Guten Morgen liebes Forum,
über einen langen Zeitraum hinweg nutzten wir die JTL-Warenwirtschaft. Bedingt durch erhebliche Veränderungen im Unternehmen und dessen Wachstum sahen wir uns vor knapp 3 Jahren gezwungen, auf ein anderes System umzusteigen. Die WAWI erwies sich als ungeeignet für den industriellen Gebrauch und den B2B-Bereich. Fehlende Skontofunktionen, die problematische Handhabung verschiedener Ansprechpartner im gleichen Unternehmen sowie die zu einfache Stücklistenfunktion, die sämtliche Artikel als Lagerware behandelte, sobald die entsprechenden Stücklistenartikel auf Lager waren – all diese Gründe spielten damals eine Rolle. Trotzdem hegte jeder im Unternehmen irgendwie eine gewisse Nostalgie für die Wawi, und ich habe stets ein Auge auf ihre Entwicklung gehabt.
Nun schien es so, dass JTL deutliche Fortschritte in die richtige Richtung gemacht hat. Alle zuvor genannten Punkte gehören anscheinend der Vergangenheit an. Aus diesem Grund habe ich die neuen Entwicklungen erneut unter die Lupe genommen und sie meinen Kollegen im Unternehmen vorgestellt. Die Resonanz war äußerst positiv, und alle waren bereit, zusätzliche Arbeit im Hintergrund zu investieren, in der Hoffnung, dass ein zukünftiger Wechsel zu JTL wieder in Betracht gezogen werden könnte.
Und hier sind wir nun mit einer neuen Fülle an Problemen, die mich wirklich an den Rand der Verzweiflung bringen, und ich mich wieder frage: Will JTL jemals B2B-tauglich werden oder fehlt euch einfach der passende Kunde, der euch mal erzählt, wie es in der Industriewelt abläuft?
Folgende Module wurden bei meiner Erläuterung berücksichtigt:
JTL Wawi 1.7.12.1
JTL Zahlungsmodul
JTL-Plan & Produce (Basismodul)
JTL-Workbench
Modul | Auftragsbezogene Produktion
Modul | Dispositionsproduktion
Hier sind meine Punkte, damit für euch vielleicht meine Frustration ersichtlich wird.
Natürlich bin ich mir bewusst, dass ich nicht vollständig durch das System steige, und ihr mir vielleicht sogar helfen könnt, einige Probleme zu lösen.
Bitte entschuldigt vorab, dass ich es teilweise auf jeden kleinen Pups runterbreche – ich möchte nur, dass meine Probleme klar verständlich sind.
1.- Der Produktionsablauf im Allgemeinen. Wer kam bitte auf die Idee, dass ein Produktionsauftrag über die Beschaffungsabteilung bzw. den Einkauf abgewickelt werden sollte? Und warum wurde es so "traurig" umgesetzt? Das sind interne Abläufe, die den Einkauf nur in der Beschaffung interessieren. Sonst juckt dies den Einkauf Null!
2.- Der auftragsbezogene Produktionsablauf. Ich steige einfach nicht durch – nichts davon ergibt für mich einen logischen, nachvollziehbaren Grund. Wenn ich einen Auftrag erstelle, welcher Artikel enthält, die produziert werden müssen, gibt die Wawi dazu keinerlei Information. Ich muss also erwarten, dass meine Leute jeden Artikel auswendig kennen und wissen, wann dieser produziert werden muss. Das kostenpflichtige Modul "Auftragsbezogene Produktion" hat für mich keinen ersichtlichen Mehrwert zum ebenfalls kostenpflichtigen Modul "JTL Workbench", außer dass ich nun meine Aufträge in die Einkaufsliste setzen kann und der Reiter in der JTL Workbench freigeschaltet wird.
3.- Immer noch der auftragsbezogene Produktionsablauf. Nun gehen wir mal davon aus, dass die Leute hier im Vertrieb es schnallen und so schlau sind, den Auftrag auf die Einkaufsliste zu setzen, und dieser nun bei der 'Produktion' bestellt wird. Die Wawi gibt mir in der Auftragsmaske keinerlei Informationen dazu. Habe ich nun wirklich einen Produktionsauftrag gestartet? Wenn ja, welche Nummer hat dieser? Ich möchte ja vielleicht mal in der Produktion anrufen und fragen: 'Was macht mein Auftrag?' Die erste echte Information dazu finde ich in der Beschaffungsmaske, aber auch nur DANN, wenn der Einkauf den Produktionsauftrag auch als Bestellung ausgelöst hat. Nicht mal auf der Einkaufsliste ist für den Einkäufer zu sehen: 'Wieso sollte ich diese Bestellung auslösen? Für wen ist denn das Zeug?' Das macht doch keinen Sinn !
4.- Immer noch der auftragsbezogene Produktionsablauf. Nun der schwerwiegendste Punkt. Gehen wir weiter davon aus, dass der Vertrieb auch in die Beschaffungsmaske schaut und tatsächlich jemand die Bestellung ausgelöst hat. Endlich erscheint in der JTL Workbench der Produktionsauftrag. Der Bestand hat das BIS HIER HIN noch gar nicht interessiert. Der Produktionsauftrag wurde zwar ausgelöst, das System interessiert sich aber nicht dafür, ob die zum Produkt gehörenden Stücklistenartikel überhaupt vorhanden sind. Es werden keine Vorschläge generiert – nichts! Erst wenn – und das kann bei uns manchmal 1-2 Wochen dauern – sich jemand in der Produktion dazu herablässt, diese Produktion zu starten, sagt mir die Workbench: 'Nein, du produzierst hier erstmal gar nichts, weil die Artikel sind gar nicht da.' Und ja! Es handelt sich um bestandsführende Artikel. Es spielt auch keinerlei Rolle, ob ich einen Mindestbestand bei dem Artikel hinterlegt habe oder nicht – es wird kein Bestellvorschlag generiert. Ich habe alle Haken gesetzt und alle Haken entfernt – es wird nichts generiert.
5.- JTL Workbench. Gehen wir nun weiter davon aus, dass ich ein quasi unerschöpfliches Kontingent an Materialien habe und mich der Bestand deshalb nicht interessiert. Warum kann ich keine Seriennummern abhandeln? Bei uns bekommt am Ende der Produktion jeder Artikel eine Seriennummer, aber das ist nicht umsetzbar. Die Workbench hingegen produziert hier aber fleißig, bucht seriennummerpflichtige Produkte einfach wild ins System ein, obwohl die Workbench sich selbst am Anfang einer Produktion die Information gibt: 'Ja, es ist ein Seriennummer-Artikel.' Wenn ein Stücklistenartikel des Produktes dann auch noch eine Chargennummer hat, wird es ganz wild. Die Wawi hat sich, nachdem wir in der Workbench eine solche Produktion abgeschlossen haben, quasi unendlich viele Produkte ins System eingebucht und ist dann letztendlich komplett eskaliert, sodass wir uns nur über den Task-Manager helfen konnten.
Chargen funktionieren hier zwar, aber die Leute in der Produktion dürfen sich fröhlich Chargennummern aus den Fingern saugen – Stichwort: Automatische Generierung.
6.- JTL Workbench + auftragsbezogenes Modul. Losgrößen bei auftragsbezogenen Produktionsartikeln machen keinen Sinn. Ich lege einen Produktionsartikel an, gebe diesen mit einer Losgröße von 1 an und werde in der Workbench, wenn ein Kunde sich erdreistet 250 Stück davon zu bestellen, dazu aufgefordert 250x EINEN Artikel aus dem Regal zu nehmen. Das ist etwas, womit ich leben könnte, wenn das Modul nicht „auftragsbezogenes Modul“ heißen würde und ich nur für mein eigenes Lager vorproduzieren würde…
Und für all diese unfertigen Module zahlen wir Geld!
Versteht mich bitte nicht falsch – ich habe die letzten zwei Jahre viel Geld in den Sand gesetzt für Systeme, die noch weiter von einer gescheiten Lösung für produzierende Unternehmen entfernt waren als JTL. Wir mögen JTL hier bei uns im Haus sehr und wünschen uns einfach nur, dass es endlich so läuft, wie es laufen soll.
Ich habe auch kein Problem damit, nochmal Geld in die Hand zu nehmen, wenn ich danach eine vernünftige Lösung auf den Tisch präsentiert bekomme. Wir sind ein produzierendes Unternehmen, wir sind keine Reseller, wir verkaufen auch keine digitalen Produkte, und Plattformen wie Amazon und eBay sind für uns komplett uninteressant. Wir sind ein kleines 20-Mann-Unternehmen. Wenn uns so etwas schon leicht in den falschen Hals rutscht, wie geht es dann den 'großen' Unternehmen? Ihr müsst doch auch ein gesteigertes Interesse an produzierenden Unternehmen haben – wofür gibt es die Lösung sonst?
So, nun habe ich mir mal Luft gemacht und werde weiter nach einem Workaround für meine Probleme suchen.
Vielleicht braucht ihr ja jemanden für eine neue Erfolgsgeschichte
Grüße Olli
über einen langen Zeitraum hinweg nutzten wir die JTL-Warenwirtschaft. Bedingt durch erhebliche Veränderungen im Unternehmen und dessen Wachstum sahen wir uns vor knapp 3 Jahren gezwungen, auf ein anderes System umzusteigen. Die WAWI erwies sich als ungeeignet für den industriellen Gebrauch und den B2B-Bereich. Fehlende Skontofunktionen, die problematische Handhabung verschiedener Ansprechpartner im gleichen Unternehmen sowie die zu einfache Stücklistenfunktion, die sämtliche Artikel als Lagerware behandelte, sobald die entsprechenden Stücklistenartikel auf Lager waren – all diese Gründe spielten damals eine Rolle. Trotzdem hegte jeder im Unternehmen irgendwie eine gewisse Nostalgie für die Wawi, und ich habe stets ein Auge auf ihre Entwicklung gehabt.
Nun schien es so, dass JTL deutliche Fortschritte in die richtige Richtung gemacht hat. Alle zuvor genannten Punkte gehören anscheinend der Vergangenheit an. Aus diesem Grund habe ich die neuen Entwicklungen erneut unter die Lupe genommen und sie meinen Kollegen im Unternehmen vorgestellt. Die Resonanz war äußerst positiv, und alle waren bereit, zusätzliche Arbeit im Hintergrund zu investieren, in der Hoffnung, dass ein zukünftiger Wechsel zu JTL wieder in Betracht gezogen werden könnte.
Und hier sind wir nun mit einer neuen Fülle an Problemen, die mich wirklich an den Rand der Verzweiflung bringen, und ich mich wieder frage: Will JTL jemals B2B-tauglich werden oder fehlt euch einfach der passende Kunde, der euch mal erzählt, wie es in der Industriewelt abläuft?
Folgende Module wurden bei meiner Erläuterung berücksichtigt:
JTL Wawi 1.7.12.1
JTL Zahlungsmodul
JTL-Plan & Produce (Basismodul)
JTL-Workbench
Modul | Auftragsbezogene Produktion
Modul | Dispositionsproduktion
Hier sind meine Punkte, damit für euch vielleicht meine Frustration ersichtlich wird.
Natürlich bin ich mir bewusst, dass ich nicht vollständig durch das System steige, und ihr mir vielleicht sogar helfen könnt, einige Probleme zu lösen.
Bitte entschuldigt vorab, dass ich es teilweise auf jeden kleinen Pups runterbreche – ich möchte nur, dass meine Probleme klar verständlich sind.
1.- Der Produktionsablauf im Allgemeinen. Wer kam bitte auf die Idee, dass ein Produktionsauftrag über die Beschaffungsabteilung bzw. den Einkauf abgewickelt werden sollte? Und warum wurde es so "traurig" umgesetzt? Das sind interne Abläufe, die den Einkauf nur in der Beschaffung interessieren. Sonst juckt dies den Einkauf Null!
2.- Der auftragsbezogene Produktionsablauf. Ich steige einfach nicht durch – nichts davon ergibt für mich einen logischen, nachvollziehbaren Grund. Wenn ich einen Auftrag erstelle, welcher Artikel enthält, die produziert werden müssen, gibt die Wawi dazu keinerlei Information. Ich muss also erwarten, dass meine Leute jeden Artikel auswendig kennen und wissen, wann dieser produziert werden muss. Das kostenpflichtige Modul "Auftragsbezogene Produktion" hat für mich keinen ersichtlichen Mehrwert zum ebenfalls kostenpflichtigen Modul "JTL Workbench", außer dass ich nun meine Aufträge in die Einkaufsliste setzen kann und der Reiter in der JTL Workbench freigeschaltet wird.
3.- Immer noch der auftragsbezogene Produktionsablauf. Nun gehen wir mal davon aus, dass die Leute hier im Vertrieb es schnallen und so schlau sind, den Auftrag auf die Einkaufsliste zu setzen, und dieser nun bei der 'Produktion' bestellt wird. Die Wawi gibt mir in der Auftragsmaske keinerlei Informationen dazu. Habe ich nun wirklich einen Produktionsauftrag gestartet? Wenn ja, welche Nummer hat dieser? Ich möchte ja vielleicht mal in der Produktion anrufen und fragen: 'Was macht mein Auftrag?' Die erste echte Information dazu finde ich in der Beschaffungsmaske, aber auch nur DANN, wenn der Einkauf den Produktionsauftrag auch als Bestellung ausgelöst hat. Nicht mal auf der Einkaufsliste ist für den Einkäufer zu sehen: 'Wieso sollte ich diese Bestellung auslösen? Für wen ist denn das Zeug?' Das macht doch keinen Sinn !
4.- Immer noch der auftragsbezogene Produktionsablauf. Nun der schwerwiegendste Punkt. Gehen wir weiter davon aus, dass der Vertrieb auch in die Beschaffungsmaske schaut und tatsächlich jemand die Bestellung ausgelöst hat. Endlich erscheint in der JTL Workbench der Produktionsauftrag. Der Bestand hat das BIS HIER HIN noch gar nicht interessiert. Der Produktionsauftrag wurde zwar ausgelöst, das System interessiert sich aber nicht dafür, ob die zum Produkt gehörenden Stücklistenartikel überhaupt vorhanden sind. Es werden keine Vorschläge generiert – nichts! Erst wenn – und das kann bei uns manchmal 1-2 Wochen dauern – sich jemand in der Produktion dazu herablässt, diese Produktion zu starten, sagt mir die Workbench: 'Nein, du produzierst hier erstmal gar nichts, weil die Artikel sind gar nicht da.' Und ja! Es handelt sich um bestandsführende Artikel. Es spielt auch keinerlei Rolle, ob ich einen Mindestbestand bei dem Artikel hinterlegt habe oder nicht – es wird kein Bestellvorschlag generiert. Ich habe alle Haken gesetzt und alle Haken entfernt – es wird nichts generiert.
5.- JTL Workbench. Gehen wir nun weiter davon aus, dass ich ein quasi unerschöpfliches Kontingent an Materialien habe und mich der Bestand deshalb nicht interessiert. Warum kann ich keine Seriennummern abhandeln? Bei uns bekommt am Ende der Produktion jeder Artikel eine Seriennummer, aber das ist nicht umsetzbar. Die Workbench hingegen produziert hier aber fleißig, bucht seriennummerpflichtige Produkte einfach wild ins System ein, obwohl die Workbench sich selbst am Anfang einer Produktion die Information gibt: 'Ja, es ist ein Seriennummer-Artikel.' Wenn ein Stücklistenartikel des Produktes dann auch noch eine Chargennummer hat, wird es ganz wild. Die Wawi hat sich, nachdem wir in der Workbench eine solche Produktion abgeschlossen haben, quasi unendlich viele Produkte ins System eingebucht und ist dann letztendlich komplett eskaliert, sodass wir uns nur über den Task-Manager helfen konnten.
Chargen funktionieren hier zwar, aber die Leute in der Produktion dürfen sich fröhlich Chargennummern aus den Fingern saugen – Stichwort: Automatische Generierung.
6.- JTL Workbench + auftragsbezogenes Modul. Losgrößen bei auftragsbezogenen Produktionsartikeln machen keinen Sinn. Ich lege einen Produktionsartikel an, gebe diesen mit einer Losgröße von 1 an und werde in der Workbench, wenn ein Kunde sich erdreistet 250 Stück davon zu bestellen, dazu aufgefordert 250x EINEN Artikel aus dem Regal zu nehmen. Das ist etwas, womit ich leben könnte, wenn das Modul nicht „auftragsbezogenes Modul“ heißen würde und ich nur für mein eigenes Lager vorproduzieren würde…
Und für all diese unfertigen Module zahlen wir Geld!
Versteht mich bitte nicht falsch – ich habe die letzten zwei Jahre viel Geld in den Sand gesetzt für Systeme, die noch weiter von einer gescheiten Lösung für produzierende Unternehmen entfernt waren als JTL. Wir mögen JTL hier bei uns im Haus sehr und wünschen uns einfach nur, dass es endlich so läuft, wie es laufen soll.
Ich habe auch kein Problem damit, nochmal Geld in die Hand zu nehmen, wenn ich danach eine vernünftige Lösung auf den Tisch präsentiert bekomme. Wir sind ein produzierendes Unternehmen, wir sind keine Reseller, wir verkaufen auch keine digitalen Produkte, und Plattformen wie Amazon und eBay sind für uns komplett uninteressant. Wir sind ein kleines 20-Mann-Unternehmen. Wenn uns so etwas schon leicht in den falschen Hals rutscht, wie geht es dann den 'großen' Unternehmen? Ihr müsst doch auch ein gesteigertes Interesse an produzierenden Unternehmen haben – wofür gibt es die Lösung sonst?
So, nun habe ich mir mal Luft gemacht und werde weiter nach einem Workaround für meine Probleme suchen.
Vielleicht braucht ihr ja jemanden für eine neue Erfolgsgeschichte
Grüße Olli