Neu Lieferschwelle ab 2021 - betrifft wohl uns alle ?

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MichaelH

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17. November 2008
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Hallo Manuel !

Ja, es ist ein komplexeres Thema.

Neue Lieferschwelle ab 1.1.2021 - Umstellung zeitgerecht, sowohl im Shop als auch WAWI
- bestehende offene Aufträge fakturiert im 2021 ?

Preisproblematik gleichbleibender Bruttopreis ab 1.1.2021

... und hinten raus das ganze mit FIBU und Abwicklung ab 1.1.2021.

Ich bin zwar schon lange im Thema (Lieferschwelle BRD schon seit Jahren, mit gleichbleibendem Bruttopreis in WAWI und Shop über Sonderlösung), aber bislang weder bei meinem Buchhalter noch bei JTL Gehör gefunden, wenn sich das ganze auf alle Länder ausweiten wird.
Der Aufwand mit Test-Shop und Test-WAWI um das durchzuspielen ist schon beträchtlich.

Ich habe noch nicht arg viel Zeit investiert (seit unserer BRD-Lösung vor Jahren), sondern darauf aufmerksam gemacht, aber nun ist schon Juni und ich mache mich langsam dran.
Ich bin sicherlich nicht der einzige JTL-Kunde und daher warte und wartete ich noch länger ob nun doch noch ein "Konzept" von JTL kommt oder ob wirklich jeder das sich selber zusammenreimen soll ?
JTL macht viel im Guide, Videos über alles mögliche, Kapazität ist vorhanden darf man annehmen, daher wäre es ggf. sinnvoll das mal als Thema aufzunehmen ?

Denn so 5 vor 12 im November/Dezember mit ggf. Shop-Update und WAWI-Update ist das dann minder-lustig sofern überhaupt durchführbar, zumal im Jahresendgeschäft und Jahreswechsel.

Mit meinem Buchhalter gehe ich es definitiv im Juni an, Corona-Pause war leider nötig.

SG, Michael
 
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Simone_die_Echte

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10. April 2014
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Da kann ich Michael nur zustimmen! Bitte geht das Thema deutlich vor dem Weihnachtsgeschäft an!!!
Es muss auch möglich sein, nicht erst mit Erreichen des Schwellenwertes um zu switschen - der ein oder andere wird sicherlich auch auf diesen Wert verzichten und für gewisse Länder von Anfang an die ausländische USt entrichten.
Also die Einstellungsmöglichkeiten nicht zu karg halten...
 
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christian1701

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19. Juli 2007
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Wien
Verstehe die Ungeduld, verstehe aber nicht warum ich in verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Steuersätzen zum gleichen Bruttopreis verkaufen will. Macht ja nicht mal Amazon.
 
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MichaelH

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17. November 2008
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@Christian:

Weil sich nach Login die Preise ändern (egal ob mehr oder weniger) und das kann dazu führen, dass man nicht dort einkauft.
Daher, je nachdem wie wichtig mir die Kunden des Landes sind, soll der Preis gleich bleiben.
D.h. ich werde das nicht für alle Länder so machen, aber für die Wichtigsten.

Zudem, ich hatte mal grob analysiert, mir brachte es eine zusätzliche Marge von > 100.000 Euro in den letzten Jahren, alleine durch den höheren Nettopreis, die Kosten bleiben ja gleich.
Wie sagt man dazu ? :thumbsup: :p

Amazon ist kein Maßstab, weil die Leute dort vielfach unvernünftig und unbedacht sind und so gut wie alles akzeptieren.
 

MichaelH

Sehr aktives Mitglied
17. November 2008
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Ich hatte heute einen Termin mit meinem Buchhalter, leider gibt es vom Finanzamt noch keine klare Aussage über die Abwicklung der Meldungen.
Die sind sozusagen selbst noch nicht darauf vorbereitet.

Es gibt ein System das wohl "MOSS" heißt über das die Lieferschwelle neu abgewickelt werden kann (?), aber er erhält erst in den nächsten Wochen genauere Info vom FA was das Ding können wird bzw. ob das die Lösung ist, statt für jeden Cent in ein EU-Land den ganzen Aufwand betreiben zu müssen - wie heute.

Wünschenswert wäre:
Nur 1 UID im eigenen Land, Meldung über MOSS der angefallenen Steuer für das jeweilige Land.

https://www.bmf.gv.at/themen/steuer...it,die resultierende Umsatzsteuer zu bezahlen.
 

MichaelH

Sehr aktives Mitglied
17. November 2008
13.810
1.540
Zur Info, das Ding heißt dann nicht mehr MOSS sondern OSS:
https://www.usp.gv.at/Portal.Node/u...umsatzsteuer/umsaetze_innerhalb_eu/44668.html

Da ab 1. Jänner 2021 die Lieferschwelle abgeschafft wird, sind ab diesem Zeitpunkt innergemeinschaftliche Versandhandelsumsätze grundsätzlich im Bestimmungsland zu versteuern. Zudem kann die in anderen EU-Mitgliedstaaten zu entrichtende Umsatzsteuer auf innergemeinschaftliche Versandhandelsumsätze über den EU-One-Stop Shop (EU-OSS) in nur einem EU-Mitgliedstaat erklärt werden.

Das macht das Leben wirklich leichter.
 

Manuel Pietzsch

JTL-Wawi
Mitarbeiter
2. Januar 2012
2.851
1.015
Hückelhoven
Hi Freunde,

ich wage mal den Sprung in dieses Thema

Unser JTL- Shop bietet die Möglichkeit für alle Länder den gleichen Bruttopreis zu nutzen. (siehe Kommentar: https://issues.jtl-software.de/issues/SHOP-2633)
Eine Einstellung pro Land ist auf der gleichen Plattform nicht erlaubt. Hier bietet sich die Option für Länder, die einen abweichenden Bruttopreis haben sollen, einen eigenen Shop aufzusetzen.
https://europa.eu/youreurope/citizens/consumers/shopping/pricing-payments/index_de.htm (siehe Punkt Preisdiskriminierung).

Haltet ihr eine Anpassung an der JTL-Wawi dabei für so wichtig? Ich möchte große Umbauten am Artikel und der Preislogik möglichst vermeiden, um mit der JTL-Wawi 1.6 schneller am Markt sein zu können.

Was meint ihr dazu?

Gruß

Manuel
 

SebiW

Sehr aktives Mitglied
2. September 2015
2.406
1.002
Ich sehe das so: Stand jetzt wird man ab dem 1.1.21 ab dem ersten Euro in jedem Land der EU steuerpflichtig. Der OSS ist ja nur eine Weiterentwicklung der Lösung für digitalen Handel, den gibts ja mittlerweile schon länger.
Die Wawi muss diese rechtliche Vorgabe sauber abbilden können.

Die Preisparität gilt ja nur in diesem Fall: "Wenn Sie jedoch online Waren ohne grenzüberschreitende Lieferung kaufen – etwa weil sie die Waren selbst beim Händler oder im Laden abholen – sollten für Sie dieselben Preise und Sonderangebote wie für Käufer/innen mit Wohnsitz in dem betreffenden Land gelten. "

Was ich nach meinem Wissensstand jedoch sehr wohl darf ist
1. Unterschiedliche Bruttopreise je Land bei Lieferung verlangen und
2. Unterschiedliche Lieferkosten verlangen
Ich darf nur für eine lokal erbrachte Leistung (Hotel, Autokauf mit lokaler Abholung etc, alles was eben auch lokal Steuer kostet) einem Iren nicht mehr berechnen als einem Deutschen
 

Manuel Pietzsch

JTL-Wawi
Mitarbeiter
2. Januar 2012
2.851
1.015
Hückelhoven
Ich sehe das so: Stand jetzt wird man ab dem 1.1.21 ab dem ersten Euro in jedem Land der EU steuerpflichtig. Der OSS ist ja nur eine Weiterentwicklung der Lösung für digitalen Handel, den gibts ja mittlerweile schon länger.
Die Wawi muss diese rechtliche Vorgabe sauber abbilden können.

Die Preisparität gilt ja nur in diesem Fall: "Wenn Sie jedoch online Waren ohne grenzüberschreitende Lieferung kaufen – etwa weil sie die Waren selbst beim Händler oder im Laden abholen – sollten für Sie dieselben Preise und Sonderangebote wie für Käufer/innen mit Wohnsitz in dem betreffenden Land gelten. "

Was ich nach meinem Wissensstand jedoch sehr wohl darf ist
1. Unterschiedliche Bruttopreise je Land bei Lieferung verlangen und
2. Unterschiedliche Lieferkosten verlangen
Ich darf nur für eine lokal erbrachte Leistung (Hotel, Autokauf mit lokaler Abholung etc, alles was eben auch lokal Steuer kostet) einem Iren nicht mehr berechnen als einem Deutschen

Hi,

ich versteh nicht was dir genau bei der Wawi fehlt. Ich kann doch jede Versandland / Zielland-Kombination in den Steuereinstellungen abbilden.

Gruß und Danke

Manuel
 

MichaelH

Sehr aktives Mitglied
17. November 2008
13.810
1.540
Hi,

ich versteh nicht was dir genau bei der Wawi fehlt. Ich kann doch jede Versandland / Zielland-Kombination in den Steuereinstellungen abbilden.

Gruß und Danke

Manuel

Hallo Manuel !

Ja, aber nur ausgehend vom gleichen Netto-Preis.

Aus meiner Sicht:
Firma in Österreich
Der Preis in DE soll der gleiche bleiben wie in AT, obwohl statt 10/20 der Steuersatz 7/19 ist.
Für Länder in denen der Steuersatz aber höher als 10/20% ist soll der Bruttopreis höher sein - ggf. sind diese Länder für mich weniger wichtig und diese Kunden sind Preisunterschiede gewöhnt - eben wegen der höheren Mwst.
Eine generelle Einstellung "alle Bruttopreise bleiben gleich" wäre je nach Land doch eine erhebliche Differenz !

Daher:
Steuerung auf Länderbene ob der Bruttopreis gleich bleiben soll für Shop und WAWI.

Zig-fach beschrieben und schon seit 5-6 Jahren von mir gewünscht.
Nun, wenn die Lieferschwelle ab 1.1.2021 für alle kommt, wird das Thema wachsen und ggf. für mehr JTL-Kunden als heute ein Thema ?
Auch Einige das noch gar nicht bedacht haben ?

Für Firmen in DE sind Unterschiede ebenfalls gegeben und je nach Ausrichtung der Firma sind die Unterschiede erheblich:
https://www.wko.at/service/steuern/Mehrwertsteuersaetze_in_der_EU.html

SG, Michael

PS: OT - Ich bestelle naturgemäß viel in der BRD, privat, und kaum einmal eine Lieferung mit 10/20% und kaum zu glauben dass alle diese Shops nicht für mehr als 35.000 Euro pro Jahr nach Österreich liefern. Wenn nun ab 2021 das alles transparent ist und unzählige Meldungen mit hohen Beträgen daherkommen wo davor keine Mwst abgeführt wurde, dann wird das wohl ein Gemetzel werden mit Nachforderungen durch das Finanzamt für die vergangenen Jahre inkl. Strafzahlung pro Monat wegen Verzug und das ggf. auf Jahre gerechnet. Gilt auch für Benelux, Dänemark, Polen ...
Dabei geht es für Staaten wie Österreich um "Millionen" an Mwst. die nicht korrekt abgeführt wurden.
Dies alles zu korrigieren (Rechnungen neu ausstellen), da gibt es zum Glück für JTL schon eine Lösung von Visitmedia.

 
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SebiW

Sehr aktives Mitglied
2. September 2015
2.406
1.002
Hi,

ich versteh nicht was dir genau bei der Wawi fehlt. Ich kann doch jede Versandland / Zielland-Kombination in den Steuereinstellungen abbilden.

Gruß und Danke

Manuel
Hu Manuel,

ich hab da gar keinen Hahn im Kampf, wir nutzen ein eigenes Shopsystem und haben einheitliche Bruttopreise als Mischkalkulation. ;)

Im übrigen sind aber unterschiedliche Bruttopreise für unterschiedliche Lieferländer keine Preisdiskriminierung, siehe:
https://europa.eu/youreurope/citizens/consumers/shopping/pricing-payments/index_de.htm
Man muss umschalten und Preise vergleichen können: "Sie sollten darüber hinaus die Möglichkeit haben, Ihre Wahl jederzeit zu ändern, beispielsweise über eine Schaltfläche zur Länderauswahl. So können Sie die Preise und Angebote für Waren und Dienstleistungen desselben Händlers in unterschiedlichen Ländern vergleichen. "
Unterschiedliche Bruttopreise in unterschiedliche Lieferländer sind Normalität (man schaue mal bei Zalando) und werden wahrscheinlich bei Steuerunterschieden von bis zu 10% in den nächsten Jahren auch bei kleinen Shops deutlich relevanter werden.

Denn tatsächlich ändert sich zum 1.1. für viele Eurer Kunden etwas. War man bisher nur in DE steuerpflichtig und hatte nur überschaubare Orders nach zb Schweden bliebs bei 19% und alles war kein Problem.
Muss man vom gleichen Bruttopreis jetzt 25% abführen ist in vielen Bereichen der Gewinn weg. Gleiches gilt für nicht wenige Länder in der EU. Auch kleine Shops werden also jetzt über Ihre Versandländer noch einmal intensiv nachdenken müssen.

Ich würde mal schwer davon ausgehen, dass diese Kunden manche wichtige Länder gerne preisparitätisch bedienen würden und andere nicht. Dafür bräuchte es aber ein flexibles System in der Wawi.

Und die Lösung mit mehreren Shops hat ja doch nenn Haufen Probleme: Rankings, Verwaltung, Kosten, SEO etc. Das dürfte für viele Eurer Kunden nicht umsetzbar sein.

Allerdings ist es Stand jetzt verdammt schwer zu sagen wie die finale Lösung für das ganze denn aussehen wird. Kann sein dass in der Wawi gar nix passieren muss, kann sein, dass man wie bekloppt anfangen muss die Steuerregeln aufzubohren (gibt ja in manchen Ländern auch noch zb von der MwSt befreite Regionen).

Kurz, ich weiss nicht ob mir was fehlt. Ich hoffe da auf Eure Expertise :)
 
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Wissenssammler

Sehr aktives Mitglied
27. März 2016
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Kottenheim
Gott sei dank habe ich noch nicht all zu viel mit dem Thema zu tun. Mal eine kurze Zusammenfassung bitte, was ist zulässig was nicht.

Mein Verständnis, wenn ich nur einen Online Shop habe für die ganze Welt muss ich laut GEO-Blocking doch allen Ländern den gleichen Preis anbieten (Europaweit). Nach meinem Verständnis dürfte rechtlich der Nettopreis ausschlaggebend sein. Unterschiedliche Versandkosten sind selbstverständlich erlaubt.

Was ist der Aktuelle Stand? Wenn ein Kunde auf meine Seite kommt bekommt er 119€ Brutto angezeigt, Wenn er aus Österreich kommt und sich anmeldet, welchen Preis bekommt er dann automatisch angezeigt? 120€ Brutto?

Ich habe jetzt mal die dazgehörigen Artikel gelesen von den 10000€ netto Umsatz in die gesammte EU bin ich weit entfernt, aber gibt es eine Möglichkeit das genau aus zu werten um rechtzeitig sich für dieses OSS system an zu melden? Also am besten mit einen EU Filter in der Statistik.
 

webstar

Sehr aktives Mitglied
10. Dezember 2007
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Machen wir uns nichts vor, bisher haben viele Händlerkollegen die Lieferschwelle ignoriert oder Sie wissen nichts darüber. Ab nächstem Jahr wird das sicherlich anders.
Die gleichen Bruttopreise für alle Länder wird mit nächstem Jahr in vielen Branchen nicht mehr funktionieren, von 17% (Luxemburg) bis 25% (Dänemark).
Wir werden die Länderauswahl im Shopeingang umsetzen.
 

MichaelH

Sehr aktives Mitglied
17. November 2008
13.810
1.540
@Wissenssammler
1) Preise dürfen je Land verschieden sein, wenn du auch tatsächlich in dieses Land lieferst. Sie müssen aber nicht verschieden sein.

2) 10.000 Euro Grenze - Ausnahmen mag es geben - doch - wer seine Firma nicht auf Wachstum ausrichtet, sondern denkt er bleibt immer unter der Grenze, der sollte seinen Beruf nochmal überdenken ? Und was, wenn es dann doch mal soweit ist ? Anders gesagt: Internationalisierung für "EU"-Länder sollte doch immer im Fokus bleiben.

3) Deutschland/Österreich/Südtirol/Benelux und Randzonen der Nachbarländer in denen viele Deutsch sprechen sollte man immer miteinbeziehen ohne gleich separate Shops eröffnen zu müssen mit all dem Aufwand der dahinter steht für ggf. 4, 5, 6 Shops zusätzlich.
 

Wissenssammler

Sehr aktives Mitglied
27. März 2016
439
77
Kottenheim
@MichaelH
1) Okay, wie regelst du den Verschiedene Preise für verschiedene Läder über die Wawi?
2) Wachstum im gesunden Maße ist gut. Wenn nicht nur das Geld zählt, kann ich mir gut vorstellen irgendwann nicht mehr weiter wachsen zu wollen, sondern lieber mehr Zeit mit der Familie und Hobbys zu verbringen ;)
3) Da bin ich ganz bei dir und das ist auch für mich eine sehr intressante Zielgruppe
 
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