Neu canonical falsch beim Paging

[golvreven]

Hallo dezain,

ich habe meine Meinung dazu schon im Thread geäußert.

1) Google empfiehlt das geordnete Paginieren. Das heißt: Auf die Haupt-URL folgt Seite 2 mit URL?p=1, dann Seite 3 mit URL?p=2 usw. So ist es in JTL5 NICHT umgesetzt, jedoch hier in diesem Forum. Zu der Problematik habe ich diesen Thread erstellt: https://forum.jtl-software.de/threads/urls-mit-_s1-tilgen-und-mit-seo-url-gleichsetzen.173962/ Wie viele Artikel pro Seite angezeigt werden, das bleibt Dir überlassen. Ich habe gute Erfahrungen mit 18 bis 32 Artikeln gemacht. Nur Endless-Scrolling einzuführen und das Paginieren wegzulassen, entspricht nicht der Empfehlung von Google.

2) und 3) gleichzeitig umzusetzen, ergibt keinen Sinn. Die Begründungen dazu findet man ohne Weiteres, wenn man googelt.

4) Ist korrekt, muss aber nicht für alle Suchmaschinen zutreffen.

Viele Grüße
g.

 

[Henry31]

Hallo zusammen.

Gibt es hier mittlerweile Erfahrungswerte, wie man die Paginierungs-Problematik im JTL- Shop optimalerweise gestalten könnte? Es gibt ja verschiedene Ansatzpunkte.

1) Alle Produkte auf eine Seite (all-view). In Verbindung mit einem Endless-Crolling (manuelles Nachladen, ab einer Anzahl X), wäre dies dann für den Kunden auch von der Nutzerfreundlichkeit akzeptabel. Die Seite ansich könnte dann aber zu groß werden und den Pagespeed beeinflussen?

2) Canonical auf Seite 1 lenken. Sehe ich auch so, wie Henry31, dass man die Linkkraft so auf Seite 1 lenken könnte. Wäre aktuell mein Favorit.

3) Ab Seite 2 auf "noindex" setzen.

4) Paginierung mit rel=”next” und rel=”prev” scheint von Google ja nicht mehr berücksichtigt zu werden.

Dankeschön.

Hallo @dezain,

tatsächlich hat sich bei uns auch einiges getan. Wir folgen inzwischen den Empfehlungen von Google welche du auf folgender Seite findest: https://developers.google.com/search/docs/advanced/ecommerce/pagination-and-incremental-page-loading

Hier mal die Keyfacts aus der oben verlinkten Seite (Rot habe ich dir markiert, wo ganz klar von Google von meiner Best-Practise aus April letzten Jahres abgeraten wird)

• Weise jeder Seite eine eindeutige URL zu. Füge beispielsweise den Suchparameter ?page=n hinzu, da URLs in einer Folge von paginierten Seiten von Google als separate Seiten behandelt werden.
• Verwende die erste Seite einer Folge von paginierten Seiten nicht als kanonische Seite. Versieh stattdessen jede Seite mit einer eigenen kanonischen URL.
• Verwende keine URL-Fragmentbezeichner (der Text nach dem #-Zeichen in einer URL) für Seitenzahlen in einer Gruppe. Google ignoriert Fragmentbezeichner. Wenn der Googlebot eine URL zur nächsten Seite findet, die sich nur durch den Text nach dem #-Zeichen unterscheidet, folgt er dem Link möglicherweise nicht, da er davon ausgeht, dass er die Seite bereits abgerufen hat.
• Du kannst Vorabladen, Vorverbinden oder Prefetch nutzen, um die Leistung für Nutzer zu optimieren, die die nächste Seite aufrufen.

Demnach soll für Google wohl ein eindeutiger Parameter ?page=n ausreichen. Zusätzlich darf der Kanonical-Link nicht auf die erste Seite verweisen!

Wir bauen seit Ende letzten Jahres unsere Shops nach diesem Schema und erreichen damit gute Ergebnisse. Ich bin gespannt, wie die Ergebnisse aussehen werden, wenn wir die alten Shops aus unserer vorherigen Lösung zurückbauen.

Mit besten Grüßen
Henry

 

[golvreven]

Hallo Henry, hallo dezain,

Google verfolgt grundsätzlich die Strategie, so viele URLs wie möglich indexieren zu können - oder besser gesagt, die Macht darüber zu haben, sie indexieren zu können. Daher auch die Empfehlung in den von Henry verlinkten "Best-Practises", jede URL als kanonisch zu kennzeichnen. Dies schließt logischerweise die Verwendung von "noindex" für diese URLs aus.

Ich halte von dieser Empfehlung nichts. Sie ist aus meiner Sicht nur strategisch für Google von Bedeutung - ohne Ranking-Vorteile für den Websitebetreiber zu bringen. Was sind die paginierten Seiten einer Kategorie bei näherer Betrachtung? - Ich meine, sie sind nur eine Variante der Haupt-URL, weil sie bis auf die Artikel keine eigenen Inhalte bieten. Dies wäre nur der Fall, wenn zu den Artikeln einzigartige Informationen angezeigt oder ein einzigartiger Kategorietext pro paginierter Seite vorhanden wäre. In der Praxis ist weder das eine, noch das andere der Fall. Denn die Artikelboxen, die ab Seite 1 bis n aufgelistet werden, sind keine einzigartigen Inhalte bzw. Informationen, weil sie auch auf anderen Seiten eines Shops erscheinen. In einem vernünftig organisierten Shop werden Artikel-URLs auch nicht nur einseitig von paginierten Seiten aus verlinkt, sondern vielfach über Querverweise wie Cross-Selling oder Produkt-Widgets auf Ratgeberseiten oder anderen Landingpages. Außerdem sind sie in der Sitemap enthalten und für den Crawler in Unterkategorien auffindbar, die keine Paginierung aufweisen. So fein sollte die Kategoriestruktur schon aufgegliedert sein! Unter diesen Voraussetzungen ist es nicht notwendig, dass sich der Crawler alle paginierten ansehen kann bzw. darf. Daher empfehle ich "noindex" und keinen canonical-Tag ab der ersten paginierten Seite (also ?p=1). Google räumt eine solche Beschränkung immerhin für Sortierungsseiten und Filterseiten ein (letzter Absatz der "Best-Practices"). Stünden diese Seiten auf "index" würde unnötig Crawling-Budget aufgebraucht. Diese Beschränkung macht aus meiner Sicht - und bei konsequentem Zu-Ende-Denken - auch für paginierte Seiten in Kategorien Sinn.

Noch ein Satz zum Thema Usability. Ich habe gestern geschrieben: "Nur Endless-Scrolling einzuführen und das Paginieren wegzulassen, entspricht nicht der Empfehlung von Google." Das steht so nicht in den "Best-Practices", aber ist doch die Schlussfolgerung daraus, dass alle drei möglichen UX-Muster gewichtige Vor- und Nachteile aufweisen. Nur wenn man mehr als ein Muster umsetzt, kann man die Nachteile aufwiegen.

Viele Grüße
g.

 

[dezain]

Danke für die verschiedenen Denkanstöße. Schaut man sich hier die größeren Shops an, dann fährt ja hier auch jeder eine andere Strategie. Es gibt also hier scheinbar nicht den optimalen Weg. Man muss vermutlich hier selber testen und die Ergebnisse anschauen. Wobei die noindex-Markierung eigentlich von vielen Marketern abgeraten wird.

Zum Thema Filterung. Ich finde auch, dass hier unnötigerweise Crawling-Budget verbraucht wird, wenn man die komplette Filterstruktur crawlen lässt, da ja hier eine Menge Seiten zusammen kommen. dadurch können wichtige Seiten zu kurz kommen. Daher ist dies auch ein Thema, welches ich angehen möchte und der Empfehlung von Google folgen würde:

"Die Indexierung von URLs mit Filtern oder alternativen Sortierreihenfolgen vermeiden
Eventuell lässt du Filter oder andere Sortierreihenfolgen für lange Ergebnislisten auf deiner Website zu. Ein Beispiel wäre die Nutzung von ?order=price in URLs, um dieselbe Ergebnisliste nach dem Preis sortiert zurückzugeben.
Um zu verhindern, dass unterschiedliche Varianten derselben Ergebnisliste indexiert werden, kannst du unerwünschte URLs mit dem noindex-Robots-Meta-Tag von der Indexierung ausschließen oder das Crawlen bestimmter URL-Muster mit einer robots.txt-Datei unterbinden."

 

[golvreven]

Hallo dezain,

bei großen Shops schaue ich mir schon lange keine technische SEO mehr ab. Dafür können die sich einfach zu viele Defizite leisten. Entweder hilft ihnen ihre Marke oder die Größe ihrer Sortimente. Beides schafft Relevanz.

Ich kann Dir meinen Denkanstoß aus gutem Gewissen und mit der (jüngeren Erfahrung) in der Optimierung zweier JTL-Shops sowie eines Shopware 5-Shops geben. Aber ich möchte nicht ausschließen, dass man auch mit indexierten paginierten Seiten gute Kategorie-Rankings erzielen kann.

Viele Grüße
g.

 

[en001]

Danke für die verschiedenen Denkanstöße. Schaut man sich hier die größeren Shops an, dann fährt ja hier auch jeder eine andere Strategie.

Da sollte man immer vorsichtig sein. Ein Nachbau kann das ganze Gegenteil bewirken wenn noindex-Seiten extra beworben werden um dann als Ads-Agentur mehr Provision zu kassieren weil es entsprechende Verträge gibt.
Deine noindex-Seiten sind dann einfach weg und unsichtbar ohne Werbung.

"Die Indexierung von URLs mit Filtern oder alternativen Sortierreihenfolgen vermeiden

Denn es sind nichts anderes als interne Suchergebnisse. Jede Art Filter sollte da ein noindex bekommen.

"... oder das Crawlen bestimmter URL-Muster mit einer robots.txt-Datei unterbinden."
Das ist generell falsch. Ein Verbot bewirkt nur das einfrieren eines Zustandes. Jede Änderung der Seiten kommt nicht an bei Google. Was falsch im Index ist bleibt falsch dort.

 

[golvreven]

"... oder das Crawlen bestimmter URL-Muster mit einer robots.txt-Datei unterbinden."
Das ist generell falsch. Ein Verbot bewirkt nur das einfrieren eines Zustandes. Jede Änderung der Seiten kommt nicht an bei Google. Was falsch im Index ist bleibt falsch dort.

Hallo en001,

zuerst müssten die URLs, für die das Unterbinden gewünscht ist, aus dem Index raus. Das ist klar. Wenn Du diesen Vorschlag von Google für falsch hältst, was ist dann die Alternative: Machen die Ausschlüsse von URL-Parametern (URL-Mustern) über die Search Console noch Sinn?

Viele Grüße
g.

 

[en001]

Nur ohne Sperre in der robots.txt machte das Sinn. Jede eigene Lösung ist immer besser. Wenn ein noindex existiert sollten die jeweiligen Einstellungen in der Parameterbehandlung gelöscht werden.