AW: Versand; Artikel mit negativem Bestand
Nun muss ich meinen Senf auch mal dazu geben. Gerhard hat schon recht, bei uns ist es nicht anders. Wir haben selber 7 Filialen, die kleinste mit ca. 800m² und die Größte ca. 2500m². Dazu OnlineShop für Endverbraucher und einen Großhandelsshop. Bei uns wir ebenfalls Ware verkauft bevor der Wareneingang gebucht wurde. Das machen wir schon seit 20 Jahren so und es wird wohl auch die nächsten 20 Jahre so weiter gehen. Denn anders ist es zumindestens bei uns nicht zu bewerkstelligen.
Daher bin ich ebenfalls dafür, das Ware mit Lagerbestand darf < 0 werden, auch versendbar sein MUSS!
Dem müssen wir uns anschließen als sehr kleiner Online-Händler. Es ist nun einmal wie es ist. Fast jeder Online-Händler hat keine großen Lagermengen liegen, greift eher auf Lieferanten zurück. In der heutigen Zeit ist es kaum möglich Kunden zu halten wenn der Versand zu lange dauert.
Wir zum Beispiel bekommen alles bis 10 Uhr am nächsten Tage was bis 17 Uhr bestellt wurde beim Lieferant. Da bleibt auch keine Zeit erst Wareneingänge zu buchen um den Versand vorzubereiten da die Rechnungen und Lieferscheine (bis v 099780) meist am Vorabend vorbereitet werden. Die Versandaufkleber werden mit Wareingang erstellt da wir die Waren erst auf Bruch/Fehler etc. kontrollieren müssen.
Der vorherige Arbeitsablauf war völlig unkompliziert und schnell zu händeln von einzelnen Personen die in mehreren Bereichen werkeln. Nun mit der neuen
Wawi ist es kaum realisierbar. Wenn wir nun schon alleine jemanden nur für die Buchungen einstellen müssen, was sollen wir mit der neuen Wawi?
Um mal Tachilis zu reden. Der Anfang der Wawi war an alle gerichtet die mit schmalen Geldbeutel sich online ein Einkommen aufbauen wollen. Mittlerweile ist die Wawi so komplex das es nicht mehr möglich ist mit nur 3 Personen alles zu meistern. Es werden viele Dinge verändert die zwar theoretisch sinnvoll sind, aber praktisch an große Firmen anlehnt mit endlosen Mitarbeitern und Lagern und allem drum und dran. Liebe JTL-er, mehr als die Hälfte der Nutzer der Wawi, die sind nicht einmal annähernd in der Lage sich als Großunternehmen zu bezeichnen, somit ist eine Wawi nötig die wie früher schnell und unkompliziert ist. Keine verschachtele Wawi in der die Arbeitsabläufe und Klicks mit jedem Upadte drastisch steigen.
Wem es nicht aufgefallen ist, jeder Arbeitsschritt in der Wawi hat sich entweder verdoppelt oder verdreifacht. Wenn früher das einbuchen von Ware (rückwirkend 3-4 Tage) mal 3 Stunden dauerte mit Artikel aufrufen und Wareneingang einbuchen, würde das jetzt einen Tag dauern.
Bestände die in Null verkauft werden konnten, die waren über die Rechnungsverwaltung exportierbar zu Intraship und Versandnummern konnten auch schnell hinterlegt werden, es konnte schnell und zügig versendet werden was das A und O ist für den Endkunden. Nun ist dafür eine Schulung nötig für knapp 500 EUR pro Person um nur mal durchzublicken wie es sein könnte und dann auch müsste noch eine Person sich nur darum kümmern den ganzen Tag. Es ist doch aber eher die Realität das viele Nutzer der Wawi "Allrounder" sind, die machen die Bestände, bereiten vor, verpacken teils auch noch selbst usw. Die neue Wawi lässt das zwar auch zu, aber mit erheblich mehr Aufwand und wie schon gesagt war die Wawi an kleine Händler gerichtet und nicht an Großfirmen.
Und wenn ich Kommentare lese das jeder Online-Händler auch genug verdienen muss um mehr leute einzustellen etc. dem muss ich auch wiedersprechen. Es reicht vielen um zu leben, aber reich wird man heute kaum noch damit, die konkurenz ist zu groß. Warum sind wir umgestiegen auf den reinen online-Handel? Wir waren immerhin 11 Jahre lang ein Franchiser mit 10 Angestellten unter der Firma Innova (Küchenstudio). Der Online-Handel hat eh schon viele Ladengeschäfte verdrängt. So auch uns damals und die Entscheidung weiter zu machen online, die wurde getroffen da die Wawi mit wenig Aufwand viel Arbeit abgenommen hat. Das ist nun nicht mehr der Fall.
In unseren Augen haben die Entwickler von JTL sich dazu entschieden mehr auf Commerz zu gehen und mit sämtlichen Angeboten, Schulungen, Hilfstools nur noch große Umsätze einzufahren. Es geht in Richtung SAP wenn wir für die Nutzung von Wawi eigene Schulungen brauchen, oder für jeden Ablauf in der Wawi einen eigenen Mitarbeiter brauchen. Das Ursprungsziel was JTL mit der Wawi einst zu verstehen gab, das ist nicht mehr ersichtlich.
Schade, aber so ist es, JTL wurde durch die "vielen" kleinen Nutzer schnell groß, aber nicht jeder Nutzer wurde durch die Wawi schnell groß. Liebe JTL-er, bedenkt doch weiterhin den kleinen Händler die sich mit einfachen Mitteln den Lebensunterhalt verdienen. Und bei den im Laufe der Jahre dazugekommen Extrakosten von JTL (Search, Amazon, Schulungen, Repricer etc.) die unwillkürlich mehr und mehr werden, ist es nur allzu verständlich das der Kosten-Nutzungsfaktor schwindet, es sein denn wir werden mal so groß wie Media Markt.
Und jeder der jetzt damit kommt, "wer nicht genug verdient sollte aufhören", völliger Quatsch, zum lebensunterhalt reicht es allemale, aber wenn die Kosten stetig steigen und die Umsätze nicht gleich mitziehen was jeder kennt, dann hat die Nutzung der Wawi in seiner jetzigen Form keinen Sinn zur weiteren Einsetzung.
JTL, bitte nicht böse sein, aber so sehe ich das und ich denke viele andere auch. Sorry.
LG
Elke