Neu Vollautomatische Preiskalkulation!

jn.tbr

Aktives Mitglied
4. Januar 2019
76
2
Aber was daran ist dann die "automatische Kalkulation", das ist eine ganz normale "manuelle" Kalkulation und wie gesagt, wenn man ein bisschen in die Zukunft blickt eigentlich schon heute überholt. Mit variablen Faktoren meine ich ja nicht die variablen Kostenanteile im Sinne des Deckungsbeitrags, sondern dass die Kalkulationsfaktoren halt variabel sind (z.B. im Dezember anders als im Januar) und dass eine automatische Kalkulation soetwas und die weiteren Abhängigkeiten berücksichtigen können sollte.

Tendenziell wird das auch immer dynamischer (siehe meine Beispiele ein paar Beiträge drüber), weil immer mehr Dienstleister Ihre Preisgestaltung variabel bzw. dynamisch gestalten und damit auch meine Kalkulation mit dieser Dynamik mitlaufen können muss.

Das hat insofern auch relativ wenig mit dem Deckungsbeitrag an sich zu tun, da es ja erstmal darum geht die "variablen Kosten" im Sinne des Deckungsbeitrages (DB1) zu benennen, aber eben nicht fix, sondern in "Echtzeit". Die Deckungsbeitragsrechnung geht ja eher von linearen Kostenverläufen im Bereich der variablen Kosten aus und das ist eben das Problem in der Kalkulation, dass es dies immer weniger gibt und daher eine stärkere Dynamik in der Kalkulation erforderlich ist. Sinn der Kalkulation ist es ja überhaupt einen positiven Deckungsbeitrag zu erreichen bzw. diesen möglichst vorhersagen zu können.

Im Onlinehandel ist es aus meiner Sicht aber nahezu unmöglich, den Deckungsbeitrag vorherzusagen bzw. im Vorhinein zu errechnen. Nehmen wir nur an, ich kalkuliere ein versandkostenfreies Angebot für eine Plattform, dann müsste ich ziemlich präzise auch einen Mengenrabatt kalkulieren, um einen gleichbleibenden Deckungsbeitrag zu erreichen (wäre auch eine Möglichkeit, was eine automatische Kalkulation berücksichtigen könnte).

In der Realität möchte ich aber einfach nur mit einem positiven Ergebnis herauskommen. Soll heißen: Kauft der Kunde 1 Artikel, habe ich einen anderen Deckungsbeitrag als, wenn der Kunde 2, 3,... Artikel kauft, weil sich die variablen Kosten im Sinne des DB1 nicht linear zur gekauften Menge verhalten.
Wie stellst du dir denn eine Automatik vor, ohne dieser vorher zu sagen was du willst? Letztendlich müsste ja eine Lösung her, die für alle- oder eben den Großteil der Kunden passt. Wenn man auf alles eingehen würde, programmieren die Jungs und Mädels wahrscheinlich noch 30 Jahre :(

aber ja- ich verstehe was ihr meint.. das ist ein sehr komplexes Thema
 

SebiW

Sehr aktives Mitglied
2. September 2015
2.406
1.002
Wie stellst du dir denn eine Automatik vor, ohne dieser vorher zu sagen was du willst? Letztendlich müsste ja eine Lösung her, die für alle- oder eben den Großteil der Kunden passt. Wenn man auf alles eingehen würde, programmieren die Jungs und Mädels wahrscheinlich noch 30 Jahre :(

aber ja- ich verstehe was ihr meint.. das ist ein sehr komplexes Thema
Darauf wollte ich genau hinaus. Im Endeffekt gibt es 2 Varianten das zu bauen:
A. Schnell und einfach - deckt die Bedürfnisse von Einsteigern und einfachen Projekten ab. So hat JTL in der Vergangenheit gearbeitet und das dann mehr schlecht als recht versucht zu erweitern.
B. Langsam und komplex - deckt die übrigen Kunden mit ab. So entwickelt JTL spätestens seit Konzeptphase der 1.6.

In der Vergangenheit hat JTL immer nach Schema A gearbeitet, weil auch die Kundenstruktur entsprechend war. Viele kleine Händler, viele einfache Konzepte alla "ich verkaufe Artikel A auf Plattform B, sonst nichts."
In den letzten Jahren hat sich das aber geändert, das sieht man deutlich an der Ausrichtung der neuen Module. JTL versucht zu internationalisieren um zumindest europaweit aufgestellte Firmen abdecken zu können.
JTL baut an so was wie der BI und Produktion. Und zwar nicht nur im Sinne von "wie kann ich eine Produktion einfach abbilden" sondern einschließlich "wie bilde ich multidimensionale Liefer- und Produktionsketten inklusive externer Partner ab".
Weil, ganz banal, das Geld von den größeren Firmen kommt, die eben nicht nur mal einen kostenlosen WMS Mandanten haben sondern 50 bezahlte. Und richtig Umsatz über Marktplätze und damit Eazyauction schieben etc.
Und von diesen Firmen hat JTL mittlerweile einige. Die sind mit JTL gewachsen und kommen jetzt an die Grenzen des Systems. Für diese Kundengruppe erweitert JTL mittlerweile primär. Glücklicherweise fällt da auch für KMUs wie das, bei dem ich arbeite, jede Menge nützliches Zeug ab ;)

Kurz: Ich bin mir sicher JTL wird keine Lösung mehr bauen, die nicht auch für multinational aufgestellte Omnichannel Händler funktioniert.
 

Verkäuferlein

Sehr aktives Mitglied
29. April 2012
2.343
838
Wie stellst du dir denn eine Automatik vor, ohne dieser vorher zu sagen was du willst? Letztendlich müsste ja eine Lösung her, die für alle- oder eben den Großteil der Kunden passt. Wenn man auf alles eingehen würde, programmieren die Jungs und Mädels wahrscheinlich noch 30 Jahre :(

aber ja- ich verstehe was ihr meint.. das ist ein sehr komplexes Thema

Gar nicht gesehen, dass Du auf meinen Beitrag eingegangen bist.

Na ja, ich stelle mir das so vor, dass man nicht einfach nur einen Faktor einträgt, der automatisch eine VK-Kalkulation vornimmt, sondern dass man quasi eine Stufe davor einsteigt und schon die Bestimmung des Faktors automatisiert verläuft.

Stell Dir vor, Du bewirbst Artikel auf Plattformen mit "Anzeigen" (Zusatz-Verkaufsprovision gegen gute Listung) und den gleichen Artikel hast Du aber auch ohne diese Werbung laufen.

Nur der Faktor "Plattform 1" liefert Dir für beide Angebote den gleichen Endpreis, obwohl auf dem einen Angebot höhere Kosten anfallen, als auf dem anderen.

Die Kalkulation muss also bedingungsabhängig bzw. in Bausteinform erfolgen.
Versandkostenfrei (nach Versandklasse): Aufschlag X,
Besondere Bewerbung durch Anzeigen auf Plattform1: Aufschlag Y.

Das geht dann mehr in die Richtung eines Algorithmus, als in Richtung einer einfachen Multiplikation mit einem starren Faktor.
Im Idealfall gibt es dann noch einen Mindestfaktor und ggf. auch einen Maximalfaktor, um Ausreißer bzw. allzu arge Fehler zu vermeiden.
 

CGellert

Mitglied
9. Mai 2022
95
11
Hallo,

gibt es hierzu eigentlich irgendwas neues? Preiskalkulation 2.0?
Ich kann ja nicht mal vernünftig meine VKs berechnen (EK + Marge % + ??? etc.).

Oder habe ich was verpasst/übersehen?

LG
Christoph
 

Leventinio

Sehr aktives Mitglied
26. Juli 2020
431
120
Braunschweig
Hallo,

gibt es hierzu eigentlich irgendwas neues? Preiskalkulation 2.0?
Ich kann ja nicht mal vernünftig meine VKs berechnen (EK + Marge % + ??? etc.).

Oder habe ich was verpasst/übersehen?

LG
Christoph

Ist noch in der Planung & Konzeptphase. Siehe mal: https://www.jtl-software.de/roadmap (ganz unten)

Artikelkosten und Preiskalkulation

Wir möchten es Händlern ermöglichen, alle Preise eines Artikels anhand von eigenen Formeln auf Basis der bestehenden Daten zu kalkulieren. So können Händler ihre Preisgestaltung vollständig im Artikel abbilden.

Die Artikelkosten – z.B. Einkaufspreis (Standardlieferant, günstigster Lieferant, schnellster Lieferant), Verpackungskosten oder interne Bearbeitungsgebühren – werden tabellarisch in den Artikeldetails von JTL-Wawi gepflegt. Außerdem soll es möglich werden, Vorlagen für Kosten am Artikel zu hinterlegen.

Die Preiskalkulation soll auf verschiedenen Wegen ausgeführt werden können: manuell aus den Artikeldetails eines Artikels, übergreifend für mehrere Artikel aus der Artikelverwaltung oder automatisiert über den JTL-Worker.
Marge und Gebühren im Auftrag

Damit Händler ihre Angebote besser kalkulieren können, ergänzen wir eine Funktion, die anzeigt, wie viel Marge ein Auftrag generiert. Dabei berücksichtigen wir Artikelkosten wie den Einkaufspreis sowie weitere Kosten wie zum Beispiel Marktplatzgebühren oder Nutzungsgebühren von Zahlungsanbietern.
 

wawi-dl

Sehr aktives Mitglied
29. April 2008
5.921
568
Ist nur ein Konzept, bis es hier überhaupt los geht und wie lange es dann dauert, kann Jahre dauern.

Wir haben es mit Workflows und Eigenen Feldern selbst gelöst, als Anregung.
 

jn.tbr

Aktives Mitglied
4. Januar 2019
76
2
Gar nicht gesehen, dass Du auf meinen Beitrag eingegangen bist.

Na ja, ich stelle mir das so vor, dass man nicht einfach nur einen Faktor einträgt, der automatisch eine VK-Kalkulation vornimmt, sondern dass man quasi eine Stufe davor einsteigt und schon die Bestimmung des Faktors automatisiert verläuft.

Stell Dir vor, Du bewirbst Artikel auf Plattformen mit "Anzeigen" (Zusatz-Verkaufsprovision gegen gute Listung) und den gleichen Artikel hast Du aber auch ohne diese Werbung laufen.

Nur der Faktor "Plattform 1" liefert Dir für beide Angebote den gleichen Endpreis, obwohl auf dem einen Angebot höhere Kosten anfallen, als auf dem anderen.

Die Kalkulation muss also bedingungsabhängig bzw. in Bausteinform erfolgen.
Versandkostenfrei (nach Versandklasse): Aufschlag X,
Besondere Bewerbung durch Anzeigen auf Plattform1: Aufschlag Y.

Das geht dann mehr in die Richtung eines Algorithmus, als in Richtung einer einfachen Multiplikation mit einem starren Faktor.
Im Idealfall gibt es dann noch einen Mindestfaktor und ggf. auch einen Maximalfaktor, um Ausreißer bzw. allzu arge Fehler zu vermeiden.
Ja an sich hast du recht. Ich habe nur an meine alte Firma gedacht- wir hatte. Da eben viele Automatismen, gerade bei der Preisgestaltung und konnten auf verschiedene Wege Preise festlegen inkl. Einem Fallnetz als Standardkalkulation… Sonderpreise für Deals etc. und klar- ich kenne nur das was am Ende drin stand, was im Hintergrund lief entzieht sich ja meiner Kenntnis.

sorry dafür- wollte keinen Unmut erzeugen :)
 

jn.tbr

Aktives Mitglied
4. Januar 2019
76
2
Blöd nachgefragt: Gibt es hierzu was neues?

SellerMath ist für mich keine Option, da man hier, um überhaupt mal was starten zu können, bereits 350€ Latzen muss dass überhaupt was passiert- das ist für Gründer am Anfang schon ne Hausnummer :D Eventuell hat jemand nen Tip, wie ich das in nem Workflow packe... oder tipps wie ihr das mit den Marktplätzen macht?... irgendwas?
 

jn.tbr

Aktives Mitglied
4. Januar 2019
76
2
Ehrlich? Ich kann irgendwie net glauben, dass es niemanden hier gibt der das alles irgendwie automatisiert hat.. Kalkuliert ihr alle manuell? Und dann nach "Pi mal Daumen"? Oder gibt es einfach nicht die Workaround Lösung schlechthin?
 

CGellert

Mitglied
9. Mai 2022
95
11
Tja, das haben wir ja alles schon gelesen. Ich verstehe trotzdem nicht, warum es hier nicht weitergeht. Ich denke es geht doch vielen so. Für mich gehört eine ordentliche Preiskalkulation mit zu den Grundfunktionen einer E-Commerce/Marketplace Wawi.

Es kann doch nicht sein, dass auf der einen Seite - durch die SCX Schnittstelle - immer mehr Marktplätze dazukommen, was ich total cool finde. Auf der anderen Seite kann ich aber für eben diese Marktplätze meine Preise nicht kalkulieren bzw. muss auf Drittsysteme (falls es diese gibt) oder Excel zurückgreifen.

Marktplatzgebühren, Provisionen, monatliche Kosten, mit oder ohne Versand, Margen etc.. das muss alles bedacht werden.

Echt nervig, sorry...
 

wawi-dl

Sehr aktives Mitglied
29. April 2008
5.921
568
...
Marktplatzgebühren, Provisionen, monatliche Kosten, mit oder ohne Versand, Margen etc.. das muss alles bedacht werden.
...
genau deshalb dauert es oder kommt nicht ... es ist extrem komplex ... mit Eigenen Feldern kann man sich da etwas bauen

zum Kalkulieren kommen noch ganz andere Spielereien dazu, Anzeigen, Rabatte, Multirabatte ... wo anfangen und wo aufhören?

Dann sind wir schon fast beim Repricer ...
 

CGellert

Mitglied
9. Mai 2022
95
11
Dass das Thema komplex ist, ist mir schon klar. Und trotzdem ist es ja mit Excel einigermaßen darstellbar - ein paar Felder für die Gebühren, ein paar Formeln, vorne mein EK rein + Marge etc., hinten meine VKs raus..
Ok, das ist jetzt sehr plakativ dargestellt, aber grundsätzlich funktioniert es ja so.

Ich weiß auch nicht, ob z.B. Plentymarkets o.ä. das können. Ich frage mich halt nur, wie machen es die ganzen anderen Händler?
Wenn es eine funktionierende Drittlösung gibt, die das kann, bin ich auch gerne bereit dafür zu bezahlen. Es muss halt für uns Händler einfach sein.

Wie gesagt, vorne mein EK oder Wunsch-VK z.B. für den eigenen Shop rein (das ist ja irgendwo meine Ausgangsbasis) - aktuelle Markplatzgebühren hinterlegen oder noch lieber das System zieht sich alle Infos - und am Ende kommt man fertiger Marktplatz VK raus.

Vielleicht ist das auch eine völlig utopische Wunschvorstellung.

Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die vielen anderen Händler das alles händisch berechnen.
 

Dalibor Josic

Sehr aktives Mitglied
22. Dezember 2014
1.183
142
Gaildorf
Alles geht, jedoch sind die meisten Kunden nicht bereit einen entsprechenden Preis dafür zu bezahlen, weil alle auf JTL warten in der Hoffnung kostenlos davonzukommen.
Ich habe das schon für einen Kunden umgesetzt, natürlich nach seinen Wünschen. Da werden z.B. auch B2B Preise samt Staffelpreisen zu Amazon geschickt, etc.

Wie gesagt, alles geht, nur die Bezahlung nicht. Was ich natürlich verstehen kann.
 
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Reaktionen: jn.tbr und wawi-dl

jn.tbr

Aktives Mitglied
4. Januar 2019
76
2
Ich habe mir ja mal seller Math angesehen- das Tool ist stark- aber man muss schon extrem viel hirnschmalz reinhauen, damit was vernünftiges bei raus kommt… das ist mit einer Formel nicht getan.. ich finde nur- wenn man schon testet, das alles funktioniert.. und dann nochmal 400€ einmalig zahlen zum aktivieren.. eine komische Preispolitik..

ich kenne es von verschiedenen Firmen in denen ich war- überall gab es eine automatische Kalkulation, aber eben, wie hier schon erwähnt, auf die Firmen abgestimmt..

aber ja- ich sehe das auch so- ich habe ek und kosten, da soll ein VK kommen.. aber klar, es muss gematched werden- also n repricer… und ne Aktion will ich auch mal haben und auf Marktplätze…

das Thema ist natürlich riesig, aber ich denke eben mit einer allgemeinen Sache kann man schon extrem viele Kunden anfangen… ebenso mit den Marktplätzen- da die Provisionen ja immer da sind (auch wenn nicht immer gleich)…

Ich hab mittlerweile Artikel, die preislich volatil sind.. da wäre ne Automatik schon toll.. aber keine Ahnung wie man das abbilden kann…