Uns geht es da genauso. Unsere "Produktion" besteht größtenteils auch nur aus reinen Stücklisten die zusammengepackt werden. In Kombination mit WMS würden uns das mit der Workbench und WMS-mobile (anscheinend notwendig für Nachschubaufträge) fast 200€ im Monat kosten. Preis/Leistung ist für diesen Anwendungsfall definitiv nicht angemessen.
Bei unserem letzten Test mussten in der Workbench zudem alle Artikel einzeln produziert werden (inkl. auswählen der Komponenten. Mit 100x Artikel A (welcher jeweils aus 50x Komponente B und 1x Komponente C besteht) dauerte das durchklicken am Ende länger als das eigentliche Produzieren (ca. 200 klicks). Die Abwicklung der gesamten Produktion in einem ist wohl wieder nur in der Wawi möglich. Vielleicht hat sich hier aber auch mittlerweile was geändert oder wir hatten die Einstellung mit der Losgröße falsch.
Aufgrund von reinem FBA Versand bzw. automatisiertem MCF für andere Markplätze etc. sind wir aber leider auf "Produktionsartikel" statt Stücklisten angewiesen ... zumindestens solange die Wawi das Bindeglied von allem sein soll 🙃
Wir haben uns daher mittlerweile eine Lösung per Workflow und Ameisen Import erstellt. Dieser wird automatisch ausgelöst, wenn wir eine Bestellung bei uns selbst bzw. unserer Produktion aufgeben. Wir erstellen bei jeder Bestellung automatisch zwei Umlagerungen über ein Export der Lieferantenbestellung via .bat Datei.
- Die erste Umlagerung bucht die Komponenten aus WMS in unser Standardlager/Produktionslager:
Hierzu wurden für jeden Produktionsartikel neue Stücklisten mit dem Präfix "PROD-" angelegt- Dies wird automatisch über die Importvorlage vor die "richtige" SKU des Artikels ergänzt. Hierdurch können wir uns eine Pickliste ausgeben lassen und buchen die Waren anschließend um.
- Zwischenschritt Produktion:
Wir buchen die eingehende Umlagerung ins Standardlager ein. Durch die Lieferantenbestellung (bei uns selbst) werden die Produktionsaufträge direkt in "Disposition" geschoben. Die Artikel können anschließend alle ausgewählt und produziert werden. Leider öffnet sich für jeden Artikel/jede SKU ein einzelnes Fenster, in welchem dann immer wieder das Standardlager ausgewählt werden muss - aber immerhin besser als in der Workbench sich für jeden einzelnen Artikel durchzuklicken (s. oben). Ein Ticket zum hinterlegen eines Default-Standardlagers wurde schon erstellt. (https://issues.jtl-software.de/issues/WAWI-65783)
Anmerkung: Da wir aktuell noch die Testphase laufen haben, weiß ich jedoch nicht, ob hierfür zwingend das Modul "Dispositionsproduktion" notwendig ist (und ob dies überhaupt ohne Workbench buchbar wäre). Ansonsten müssten die Artikel nochmals gesucht werden.
- Umlagerung zurück ins WMS:
Die zweite erstellte Umlagerung übernimmt die SKUs & Mengen der Lieferantenbestellung und bucht die Artikel vom Standardlager ins WMS ein. Hier muss leider erneut manuell der Warenausgang angestoßen und die Artikel ins WMS eingebucht werden. Letzteres ist zwecks Lagerplätze aber auch sinnvoll wenn man vorproduziert. Bei Just-in-Time Produktionen ist der Schritt eher lästig, dafür kann man aber einfach einen eigenständigen Lagerplatz an den Produktionstisch setzen, wodurch man sich das Einräumen der Ware spart.
Es ist nur wichtig, dass die Bestände für den Produktionsauftrag auch ausreichend vorhanden sind. Ansonsten kann der gesamte Auftrag nicht produziert werden und muss wieder gelöscht werden (BSP. 10 Soll - 8 Kann = 2 offen lassen -> funktioniert nicht). Die Anpassung zur Teilproduktion über Losgröße und den Reservierungsmodus funktionieren wieder mal nur mit der Workbench .... Falls nicht durchführbare Einträge entstehen, müssen diese später korrigiert werden. Ein Löschen der Aufträge ist noch nicht möglich (
https://issues.jtl-software.de/issues/WAWI-63342). Wenn man also mal vergisst die produzierbaren Bestände vorab erneut zu berechnen, kann einen das ziemliche nerven kosten 😓 Es gibt wohl eine Möglichkeit diese per SQL und Win-Aufgabenplanung automatisch zu berechnen, da bin ich aber maßlos überfragt. Hiermit könnten dann wieder Fehler über "Lieferantenbestand nicht überschreiten" bei der Bestellung minimiert werden.
Was definitiv noch verbessert werden kann sind die Waren Ein-/Ausgänge im Standardlager. Gerne melden, wenn jemand eine Idee hat, wie diese automatisiert werden können.

Nur ein CSV Import über die Ameise klappt leider nicht, da sonst der Ausgang/Eingang in WMS fehlt (inkl. Pickliste etc.)
Leider ist die Lösung noch nicht perfekt. Durch Bestandsreservierungen sind vereinzelt Auslieferungen im 3. Schritt nicht mehr möglich. Sobald wir z.B. eine FBA-Anlieferung durchführen und diese zurückhalten bzw. den fehlenden Bestand dann bei uns bestellen möchten, kommt es schnell zu Fehlern. Obwohl im Standardlager genügen Bestand vorhanden ist (z.B. 10) gibt die Wawi an, dass nur 2 versendet werden können. Das passiert meistens bei sehr niedrigen Beständen, war aber auch nicht immer nachvollziehbar. Hier muss dann händisch der Bestand im Standardlager hinzugefügt und später wieder gelöscht werden. Da dieses aber nach der Produktion immer =0 ist, behält man leicht den Überblick.
Wenn wir die Produktion über die Produktion/Bestellung per Einkaufsliste starten gibt es keine Probleme.
So kann man die Produktion mit WMS halbwegs automatisiert ohne Workbench durchführen. Ist aber eher eine Notlösung als wirklich für den dauerhaften Einsatz. Sobald einfache Funktionen mit der Workbench sinnvoll umsetzbar sind, werden wir wohl auch umsteigen.
Falls Interesse besteht, kann ich gerne Screenshots des Workflows / der Ameisen-Importvorlage sowie den Inhalt der .bat posten. Gerne auch melden, wenn jemand noch eine Verbesserung hat.