Ja, ihr habt natürlich Recht. Zwar steht nun fest, dass man all die netten kostenlosen Drittanbieter-Snippets und Analysedienste nicht mehr so weiter nutzen darf, wie bisher und auch, dass Cookie-Banner vor Gericht keinen Bestand haben.
Aber vieles dreht sich noch um die bisher ungeklärte Frage, was jetzt wirklich konkret als "technisch notwendig" gilt und was nicht.
Darauf will sich kein Anwalt festnageln lassen. Rechtssicherheit gibt es dann, wenn entsprechende Urteile folgen.
Diese Consent-Manager, die momentan von Rechtsexperten als "die Lösung" gehyped werden, haben aber einen entscheidenden Nachteil:
Es setzt ein Gewöhnungseffekt ein. Die Masken werden ohne zu Überlegen weggeklickt oder via Browser-Erweiterung und Annoyances-Filter direkt im Browser geblockt.
Kennt man schon von den Cookie-Bannern - Klick und weg ist das nervige Ding, das mir 80% des Smartphone-Screens verdeckt.
Die meisten Besucher wollen sich einfach keine Cookie-Banner und erst Recht keine noch längeren Consent-Tools durchlesen, nur um Informationen im Internet zu finden.
Die Entscheidung, ob ein Besucher bleibt oder geht, wird außerdem in den ersten Sekunden gefällt.
Wie sinnvoll ist dann noch der Einsatz solcher Tracking-Dienste, wenn man nur darauf hoffen kann, dass jemand versehentlich auf "Ja gib mir alle Kekse" klickt?
Für mich sind diese Consent-Manager noch lange nicht der Weisheit letzter Schluss.
Insbesondere, wenn daran wirklich relevante Funktionen wie z.B. Zahlungsarten hängen, würde ich mich nicht auf solche Tools verlassen.
Hier wären dann Vorschalt-Lösungen an den entspr. Stellen z.B. auf der Zahlarten-Seite geeigneter. Aber ist die Frage, ob Amazon / PayPal hier mitspielen und in welchem Rahmen man hier Änderungen vornehmen darf, ohne gegen deren AGBs oder Markenrecht zu verstoßen.
Vorgeschaltete Opt-Ins für die Sichtbarkeit von Payment-Buttons würden auch deren Conversion-Rate deutlich verschlechtern