Bzgl des JTL-Shops, dessen MariaDB-Datenbank und der Lizensierung:
Ich glaube wir brauchen uns nicht an Details aufhängen, welche ich nicht angefragt hatte.
Dennoch danke für deinen Input dass wir uns keinen Kopf um die Lizenz der MariaDB machen müssen.
Bzgl des Multiplexing
Hier kurz der Verweis auf Microsofts eigene Definition (beide PDFs hängen dem Post hier an):
https://download.microsoft.com/down...4179958B/Licensing_Brief_PLT_Multiplexing.pdf
https://download.microsoft.com/download/8/7/3/8733d036-92b0-4cb8-8912-3b6ab966b8b2/multiplexing.pdf
Sowie einen StackOverflow Post
https://stackoverflow.com/questions/1745230/sql-server-how-many-users-do-i-really-need
Microsoft spricht in diesen Licensing Briefs von "Pooling Software" (nicht nur von Middleware bwz. Tiers)
Hinweis an den unkundigen Leser: MS-SQL Express ist die gratis Variante der Microsoft Datenbank und hat kein Problem mit der Multiplexing Thematik. Bei Express ist alles "gratis".
Was ist Multiplexing (Auszug aus dem Licensing Brief, März 2021)
The most common form of Multiplexing is often thought of as “connection pooling”, where many users are accessing an application through a single contact point. As technology in the world has advanced, there are many other forms of Multiplexing that have emerged, such as automated processes to migrate data, accessing applications indirectly, and more.
As a licensing construct, Multiplexing rules protect against customers looking for ways to purchase fewer licenses than would otherwise be required to access a software or service.
Zusammenspiel JTL-WaWi und JTL-Webshop:
Stellst du die
JTL-WaWi Datenbank ab [wie in dem von dir beschriebenem Szenario], kann der Kunde zwar mit dem Interface (dem Webshop) interagieren, aber es wird keine Bestellung verschickt. Das System "Webshop und Versand" funktioniert nicht, da nie eine Bestellung im Lager (also der JTL-WaWi) versendet wird und der Kunde somit keine Ware erhält.
Erst mit (re-)Aktivierung der WaWi (bzw der MS-SQL Datenbank) und einem Sync wird die Ware an den Kunden versendet, die Rechnung geschrieben und der Prozess "Ich bestelle Ware und erhalte die auch" abgeschlossen.
Im von JTL gebauten System "WaWi und Webshop" ist die MS-SQL Datenbank das Herzstück ohne die der Webshop keine Funktion hat, bis auf dass er ein grafisches Interface für das Auslösen einer Bestellung ist.
Ohne die MS-SQL Datenbank und den Sync wäre der Prozess mit "Ich bestelle Ware und die Bestellung landet im Nirvana" am besten beschrieben.
Reduzierung der MS-SQL Lizenzen
Durch die Nutzung der Maria DB ergibt sich die zwar Möglichkeit die direkten Verbindungen zur WaWi zu reduzieren - und damit weniger Lizenzen als notwendig zu kaufen.
Aber genau diesen Fall will Microsoft ja ausschließen und sagt "Multiplexing ist, wenn du Workarounds findest um weniger Lizenzen zu kaufen, als beim direkten Zugriff notwendig wären."
Obwohl der JTL Webshop selbst kein klassisches Multiplexing-System (wie Load Balancer oder SQL-Connection Pools) ist,
kann der gesamte Prozess der Datenübertragung von MariaDB in die MSSQL-Datenbank als Multiplexing gewertet werden.
Das ist der Fall, weil der JTL-Webshop ein Mittler zwischen Endkunde und Warenwirtschaft ist, da:
- Daten aus der MariaDB über die Sync-Scripte der WaWi automatisiert in MSSQL importiert werden.
- Die MSSQL-Datenbank als zentraler Speicher für alle den Bestellvorgang nachfolgenden Geschäftsprozesse dient (Bestellverarbeitung, Rechnungen, Lagerverwaltung)
Meine Meinung: Damit ist der JTL-Webshop imho (!) eine Pooling Software.
Gleiches gilt dann übrigens für jede per Sync an die WaWi angebundene Webshop-Software - egal ob diese selbst die Rechnungen und Lieferscheine erstellen (
Shopify und
WooCommerce können das zB).
Fragliches Szenario:
Ist der Sync zwischen Webshop und WaWi wenn er manuell (per Druck auf den Button "Sync Starten") gestartet wird, ein Manueller Abgleich und damit kein Multiplexing Szenario?
Imho: der Sync ist immer ein Multiplexing Szenario da Dateneingaben (Inputs) von Endkunden des Webshops in die MS-SQL-Datenbank der WaWi per Middleware - also
Software - geschrieben werden.
Beispiel: ein Kunde ändert seine Adresse im JTL-Webshop -> die Daten werden in der Maria DB des Webshop gepoolt -> dann per Automatik (dem Sync Script) in die MS-SQL Datenbank geschrieben.
(
hier auch beim Thema "Automatisierte Prozesse" erklärt)
Wie ließe sich das Multiplexing umgehen?
Antwort: Man setzt einen Nutzer hin, welcher alle Bestellungen und Änderungen der Webshop-DB
manuell (also ohne das Sync Script zu nutzen) in die JTL-WaWi einpflegt.
Dann hat man keine Pooling Software mehr, sondern einen "Pooling User" - der Bestellungen dann per Hand eintippt.
Ob das effizient ist, oder nicht, muss jeder für sich selbst beantworten. (fehleranfällig?!)
Beispiel für "Pooling User" wären wohl Sales Mitarbeiter die Bestellungen per Telefon aufnehmen und in die WaWi eintippen.
@mh1
Übersehe ich was?
Interpretiere ich hier die PDFs evtl falsch?
Ist der Sync keine Middleware weil [Argument einfügen] ?
Und wie zufrieden wart ihr mit der Installation des MS-SQL Servers auf Linux?
Probleme im Betrieb? Stolpersteine?
Ich würde das echt gerne als nächstes Thema angehen: MS-SQL On-Premise auf Linux mit Core Lizensierung.
Versteht mich bitte nicht falsch: ich würde unglaublich gerne mit meiner Einschätzung falsch liegen.
Denn dieser MS Lizenz Sch**** nervt einfach nur.
Aber ich verstehe MS auch - die müssen mit der Software auch irgendwie Geld verdienen...