AW: Widerruf / Erstattung bei Paypal Zahlung, wie macht Ihr das?
Ich möchte dieses alte Thema aufgreifen, da die Antworten bisher unbefriedigend waren und ich ein paar zusätzliche Punkte einbringen möchte.
a) Seit 2014 hat sich das Widerrufsrecht ja auf digitale Güter (Downloads) ausgeweitet, seitdem ist es Kunden also möglich ein MP3 Lied zu kaufen, herunterzuladen und
dann den Kauf zu Widerrufen (sofern der Händler nicht ausdrücklich den Kunden beim Kauf abschreckt und mit einem erlöschen des Widerrufsrechts mit dem Download belästigt...)
b) Wir verkaufen PDF Dateien als Download: Preisbereich 0,75 bis maximal 10 Euro, im Durchschnitt so 2,30 Euro
c) Wir bieten als Zahlmethode neben Paypal (ca 80%) noch einige andere Methoden an: Lastschrift, Online Banking und Bezahlung via SMS oder Mehrwertrufnummer sowie Paysafecard.
Nun zum Punkt, zuerst ein Nebenpunkt:
1) Bei einigen dieser Zahlmethoden ist die Möglichkeit einer direkten Rückbuchung über den Zahlungsanbieter gar nicht vorgesehen, insbesondere Paysafecard als auch SMS oder Call2Pay Zahlungen können nicht einfach "Rückgebucht" werden. (SMS Zahlungen werden ja über den Telefonanbieter geregelt, zu diesem habe ich überhaupt keinen Kontakt). Es bliebe also nur die Möglichkeit dem Kunden das Geld per Banküberweisung zurück zu zahlen. Das birgt gleichzeitig das Risiko, dass der Kunde bei seiner Telefongesellschaft einen Einspruch erhebt und das Geld dort selbst zurückbucht, über diesen Einspruch erfährt man im Grunde erst nach 2-3 Monaten.
2) Durch die oft geringen Beträge (1 Euro, 1,50 Euro usw) ergeben sich unverhältnissmäsig hohe Grundzahlungsgebühren. Paypal z.B. 0,35 Cent, bei Telefon/SMS Zahlungen sind die Zahlgebühren dermassen hoch (ca. 100%), dass wir hier eine extra Gebühr bei der Bezahlung von ca. 1 Euro einheben müssen.
Rechenbeispiel: Kunde kauft ein Produkt um 0.99 Euro, er zahlt via SMS und muss daher 1.99 Euro zahlen, damit wir weiterhin überhaupt 0.80 Euro erhalten.
Wenn ich dem Kunden nun bei einem Widerspruch die 1.99 Euro via Banküberweisung erstatte, so habe ich mit dieser Transaktion einen satten Verlust von 1.19 Euro gemacht. Für überhaupt keinen Verkauf/Leistung.
Ich möchte weiter darauf Hinweisen, dass wir nicht Produkte um 100 Euro oder mehr verkaufen und daher 1.19 Euro sehr wohl viel Geld sind. Es ist eben alles eine Frage der Verhältnissmässigkeit. Auch 0.35 Euro Verlust einfach so für den Spaß des Kunden sind nicht lustig, wir sprechen davon, dass das 35% des Kaufpreises sind (1 Euro Einkauf)
Wer ist in einer ähnlichen Situation?
Wir zwingen nun unsere Kunden verpflichtend auf das Widerrufsrecht zu verzichten sofern sie den Download tätigen. (Es bleibt den ärgerlichsten Kunden aber weiterhin die Möglichkeit zu bezahlen, und dann 1 Sekunde später einen Widerruf auszusprechen - ein Kunde der uns ärgern möchte könnte uns so theoretisch auch in die Pleite treiben wenn wir keine Möglichkeit finden die Zahlungen von ihm zu stoppen)
Im Grunde gibt es überhaupt keine Möglichkeit diese Zahlungsgebühren dem Kunden NICHT zu erstatten.
Seht ihr eine?
Wie könntet ihr also einen Kunden, der via Paysafecard bezahlt sperren, der sich einen Spass daraus macht hunderte von Bestellungen aufzugeben welche er sofort wieder widerruft?
Paysafecard Zahlungen sind keinem Kundenkonto zugeordnet, ähnlich einem Express-Checkout kann man als GAST zahlen. Im Grunde zalt ein Kunde mit einem Geldschein, 15% des Geldes gehen an Paysafecard, dann macht er einen Widerruf und möchte sein gesamtes Geld zurück. Das Kann der Gast hunderte male wiederholen.
Wir bieten übrigens auch den Kauf eines Download Guthabens von 100 Euro an, da fallen dann sofort 15 Euro an Paysafecard ab. Wenn der Kunde widerruft verlieren wir gleich mal 15 Euro. Ist das Tragbar?
Ist das Gesetz eurer Meinung nach vollständig und richtig durchdacht?