Auf der PartnerConvention wurde unter anderem unsere kĂĽnftige Cloud-Strategie vorgestellt und diskutiert, das ist korrekt. Dass eine solche Entwicklung allerdings nicht innerhalb von wenigen Monaten ein kommunizierbares Releasedatum haben kann, sollte offensichtlich sein.
@ChrisBe128
Wir investieren hier erhebliche Beträge in den nächsten Jahren für die Transformation in die Cloud, um unsere technologischen Fortschritte fortzusetzen und euch weiterhin einen Wettbewerbsvorteil durch innovative Lösungen bieten zu können.
Und nein, dafĂĽr werden keine bestehenden Projekte gestoppt oder Mitarbeiter auf andere Themen gesetzt. Die Investitionen betreffen auch die Erweiterung unserer Teams und die Einstellung neuer Mitarbeiter, was neben neuer Expertise auch neue Technologien erfordert.
Long story short: Bis die Cloud 100% da ist wird es noch etwas dauern und es wird weiterhin OnPremise Produkte geben. Wir werden auf jeden Fall einige Vorträge zu der Vision und den Zielen, auch zur Cloud, auf der JTL-Connect am 27.09. in Köln halten. Bzgl. der Roadmap wird es sicherlich in den n. Monaten auch ein Update geben.
Aus meiner Perspektive und Erfahrung bedeutet Cloud in allererster Linie vollständige Abhängigkeit, dazu meistens signifikanter Aufpreis gepaart mit schlechter Zuverlässigkeit und Langsamkeit und dem vollständigen fehlen jeglicher Möglichkeit auch nur im kleinsten von dem Vorgegebenen weg des Anbieters abzuweichen um etwas an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Es tut mir leid wenn ich es so direkt sage, aber ich sehe das nicht als Innovation an und kann mir auch nicht vorstellen wie das ein Wettbewerbsvorteil sein soll. Wenn ich etwas übersehe, dann bin ich gerne bereit meine Meinung zu ändern, aber das JTL-
Shop Hosting ist fĂĽr mich hier ein sehr passendes Beispiel.
Was ein Wettbewerbsvorteil wäre, sind Dinge die mich befähigen mit weniger Ressourcen mehr zu erreichen, im konkreten Fall einer Firma reden wir hier von Arbeitszeit. Das ließe sich z.B. mit einer schnellen Software auf die man nicht regelmäßig warten muss erreichen (ich sitze an einem 12th Gen i5 mit 32GB Ram), oder mit konsistenter Tastaturbedienung, oder mit einer
Ameise die mich schneller zum Ziel (Export, Anpassung, Import) führt, oder mit der Möglichkeit Dinge direkt in der Tabellenausgabe der Übersicht zu bearbeiten ohne jeden Artikel einzeln (und leider langwierig) zu öffnen, oder eine Kommunikation mit der Datenbank zu etablieren die auch über VPN in vernünftiger Art und Weise funktioniert, vielleicht auch eine andere Datenbank als nur MSSQL auf Windows Server zu unterstützen, das ist nämlich wirklich keine besonders gute, performante oder solide Wahl. All das hätte meinen Mitarbeitern und mir sehr viel Zeit und damit Geld gespart und uns einen Wettbewerbsvorteil verschafft.
Ein Grund warum unsere Wahl auf JTL statt plentymarkets gefallen ist, war nämlich genau die allgemeine Performance/Zuverlässigkeit von plenty.
Generell würde ich mich freuen, wenn es bei euren Entwicklungen in der Zukunft mehr darum gehen würde das was ist kontinuierlich zu verbessern und vielleicht eine bestehende Drittanbieterlösung anzubinden statt direkt dem nächsten Thema hinterher zu rennen, es macht auch den Anschein als könnte man im Quellcode eine ganze große Menge aufräumen.
Bezüglich deines zitierten Threads von ChrisBe128: Ich könnte mir vorstellen, dass die Kritik einiger Partner, die ChrisBe128 wohl meint, sich darauf bezieht, dass die inhaltlich-technischen Themen auch für einige Partner eine Umgewöhnung bedeuten. Da wir mit dem Schritt, eine SaaS-Cloud-Applikation anzubieten, auch neue Technologien und Programmiersprachen für die Erweiterbarkeit einsetzen werden, kann dies verständlicherweise bei einigen Partnern, die sich auf unsere aktuellen On-Premise-Technologien spezialisiert haben, zu Bedenken führen.
Das ist verständlich, vielleicht geht es aber auch einfach darum, dass einige der Partner ähnliche Clouderfahrungen haben wie ich, Word im Browser ist auch weit schlechter und langsamer und allgemein relativ schrecklich zu bedienen. Es gibt noch genug Terminalprogramme im professionellen Umfeld mit denen die Bediener weitaus schneller sind als mit einer plentymarkets Lösung im Browser. Bitte bedenkt dass es bei uns nicht um schönes Bediengefühl und App-Optik geht sondern um erfolgreiche Geschäftsvorfallerledigungen pro Zeit.
Denn seit Beginn des Jahres investieren wir vor allem in die Qualität der Software, Reduzierung von Bugs, automatisierte Tests, Stabilität, Performance und nochmals Stabilität - um nur einige Punkte aus dem Fokus zu nennen. Aber auch das ist leider nicht von heute auf morgen getan, das sind auch Prozesse, die sich einschleifen müssen. Und trotzdem bleiben wir nicht stehen, alleine in diesem Jahr haben wir u.a. einige neue Marktplätze aufgeschaltet und die kommende Liste ist lang und kann schnell (auch dank toller Partner) abgearbeitet werden.
Das zahlt wieder ein bisschen auf meinen Punkt von oben ein. Unsere Erfahrung ist eher, dass die Qualität der Versionen, die Ihr dieses Jahr veröffentlicht habt nachgelassen hat, dafür habt ihr neue Marktplätze angebunden. Toll! Bestimmt verkaufen viele auf Marktplätzen aber wir alle leiden unter der oben beschriebenen
Wawi-Leistung und den Fehlstellen. Da ich nicht auf Marktplätzen verkaufe kann ich die Wichtigkeit nur aus Endkundensicht beurteilen und da ist alles außer Amazon und Ebay egal.
Das Schwierige in der Kommunikation daran: Kunden sind natĂĽrlich weiterhin bei Software von individuellen Fehlern betroffen (nicht nur bei JTL
), was es dann doppelt schwer macht, solche Versprechen von Softwareherstellern zu akzeptieren.
Leider sind wir von all den verwendeten Programmen überproportional häufig von Fehlern in JTL-Software betroffen. Bei Chrome und Firefox, MS Office, LS-POS, LibreOffice, Pulsar, Wireguard, WinSCP, all den verschiedenen Linux Anwendungen auf dem Server und den ganzen anderen Programmen die man so verwendet hatte ich in den letzten Monaten IN SUMME nur ganz selten mal einzelne Fehler. Die Wawi hat aber beinahe täglich, in jedem Fall mehrmals pro Woche ein Problem. Selbst die schrottigen
DATEV Programme schaffen es mehrere Wochen fehlerfrei zu laufen.
PPS: Der Thread ist mittlerweile schon sehr emotionsgeladen, was nach einer so einschneidenden Veränderung in unserer Tarifstruktur nachvollziehbar ist. Ein letzter Satz von mir heute dazu: Ich glaube, dass ich für alle JTL´er sprechen und sagen kann, dass wir sehr stolz auf unser Ökosystem und damit auch auf euch Kunden sind. Es ist definitiv nicht unser Interesse, dieses zu gefährden. Vielmehr möchten wir es weiter ausbauen und stärken, um für euch gemeinsam bestmögliche Lösungen bieten zu können. Für alle die Fragen zu den Tarifen haben oder einfach mal gemeinsam, sachlich über die Editionen gehen wollen, biete ich gerne an uns direkt zu kontaktieren, wir haben extra hierfür eine Tarifberatungshotline aufgesetzt.
Ja, zu eurem Glück spiegelt dieser Thread die Gespräche in den entsprechenden Kundenbüros nur gefiltert wieder und Ihr wollt wohl nicht wissen wie auf der anderen Seite der Bildschirme gesprochen wird! Das mit Abstand aller größte Problem ist, dass ihr ungefragt Produkte für Kunden als bestellt, mit einem Datum vor der Ankündigung und für einen heftigen Aufpreis. Ich glaube wenn dir Netflix/Vodafone/Whatever eine Email schreibt, dass Ihr neuer Vertrag für das 5fache viel besser zu dir passt und Sie ihn dir deshalb ab nächsten Monat direkt mal gebucht haben, dann drückst du dich an der Hotline auch deutlich ausdrücken. Das ist schlichtweg nicht ok, egal ob B2C oder B2B, wenn ich bezahlen soll, dann bestelle auch ich.
Was das Ökosystem betrifft muss ich sagen, dass es mich ehrlich sehr freut, dass ihr Stolz darauf seid! Es ist aber absolut ausbaufähig, sowohl hier im Forum als auch bei der Auswahl an Plugins, Erweiterungen und Anbindungen, z.B. für den Shop. Nur mit deutschsprachiger Software wird es schwierig da zu wachsen.
Leider habe ich das deutliche Gefühl, das dieses Ökosystem jetzt gerade einen sehr sehr großen Schaden genommen hat, nicht nur was Endkunden angeht, auch von Servicepartnern hört man hier Unmut. Vielleicht solltet ihr bei den ganzen Mehreinnahmen mal eine Sanierung einplanen, muss man bei einem gekippten Gewässer auch machen.