Du hast mit vielen Punkten absolut recht. Trotzdem möchten Ich erklären, warum wir das Thema sehr ernst nehmen.
Ja, die GPSR ist tatsächlich nicht vergleichbar mit anderen Regelungen wie den Grundpreisangaben. Artikel 51 bietet eine klare Übergangsregelung, die Produkte schützt, die vor dem 13. Dezember 2024 in Verkehr gebracht wurden. Und du hast recht: Abmahnvereine hätten es schwer, am 14.12. direkt zu reagieren, da sie nachweisen müssten, dass es sich um ein neues Produkt handelt.
Für uns geht es weniger um die Angst vor Abmahnungen, sondern vielmehr darum, langfristig sauber aufgestellt zu sein. Ein schlecht vorbereiteter Shop macht keinen guten Eindruck – weder bei unseren Kunden noch auf den Marktplätzen, wo die Anforderungen oft strikter sind. Hier müssen wir tatsächlich davon ausgehen, dass Produkte, bei denen die entsprechenden Informationen nicht hinterlegt sind, am 14.12. deaktiviert werden und somit auf den Marktplätzen nicht mehr angeboten werden können. Marktplätze machen nämlich keine Differenzierung, ob ein Produkt vor dem 13.12. gelistet war oder nicht – alle Artikel müssen die entsprechenden Angaben erfüllen.
Du hast recht, dass wir uns vielleicht etwas unter Druck setzen, aber das hat weniger mit Panik zu tun. Vielmehr liegt es an der Größe unseres Sortiments und der Vielzahl an Herstellern, mit denen wir arbeiten. Das bedeutet für uns konkret:
- Tausende Artikel müssen geprüft und gegebenenfalls angepasst werden.
- Diese Anpassungen müssen nicht nur im eigenen Shop, sondern auch auf verschiedenen Marktplätzen sauber ausgespielt werden.
- Die neuen Features und Updates (z. B. in der WaWi) funktionieren noch nicht zuverlässig, was zusätzliche Unsicherheiten schafft.
Du hast auch recht, dass Warnhinweise und Sicherheitsdatenblätter bei Produkten wie Klebstoffen, Chemikalien oder anderen speziellen Artikeln schon seit langem Pflicht sind. Das bestreitet auch niemand.
Es geht nicht darum, ob Warnhinweise grundsätzlich notwendig sind – das ist uns bewusst. Das Problem liegt vielmehr darin, dass die technischen Lösungen in der WaWi und die automatische Übertragung dieser Daten in den Shop oder auf Marktplätze noch nicht zuverlässig funktionieren. Aktuell erfordert das noch viele manuelle Anpassungen, was bei einem großen Sortiment extrem zeitaufwendig ist.
Diese Prozesse sollten sauber und automatisiert ablaufen – so, wie es in einer modernen WaWi eigentlich der Standard sein sollte. Gerade bei der Menge an Artikeln, die wir bearbeiten müssen, ist das keine Kleinigkeit. Wir hätten uns hier einfach eine bessere Unterstützung und stabilere Lösungen von Anfang an gewünscht, damit solche grundlegenden Anforderungen leichter umzusetzen sind. Und JTL hat ja gesagt, das diese Eingabefelder dafür implementiert werden sollten, sind die aber noch nicht.
Außerdem streben wir eine klare und effiziente Arbeitsweise an und möchten keine Mischlösung verwenden, bei der wir zwischen Drittanbietern, JTL WaWi und Marktplätzen hin- und herwechseln müssen. Aktuell passiert es leider oft, dass wir dieselben Arbeiten auf verschiedenen Marktplätzen mehrfach ausführen müssen – obwohl solche Aufgaben eigentlich zentral und einheitlich in der WaWi gepflegt werden sollten.
Unser Ziel ist es, eine einheitliche, saubere Lösung zu haben, die vollständig in der WaWi umgesetzt ist. Genau das wurde uns von JTL mitgeteilt. So könnten wir unsere Prozesse optimieren und den zusätzlichen Aufwand vermeiden, der uns momentan viel Zeit und Ressourcen kostet.
Wenn JTL uns von Anfang an klar mitgeteilt hätte, dass wir uns um diese Anforderungen selbst kümmern müssen, hätten wir uns selbstverständlich rechtzeitig nach einer anderen Lösung umgesehen. Stattdessen haben wir uns auf die Aussagen von JTL verlassen, dass alle Anforderungen sauber und vollständig über die WaWi umgesetzt werden können.
Dieses Vertrauen war die Grundlage dafür, dass wir uns keine Alternativen gesucht haben. Jetzt stehen wir jedoch vor zusätzlichen Herausforderungen, die uns Zeit, Geld und Nerven kosten – gerade, weil die versprochene Umsetzung über die WaWi nicht wie angekündigt funktioniert. Das hätte durch eine frühzeitige und transparente Kommunikation vermieden werden können.