Meines Erachtens ist das einer der Punkte, warum die Abos in der Wawi im jetzigen Stand eine Minimal-Umsetzung darstellen.
Grundsätzlich ist ein Abo nunmal ein Vertrag über die regelmäßige Lieferung einer Leistung zu festgelegten Konditionen, zahlbar vorab oder regelmäßig.
Damit kann man jetzt auf verschiedene Arten umgehen.
Amazon schickt vor jeder Lieferung eine E-Mail mit dem für die nächste Lieferung geltenden Preis, inkl. Möglichkeit das Abo sofort zu kündigen. Nachteil ist, dass man dadurch keine langfristigen Bindungseffekte hat, weil Kunden jederzeit vom Abo zurücktreten können.
Im Softwarebereich ist es üblich, dass eben in regelmäßigen Abständen eine einseitige Vertragsänderung vorgenommen wird. Als Kunde hat man dann, innerhalb einer angemessenen Übergangszeit, die Wahl, ob man den neuen Konditionen zustimmt oder mit Ablauf der Frist gekündigt wird.
So wie die Abos in der Wawi umgesetzt sind kennt man das eigentlich nur vom Mobilfunk. Also eine festgelegte Laufzeit zu starren Konditionen. Im Handel mit physischen Waren ist das natürlich, je nach Branche in unterschiedlichem Ausmaß, schwer umsetzbar.
vermute aber mal, dass das Szenario zu selten ist
Wir handeln mit Lebensmitteln, und können das Abomodul aktuell nicht sinnvoll einsetzen aufgrund dieses starren Grundkonzepts. Ich vermute, es wird vielen Händlern mit physischen Waren ähnlich gehen. Meine These ist also, dass das Szenario aktuell selten ist, weil für viele nicht praktikabel.
Was aus meiner Sicht aktuell fehlt ist ein Ausgabeweg, um Kunden (halb)automatisch über sich ändernde Konditionen zu informieren. Damit könnte man bereits viele Varianten von Abos abdecken. Man könnte beispielsweise ein "Erneuerungs-Intervall" einführen. Nach Ablauf dieses Intervalls (monatlich, quartalsweise, jährlich, whatever) angelegte Abo-Aufträge prüfen (halb)automatisch auf Preisänderungen. Falls es Änderungen gibt wird dem Kunden (halb)automatisch eine E-Mail geschickt mit Hinweis auf die entsprechende(n) Änderung(en). Die Kunden könnten dann widersprechen bei Bedarf und man beendet das Abo manuell in der Wawi.
So wäre die Verwendung des Abo-Moduls auch für Händler mit potentiell stark schwankenden EK-Konditionen möglich, für Kunden wäre es transparent und für alle mit wenig Aufwand verbunden. Auch wäre ein solches Intervall gut in AGBs kommunizierbar ("Wir garantieren Preisstabilität für X Monate nach Abo-Abschluss, danach werden Preise alle X Monate den aktuellen Marktpreisen angepasst. Wir informieren Sie im Falle von Änderungen und Sie haben im Fall von steigenden Preisen jederzeit die Möglichkeit vom Vertrag zurückzutreten." oder so ähnlich).