Mir hat die Ironie von @Verkäuferlein ebenfalls gefallen, und ich kann für mich behaupten, im Lichte dessen nicht sofort nach der nächsten Heugabel Ausschau gehalten zu haben.Ich habe eine Vorliebe für deine geistlichen Ergüsse hier im Forum
Auch wenn deine sarkastische Bemerkung aus den Fingern gesogen ist, meine Aussage ins falsche Licht rückt und mutmaßlich Heugabelträger mobilisiert, hat es mir doch ein Schmunzeln entlockt
Das JTL viel Scheiße gemacht hat und nicht alles rund läuft, wurde hier schon zu genüge diskutiert und findet weitestgehend meine Zustimmung. Zur Wahrheit gehört aber auch, das JTL (das Herzstück einer Firma) nach wie vor noch sehr preiswert ist.
Wenn ich hier lese, dass ein JTL Kunde zuvor 0 € gezahlt hat, und dann über 3000 € zahlen soll... WTF ? Wie genial ist der Typ JTL so auszulutschen, dann schaft er das auch bestimmt mit seinen eigenen Kunden. Wenn ich als Unternehmer mit z. B. 20% meiner Kunden über einen gewissen Zeitraum keine Gewinne erzielen kann, dann stoße ich sie die Klippe runter und geh kacken. Entweder führst du ein gewinnorientiertes Geschäft, bist Philanthrop, strohdumm, oder hast einfach nur Pech.
Tatsache ist doch, dass einige aus unterschiedlichen Gründen nicht wirtschaftlch arbeiten und besser diesen Standpunkt reflektieren sollten, als die Zeit damit zu verschwenden an Mamas Zizen zu nuckeln und rumzuheulen.
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Wo ich Dir definitiv widersprechen muss, ist, wie "genial der Typ" sei, "JTL so auszulutschen" und dass "er das auch bestimmt mit seinen eigenen Kunden" schaffe usw.
Wir müssen nicht darüber streiten, dass JTL für den Leistungsumfang "zu günstig" war, auf jeden Fall, wenn man einen Branchenvergleich anstellt. Wo wir allerdings auch nicht drüber streiten sollten, ist, dass es nicht "der Typ" war, der sich die vorherigen Preismodelle von JTL ausgedacht hat, sondern JTL selbst. Du verdrehst hier Ursache und Wirkung. Der "Typ" hat also lediglich ein Angebot angenommen, das kein Versehen war und angesichts der veröffentlichten Geschäftszahlen über Jahre hinweg gerade nicht dazu geführt hat, dass JTL am Hungertuch genagt hat.
Darüber hinaus sollten wir ebenfalls nicht darüber streiten, dass es JTL selbst war, den Leistungsumfang seines kostenlosen Produkts ( Wawi) über die Zeit immer mehr auszudehnen, und zwar ohne dabei jemals das Kernverkaufsargument, dass die Wawi immer kostenlos bleiben werde, zu widerrufen. Natürlich gab es mehr und mehr kostenpflichtige Erweiterungen des kostenlosen Produkts, allerdings ist parallel auch die Kernleistung des kostenlosen Produkts erweitert worden, ohne dass zu irgendeinem Zeitpunkt auch nur der geringste Hinweis gesetzt wurde, dass das kostenlose Produkt in seinem Kern zukünftig beschnitten würde. Insofern können auch die kostenpflichtigen Erweiterungen nicht als Argument dienen.
Ich weiß jedenfalls nicht, wie man das Beschneiden von Workflows nicht als Beschneidung des kostenlosen Produkts ansehen soll. Verstärkend kommt ja noch hinzu, dass man sich zuweilen trotz der vorhandenen Bugs und fehlenden Features mit diesen abfand, weil es ja gerade ein kostenloses Produkt war und man ihnen oft mit manuellen und CustomWorkflows beikommen konnte.
Wenn nun jemand gerade wegen der bisherigen Firmenpolitik überhaupt erst ein Geschäft begonnen hat im Vertrauen darauf, dass es das kostenlose Produkt weiterhin geben werde und man es ganz nach seinen Bedürfnissen modular (auch kostenpflichtig) erweitern könne, dann ist das nicht die Schuld des "Typs". Sondern dies wurde von JTL erzeugt, und zwar in vollem Bewusstsein dessen. Das bedeutet jetzt aber keine Kritik an der bisherigen Firmenpolitik, ein kostenloses Produkt vorzuhalten, um das man herum ein Ökosystem aufbaut, mit dem dann Geld verdient wird. Um es deutlich zu sagen: DAS ist der USP gewesen, nicht einfach nur, dass die Leistungen (im Großen und Ganzen mit klaren Ausnahmen!) günstig waren, sondern dass im Zentrum ein kostenloses und unbeschnittenes Produkt stand. Und genau das war es auch, was sich über Mundpropaganda und entsprechende Empfehlungen stark verbreitet hat und woran JTL auch bis zuletzt mehr als auskömmlich verdient hat.
By the way: Das Angebot von sog. Lifetime-Lizenzen spricht auch so gar nicht für einen Move, wie er nun vollzogen wurde.
Jetzt kann man ja schlau sein und sagen: "War doch klar, dass das einmal kommen würde." Dem halte ich entgegen, dass - wenn überhaupt - nur klar war, dass die Preise sich nach und nach verändern würden. Aber keinesfalls war klar und wurde auch durch keine einzige vorige Preisrunde angedeutet, dass
- der Kern beschnitten wird,
- aberwitzige Zusammenstellungen die völlige Modularität ablösen werden,
- die Kostensteigerungen oft mehrere hundert Prozent betragen.
All das lässt Du vollkommen unberücksichtigt. Allein deswegen ist Deine pauschale Kritik an anderer Leute Geschäftsmodell komplett unangebracht, neben den anderen unangebrachten Formulierungen und Annahmen. Es ist eine Unart, über anderer Leute Business so herzuziehen. Und das sage ich als jemand, der sich noch nicht einmal davon angesprochen fühlt. Wie es dann denjenigen geht, die sich angesprochen fühlen, kann man sich vorstellen. Wenn hier also jemand dafür sorgt, dass sich Heugabeln gegriffen werden, dann gehörst Du mit diesem Beitrag auf jeden Fall dazu.
Ich sehe aktuell nur eine Partei in der Pflicht zu reflektieren: JTL. Und das hat wahrlich nichts mit pauschalem JTL-Bashing zu tun (dafür lege ich meine Kritik stets zu differenziert offen). Auch wir haben uns ganz gut eingerichtet mit JTL und werden erst mal dabei bleiben. Aber ein Viertelauge guckt sich schon mal um. Denn die Preisgarantie, die JTL ausgesprochen hat, gilt nur bis 31.12.2025. Was uns also in gerade einmal 14 Monaten (6 Wochen vor dem 31.12.2025) für eine neuerliche Ankündigung bevorsteht, da dürfen alle ihrer Fantasie freien Lauf lassen ...