeme nicht Stand
Bekannte Shopsysteme wie
Shopware, xt:Commerce,
Magento,
PrestaShop und
OXID haben die Maßstäbe sehr hoch gesetzt hinsichtlich der Anforderungen an ein modernes skalierbares Shopsystem. Diese Systeme sind ohne Herstellerbindung, wie sie JTL fordert und eingebaut hat, nutzbar. Zudem sind sie gut skalierbar und oft auch gut in sehr kleinen Projekten einsetzbar.
Sich insbesondere als sehr kleiner Betrieb mit den Kundenstammdaten und dem Online-Shop in die Abhängigkeit eines einzigen Herstellers zu begeben, ist fatal. Man riskiert im Zweifel das komplette Unternehmen und trifft laufend auf kleine JTL-Dienstleister, die nie an wachsenden erfolgreichen eCommerce-Projekten gearbeitet haben, wenig Systemkenntnisse von anderen Shopsystemen haben und so häufig viel und schlechten Support leisten.
Allein die Betrachtung des jahrelangen aufwendigen Entwicklungsaufwandes solcher System wie PrestaShop, OXID und Magento, die zudem im weltweiten Einsatz sind, schliessen an sich aus, dass ein ERP-System Hersteller wie JTL auch gleichzeitig ein gutes skalierbares Shopsystem mit JTL-Shop entwickeln kann. Dazu sind die Anforderungen an Shopsysteme heute bereits bei Kleinst-Projekten einfach zu hoch.
Die Abhändigkeit zu JTL ist gross
Ein weiterer grosser Nachteil hat JTL-Software: Wollen Sie sich als kleines Unternehmen wirklich komplett und vollständig von einem kleinen Shop-System-Hersteller abhängig machen, den Sie noch nicht mal persönlich kennen?
Zitat eines Konkurrenten der wie ich das sehe Recht hat.
Irgendwie passt das. Und mal ehrlich, wenn man sich mal die Gebühren durchrechnet und die Kosten für die Ausfälle und den Stress, dann geht die Rechnung nicht mehr auf.
Ich sage nur WAWI und UTF8!
Ok
@lumbert Du hast Recht Werbung hat der nicht verdient