AW: Händlerbund oder Janolaw?
Hallo zusammen,
interssant wäre auch mal, wenn jemand mal das Angebot vom Händlerbund nutzen musste. Wie sind eure Erfahrungen damit? Rechtssichere Teste zu erhalten ist ja das eine, die Vertretung im Fall einer Abmahnung etc. das andere. Ich denke für uns macht nur das größte Paket vom Händlerbund Sinn, oder sehe ich das falsch?
Schöne Grüße
Dirk
Ich fasse mal meine Erfahrungen zusammen: Es ist ein reines Massengeschäft und für Probleme ist keinerlei Zeit. Dokumente bekommt man schnell und zuverlässig. Aber wehe, es gibt mal eine Rückfrage, ein Problem oder tatscählich den "Abmahnernstfall". Da fühlte ich mich jedes Mal im Regen stehen gelassen. Schon bei Fragen zu den Texten bzw. Problemen bei der Einbindung kommen keine Rückmeldungen.
Auf Antworten per Email und versprochene Rückrufe wartete ich desöfteren vergeblich. Musste massiv Druck machen, selbst dann meldete sich zunächst kein Rechtsanwalt bei mir, sondern nur das Sekreatariat. Ihr kennt die kurzen Reaktionsfristen bei Abmahnungen? Da kommt man ganz schön ins Schwitzen... Ich konnte in beiden Fällen zum Glück beim Gegner selbst eine Fristverlängerung erbetteln. Aber wozu zahle ich dafür monatlich?
In den Abmahnfällen hieß es - nachdem man sich nach vielen Tagen zu einer Antwort durchringen konnte - lapidar, "das ist eine Abmahnung, die ist berechtigt, da haben Sie was falsch gemacht, wir geben die Unterlassungserklärung für Sie ab und versuchen die Kosten zu drücken, können da aber nichts versprechen". Dort hat man wohl nicht erkannt, dass weniger die Abmahnkosten das Problem sind, sondern die 30 Jahre wirkende Unterlassungserklärung es ist, die vielen dann das Genick bricht.
Meine Einwände zur Zweifelhaftigkeit der Abmahnugn wurden ignoriert. Ebenso, dass auch der Abmahner unlauter handelt. Verteidigung sieht in meinen Augen anders aus. Soweit ich weiß, wurde nicht einmal mit dem gegnerischen Anwalt gesprochen bzw. verhandelt. Das ist "Schema F", um die Kosten gering zu halten, aber keine Interessenvertretung des Mitglieds.
Bin dann zu einer richtigen Anwaltskanzlei damit. Dank Verhandlungen mit der Gegenseite und deren Fehlern im Webauftritt bin ich um die Abgabe der Unterlassungserklärung herumgekommen. Das ist das wichtigste, nicht das sparen von 200 oder 300€ Abmahnkosten.
Ich habe beim Händlerbund gekündigt. Inzwischen betreut mich die Kanzlei, die auch gegen die zweite Abmahnung verteidigt hat. Bei Anfragen und Problemen bekomme ich binnen weniger Stunden Feedback und Hilfe. Die Kosten sind etwas höher, dafür habe ich im Problemfall auch etwas davon.
Fazit: Wer billig kauft, kauft zweimal
