Neu Amazon Sperrt JTL Kunden die Blind die Vorlagen Verwenden

silent

Sehr aktives Mitglied
20. August 2015
264
66
Strausberg
Mahlzeit Zusammen,

ich bekam grade einen Anruf vom Amazon Verkäuferteam, das nach dem Telefonat das Konto gesperrt wird. Sie wollten mir nur vorher sagen wieso und wie wir da für Abhilfe sorgen können. Danach muss ein Maßnahmeplan eingereicht werden.

JEDER der die JTL Standard Vorlagen bei e-Mails Verwendet, ist somit in Gefahrt, den in den Vorlagen steht ein Satz in der Signatur:

"Bitte besuchen Sie auch unsere Webseite www.XYZ.de"

Damit liegt ein Verstoß gegen die Amazon Richtlinien vor, wodurch der Account sofort Gesperrt wird.

Da wir Rechnungen Hochladen, ist dies bisher nicht Aufgefallen, aber wer Versandbestätigungen, Auftragsbestätigungen, Lieferscheine, Retourmails, Retourpaketscheine oder dergleichen Verschickt, sei Gewarnt. Lasst ihr den Standardsatz drin, kickt euch Amazon.

Entweder keine Mails an Amazon schicken, was teilweise Schwierig ist, durch Automatisierung oder Paketscheine, alternativ die Signaturen anpassen oder Spezielle Mailvorlagen für Amazon als Plattform hinterlegen.

mfg Dennis


WOW! Jetzt kann ich mir die Mail von amazon vor ein paar Tagen erklären. Sie haben mich über einen furchtbaren Verstoss informiert... ich würde Werbung und Aktionen tätigen um Kunden abzuwerben. Bis vor ein paar Minuten konnten ich mir das nicht erklären. Ich hatte auch bei ama angerufen, dort wusste man überhaupt nicht bescheid und konnte sich das nicht erklären. Der ama-Mensch hat dann gesagt, dass ich das einfach ignorieren soll. Daraufhin habe ich ihm erklärt, dass ich den Account nicht riskieren möchte, da ich weiß wie schnell und gern ama Accunts suspendiert. Er wolle das weitergeben und man würde mich informieren. Ich weiß natürlich das dass Quatsch ist, denn von ama hat sich noch nie jemand zurück gemeldet um ein Problem zu lösen.

Danke für den wertvollen Hinweis, ich habe gerade die Vorlage geändert. Allerdings ist in meiner Standart-Vorlage oben rechts auch nochmal die URL aufgeführt... sollte die auch weg?
 

Rektor

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22. November 2011
647
287
Wenn es nicht so traurig und geschäftsschädigend wäre müsste man drüber lachen, doch es ist einfach nur lächerlich was der Monopolist aufführt.
Wenn der "Monopolist" so weiter macht, hat er bald keine Händler mehr...
Diese Verkaufsplattform meiden wir seit Jahren, aus gutem Grund.
Offensichtlich "fügen" sich die meisten Händler dem unsinnigen Verhalten. Selber Schuld, wer dort noch verkauft...
Auf dieser Plattform ist ausschließlich der Kunde/Käufer im Vorteil, egal ob gerechtfertigt oder auch nicht.
Es wird nur das Interesse vom Kunden bestimmend durchgesetzt, der Händler ist das Mittel zum Zweck.

Sorry, aber wer das noch nicht bemerkt hat, sollte eventuell nochmal in den tausenden von Einträgen gemäß der Handlungsweise dieser Verkaufsplattform nachlesen.
 

MichaelH

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17. November 2008
14.175
1.774
Amazon will für den Kunden das beste Verkaufserlebnis garantieren.
Das wollen wir im Shop auch. :)

Bei AMA stehen aber noch einige Brocken im Wege die sie sich selbst aufgehalst haben und es ist auch für Kunden nicht mehr so toll ist wie es mal war.

Für ehrliche ordentliche Händler wurde das Umfeld etwas schwerer, Internationalisierung ist für viele aber noch ein Zugpferd, das kann ich auch verstehen, wenn man Produkte verkauft die selbsterklärend sind oder ein Beipackzettel in 257 Sprachen mit dabei oder man kein eigenes Lager mit Versand führen will. Auch für Fullfillment gibt es andere Lösungen wie z.B. JTL.
 
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silent

Sehr aktives Mitglied
20. August 2015
264
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Strausberg
Wenn der "Monopolist" so weiter macht, hat er bald keine Händler mehr...

Das ist eine romantische Utopie... Selbst wenn 1000 Händler aus Deutschland die Plattform verlassen ist es egal. Selbst wenn wichtige/große Händler die Plattform verlassen ist es egal. Die Kunden kaufen trotzdem bei Amazon - und was sie nicht sehen, kaufen sie nicht.
Diese Verkaufsplattform meiden wir seit Jahren, aus gutem Grund.
Offensichtlich "fügen" sich die meisten Händler dem unsinnigen Verhalten. Selber Schuld, wer dort noch verkauft...
Auf dieser Plattform ist ausschließlich der Kunde/Käufer im Vorteil, egal ob gerechtfertigt oder auch nicht.
Es wird nur das Interesse vom Kunden bestimmend durchgesetzt, der Händler ist das Mittel zum Zweck.

Sorry, aber wer das noch nicht bemerkt hat, sollte eventuell nochmal in den tausenden von Einträgen gemäß der Handlungsweise dieser Verkaufsplattform nachlesen.

Das ist, zumindest aus meiner Sicht, viel zu kurz gedacht. Es ist ja nicht so, das man kein Geld auf ama verdienen kann. Leider ist ama für viele Händler ein großer Umsatzanteil. Diesen zu eliminieren wäre aus kaufmännischer Sicht sicher nicht schlau. Es ist ja nicht so, das es ein besonders einfach und bedeutend günstiger ist einen eigenen Shop aufzubauen der dann den Umsatzanteil ersetzt. Es gibt so einige Shop-Betreiber die wirklich einen guten Job machen - allerdings scheint google das gern auch mal anders zu sehen und rankt Shops sehr weit hinten. Organisch ist fast nichts mehr zu machen. Auch google lässt sich das alles bezahlen. Und wenn bei google die Drähte zusammenkommen, ist der Laden genauso irre wie ama. Ich betreue ein Ads Konto mit Jahresumsatz 4 Mio - hier hat der Algo gerade alle Kampagnen deaktiviert. Ich telefoniere mit G seit einer Woche jeden Tag - sie wissen nicht warum der Algo die Kampagnen deaktiviert hat und schlimmer, sie können nichts tun, sie sind macht- und ratlos. Jetzt fehlt täglich ein relevanter Umsatzanteil.

Das ging jetzt etwas am Thema vorbei - aber ich wollte dahingehend argumentieren, dass wenn man als Händler ama verlässt , es nicht grundsätzlich eine gute Entscheidung ist. Und es auch nicht so ist, das andere Plattformen viel besser in unserem Sinne agieren. Dem ist einfach nicht so! Ausserdem bieten andere Plattformen oft gar nicht Menge an Sales pro Tag aufgrund der deutlich geringeren Reichweite.

Was ich aber mit unterschreiben würde ist, dass ama besonders Irre mit den Händler umgeht. Ich habe oft den Eindruck, da ist kein Mensch mehr, sondern nur eine komplett verbuggte "KI" - oder eine riesige Tafel mit hunderten bunten Tastern vor dem ein Affe sitzt.
 
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MichaelH

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17. November 2008
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Das würde ich alles unterschreiben, nicht zu vergessen aber, dass man mit jedem Verkauf seinen ärgsten Konkurrenten finanziell unterstützt und er damit weitere Logistik und mehr Macht aufbaut.
Auch dies ist eine Tatsache.
 
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silent

Sehr aktives Mitglied
20. August 2015
264
66
Strausberg
Das würde ich alles unterschreiben, nicht zu vergessen aber, dass man mit jedem Verkauf seinen ärgsten Konkurrenten finanziell unterstützt und er damit weitere Logistik und mehr Macht aufbaut.
Auch dies ist eine Tatsache.

Ja das stimmt auch... so lässt sich die Frage wohl nur philosophisch beantworten: Will ich recht haben, oder will ich Geld verdienen? 😇
 

MichaelH

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17. November 2008
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Ja das stimmt auch... so lässt sich die Frage wohl nur philosophisch beantworten: Will ich recht haben, oder will ich Geld verdienen? 😇

Öhm, jein, ich würde es mehr als eine moralische Frage als eine philosophische bezeichnen, denn wir leben in einer sozialen Marktwirtschaft und nicht wie die USA in einer freien.
Zu viel konzentrierte Macht war noch nie gut für das "Volk" oder hier "Kunde", denn die Kraft der Macht kann auch rasch anders verwendet werden.

Wenn Firmen ein Monopol aufbauen, geht das zu Lasten von Vielen und langfristig zum Vorteil von Wenigen.
Widerstand entsteht auch in kleinen Taten.

Stell dir vor AMA hätte ein "fast" Monopol und dann wird dein Kundenkonto gesperrt und zudem deine Adresse/Haushalt weil AMA nicht gefällt was du als Kunde treibst ?
Was machst du dann ?
Woher bekommst du dann dein Klopapier auf Knopfdruck ?
Wer schaltet dann dein Licht im Wohnzimmer ein ohne Alexa ?
Wer überwacht dein Haus ohne RING-Kamera ?
Und wo speicherst du deine Fotos und persönliche Daten wenn die AMA-Cloud dich nicht mehr will ?
Etc. etc.

Mit dem KI-Support Version 10.7 diskutieren ?

:)
 

silent

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20. August 2015
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Strausberg
Ich würde gern über das Thema weiter diskutieren. Allerdings sprengen wir diesen Thread - vielleicht kann ein Admin in Sinne der Foren-Hygiene ab #22 abtrennen?!
 

MichaelH

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17. November 2008
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Das Ursprungsthema ist doch erledigt ?
-> Vorlagen anpassen, da führt kein Weg vorbei. Jeder Hinweis auf deinen Shop ist von AMA nicht gewünscht und wird als Eigenwerbung interpretiert, ausgenommen rechtlich nötige Angaben.
 

redbear

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12. Februar 2011
22
2
Also, bis eben hatten wir den Satz auch drin, aber eigentlich keine Probleme... kann es sein dass es einen nur betrifft wenn man auf der Seite einen Shop betreibt?

Und um vielleicht auch mal was anderes zu hören: Wir sind sowohl mit den Verkäufen, als auch mit dem Support bei Amazon sehr zufrieden. Klar gibt es auch mal das ein oder andere was uns stört (zum Beispiel das Picking und Versand nun eine Pauschale ist), aber das ist dann halt so.
 

silent

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20. August 2015
264
66
Strausberg
Also, bis eben hatten wir den Satz auch drin, aber eigentlich keine Probleme... kann es sein dass es einen nur betrifft wenn man auf der Seite einen Shop betreibt?

Und um vielleicht auch mal was anderes zu hören: Wir sind sowohl mit den Verkäufen, als auch mit dem Support bei Amazon sehr zufrieden. Klar gibt es auch mal das ein oder andere was uns stört (zum Beispiel das Picking und Versand nun eine Pauschale ist), aber das ist dann halt so.

Nicht das da ein falscher Eindruck entsteht. Mit den Verkäufen bin ich soweit auch zufrieden. Klar, sie werden immer teurer... Werbung, FBA etc... Mein ama-Problem ist der Support der keiner ist. Bisher habe ich nur schlechte Erfahrungen gemacht... mir wurde vom Verkäuferservice sogar mal eine A-Z reingehauen mit Einfluss auf die Performance. Daher bin ich froh wenn es keinen Kontakt gibt - der ist nämlich gefährlich unkalkulierbar.
 
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silent

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20. August 2015
264
66
Strausberg
Ja, der Artikel unterstreicht meine Erfahrung ... wir haben in den letzten Jahren schon zig solcher Geschichten über ama gehört.
 

Rektor

Sehr aktives Mitglied
22. November 2011
647
287
Das sollte allerdings noch nicht alles sein, wo dieser Plattformbetreiber sein Unwesen treibt. Wie bereits erwähnt, meiden wir diese, ohne uns vom Gegenteil überzeugen zu lassen. Ausserdem sehen wir das nicht oberflächlich, sondern genau so wie es ist.
Gründe gibt es mehr als genug, diese Plattform nicht zu nutzen.
Der Plattformbetreiber lokalisiert ganz genau, welche Artikel sehr oft von Händlern verkauft werden und nimmt diese dann selbst als Verkäufer ins Programm auf. Es werden dann beim Hersteller Preise für größere Abnahmemengen verhandelt, um das Produkt dann günstiger als die ursprünglichen Händler anzubieten. Schon sind die Händler aus dem Geschäft raus. Für AMA kein Risikogeschäft, denn die wissen, dass das Produkt gefragt ist.
Wenn das dann ein fairer Handel zwischen AMA und dem Händler sein soll, viel Glück.
 
Zuletzt bearbeitet:

SHAAN

Sehr aktives Mitglied
26. August 2020
630
201
Gründe gibt es mehr als genug, diese Plattform nicht zu nutzen.

Klar ist doch, dass wir uns als Einzelhändler mit den heutigen Vertriebsplattformen wie Amazon, Idealo, Real, eBay und co. enorm geschädigt haben. Wir knüpfen für uns und unsere Mitbewerber unseren eigenen Strick und erkennen im Rausch des schnellen Geldes nicht die gewaltigen Folgen dessen, was uns zerstört. Man könnte fast meinen, es gibt keine Hoffnung mehr. Ich würde dennoch nicht gänzlich von den Plattformen abraten, aber ich würde raten sich mit diesen und den sozialökonomischen Folgen zu befassen. Hierzu kann ich Prof. Dr. Alexander Deichsel, Dr. Arnd Zschiesche oder Prof. Dr. Oliver Errichiello Bücher zu diesem Thema empfehlen. Ein kurz zusammengefasster Auszug Errichiello Expertise ermöglicht einen schnellen Einblick in die Thematik:

Der Vertrieb über Online-Plattformen wird als zeitgemässer und bequemer Weg der Marktdurchdringung angesehen: Preise lassen sich unmittelbar «anpassen» (das heißt im Normalfall reduzieren) und damit die Sichtbarkeit erhöhen. Im Gegenzug verdienen die Plattformen über die auskömmlichen Verkaufs-Provisionen und Anzeigen ihrer Zulieferer – ohne selbst irgendwelche Formen des realen Risikos und der Verantwortung einzugehen. Diese tragen allein die Leistungserbringer für ihre Mitarbeitenden, Kunden und im Gegensatz zu den Steuervermeidungsoptionen der New Economy sogar für ihre Gesellschaft (dies macht das öffentlichkeitswirksam inszenierte soziale Engagement der New Economy sehr fragwürdig). Bei näherer Betrachtung ist dieser Zustand ärgerlich, aber in Wirklichkeit noch viel vernichtender: Plattformen sind in ihrer Struktur darauf ausgelegt, eine Preisspirale nach unten zu systematisieren. Ihr grundlegender Algorithmus beabsichtigt, das beste Angebot zum billigsten Preis prominent in Szene zu setzen. Warum? Ganz simpel: Weil es sich am schnellsten verkauft. Da aber immer mehr Unternehmen die Plattform situativ nutzen, um Überhänge oder Kapazitäten in den Markt zu drücken, sinkt das durchschnittliche Preisniveau stetig und in aller Regel sofort. Früher nannte man dieses Verhalten «Ware versenken» mit dem Unterschied, dass die Wahrscheinlichkeit, dass alle Kunden von einem besonderen Angebot in einem fernen Discounter erfuhren, relativ gering war. Die Kundschaft lernt die immer niedrigere Preiskultur allerdings dauerhaft und kein Unternehmen der Welt ist in der Lage, die «gefühlt richtigen» Preise erneut in eine gesunde Relation zu rücken. Die Anbieter hoffen auf die uneingeschränkte Unterstützung (Marktmacht) der Plattformen, sodass sich der Kunde für ihre Angebote entscheidet. Dieses Hoffen ist sehr teuer (bis ruinös) für den eigentlichen Leistungserbringer.

Der entscheidende Treiber der Plattform ist also die auf den Preis gerichtete Aufmerksamkeit. Einen Aspekt muss eine Plattform dagegen vehement ausschliessen: Die Kraft einer Marke in den Fokus zu rücken. Im Gegenteil: Jede Plattform muss eine Leistung zu einer Commodity, zu einem Allerweltsprodukt, zu einem No-Name machen. Denn wenn der Zweck der Plattform das günstigste Angebot ist (neben anderen, aber viel unwichtigeren Faktoren), dann ist der Zweck einer Marke, sich dem Preiskampf und dem Wettbewerb zu entziehen, indem sie ihre Preiskultur durchsetzt. Es besteht demnach ein struktureller Zielkonflikt.

Klar ist: Die heutigen Plattformen erschaffen keinen Wert; sie schöpfen ihn nur ab. Den Plattformen ist es gelungen, sich als diejenigen zu verkaufen, die viel Nutzen für wenig Geld anbieten, ohne selbst irgendeine der angebotenen Leistungen zu erbringen (was dem Kunden aber völlig egal ist). Der Kunde fragt nicht danach, wie der Nutzwert zu ihm kommt; ihn interessiert nur und durchaus nachvollziehbar, dass er den Nutzwert (möglichst billig) erhält. Dass schliesslich die Beurteilungen der Kunden dafür eingesetzt werden, den Leistungserbringer im Sinne immer höherer Erwartungshaltungen zu erziehen, da die schlechte Beurteilung automatisch zu einem schlechteren Ranking führt (das so manches Mal wieder als Anzeige erkauft werden muss), macht die listige Konzeption der Plattformen umso deutlicher.

Es wird ersichtlich, dass die Plattformen zwar kurzfristig ein Mittel sind, um ökonomische Durststrecken zu überwinden, aber extreme Risiken beinhalten. Es empfiehlt sich also, den Vertriebskanal Plattform bei einer langfristig orientierten Wertschöpfungsstrategie vor allem dosiert zu bespielen. Ein absolutes Ignorieren wäre allerdings fatal.

Die einzige Möglichkeit dem Automatismus der «digitalen Angebotsschütte» zu entgehen, bleibt allerdings die spezifischen Erwartungsmuster einer Marke zu betonen und zu verfestigen. Auch und gerade im Internet. Dies gelingt allerdings nur, wenn die Marke sich nicht versucht über eine imageorientierte, d.h. oberflächliche Differenzierung zu positionieren, sondern Content liefert, der die kulturell verankerten Gewohnheitsmuster weiter verstärkt und entwickelt.

Der Markt befindet sich insoweit in einer totalen Umbruchsphase, wobei die Content-Inhaber, da sie am wenigsten vermehrbar sind, die großen Gewinner dieses Prozesses sein werden. Denn trotz aller Preisorientierung ist es – konsumpsychologisch betrachtet – zunächst das latente Bedürfnis, das einen Kaufimpuls auslöst: Uns gefällt eine Leistung. Erst im zweiten Schritt prüfen wir, ob diese Leistung unserem Wertempfinden entspricht. Damit aber überhaupt eine unterscheidbare Vorstellung «über ein Produkt» existiert, gilt zunächst klare Leistungserwartungen in den Köpfen der Menschen zu verankern.
Nie waren Vorurteile so wertvoll wie in Zeiten des unendlichen digitalen Angebotes.

Der einzige logische Weg ist demnach sich als Marke zu etablieren, sich seinem Parasitismus bewusst zu werden und die Vertriebsplattformen auf ein gesundes Maß zu reduzieren. Es mag zunächst vielleicht viel verlangt sein, wird aber mit einem starken und langanhaltenden Fundament belohnt.
Was nützen aber wenige Stimmen, wenn sich größere Unternehmen wie JTL möglicherweise Ihrer Verantwortung nicht bewusst werden können und die genannten Plattformen stärker als nötig bewerben, weil sie damit eben existentiell wirtschaften? Es gehört wohl viel Glaube, Mut und ein offener Geist dazu neue Wege zu gehen.

Ich würde es mir wünschen das JTL sich das Amazon-Logo vom Ladebildschirm kratzt, und dass man den Fokus auf den Einzelhändler legt, die eignen JTL Kunden unterstützt und nicht so stark die Vertriebsplattformen fixiert. Meiner Meinung wäre das ein großer Gewinn für JTL.
Wenn wir man mal über den Horizont hinausschauen, werden wir erkennen, dass auch Unternehmen wie JTL sich selbst im Weg stehen und sich langfristig nicht weiter entwickeln können, ja sogar am Ende den Wendepunkt verpassen könnten.

Ich liebe JTL und den unbändigen Innovationsgeist den es an den Tag legt. JTL bietet mir als Händler jetzt schon, alle Möglichkeiten um langfristig erfolgreich zu werden. Man muss es nur richtig einsetzten.

Wie heißt es so schön, jeder ist seines Glückes Schmied. Im diesem Sinne

Dobranoc
 
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