Umsatzsteuer EU-Ausland nach Überschreitung 10000 Schwelle - Hilfe gesucht

[ingosp2]

Hallo JTL-Schwarm,
nach Einführung von AccountOne habe ich erst bemerkt, dass ich die Schwelle von 10000,- für Exporte in EU-Länder (IGL) überschritten habe. Seit 2021 muss man da ja jetzt die Umsatzsteuer direkt an die betroffenen Länder abführen (siehe z.B. hier: https://etailment.de/news/stories/EU-Umsatzsteuerreform-Die-10.000--Steuer-Schranke-23613 ).
Auch für meinen Steuerberater ist das neu.

Wie ich das sehe, müssen nun sowohl der Shop, als auch die Wawi bei den IGL die Mehrwertsteuer nach den Steuersätzen der jeweiligen Länder einsetzen. Sied diese Steuersätze schon irgendwo hinterlegt? Wie stelle ich Shop und Wawi darauf um?
Ich benötige Hilfe und würde mich freuen, wenn sich hier User melden, die auch über der 10.000 EUR Auslandsumsatz liegen. Wie habt Ihr das gemacht?

Ich würde auch gern einen JTL-Partner engagieren, der Erfahrung damit hat und das umsetzen kann. Ich bitte um Kontaktaufnahme.

Erste Fragen sind:
- Muss ich nun die bisherigen Rechnungen in 2024 alle von 19%/7% deutsche MWst auf xx%/yy% mit Rechnungekorrektur ändern? Oder gilt das ab Monat x. (Das hätte ja rückwirkend eine Rückerstattung der deutschen Mehrwertsteuer und Zahlung der höheren ausländischen Mehrwertsteuer zur Folge)
- wie kann ich in dem Fall dafür sorgen, dass sich der Rechnungsbetrag nicht ändert?
- was, wenn das auch noch das ganze letzte Jahr betrifft? Alle zurück? Was, wenn ich das "vergesse"?

 

[MichaelH]

Mein Beileid.

Du brauchst tatsächlich einen kompetenten Partner der dies für dich löst.
Wenn sich hier niemand meldet, dann ggf. über die Projekt-Börse.

Ggf. wäre auch die neue Tochterfirma CountX von JTL ein Thema für dich:
https://www.jtl-software.de/blog/themen/countx

 

[ingosp2]

Mein Beileid.

Du brauchst tatsächlich einen kompetenten Partner der dies für dich löst.
Wenn sich hier niemand meldet, dann ggf. über die Projekt-Börse.

Ggf. wäre auch die neue Tochterfirma CountX von JTL ein Thema für dich:
https://www.jtl-software.de/blog/themen/countx

Ich konnte die Projekt-Börse nicht finden. Könntest Du mir einen Link geben?

Leider hat sich bisher auch noch kein JTL-Partner gemeldet. Gibt es denn niemand, der die IGL über 10000 EUR parametrieren kann?
Oder gibt es jemanden, der das hat und die Lösung mit mir teilen würde?

 

[recent.digital]

Wir haben das diverse Male von technischer Seite begleitet, melde dich bitte mit Kontaktdaten per PM bei uns.

 

[intrinsicforce]

- was, wenn das auch noch das ganze letzte Jahr betrifft? Alle zurück? Was, wenn ich das "vergesse"?

Dürfte spannend werden, ich kenne da auch jemanden, der das konsequent weiter "vergisst". Wobei es in seinem Fall doch eher Vorsatz ist, da er darüber schon seit Beginn informiert ist. Da fast alle Umsatzsteuersätze anderer EU-Länder höher sind, muss ich einen bestimmten Begriff an dieser Stelle wohl nicht explizit erwähnen.

Würde dir dringend dazu raten deinen Forum-Account zu anonymsieren bzw. löschen zu lassen.

 

[ingosp2]

Dürfte spannend werden, ich kenne da auch jemanden, der das konsequent weiter "vergisst". Wobei es in seinem Fall doch eher Vorsatz ist, da er darüber schon seit Beginn informiert ist. Da fast alle Umsatzsteuersätze anderer EU-Länder höher sind, muss ich einen bestimmten Begriff an dieser Stelle wohl nicht explizit erwähnen.

Würde dir dringend dazu raten deinen Forum-Account zu anonymsieren bzw. löschen zu lassen.

Ich werd alle Rechnungen korrigieren (Rechnungskorrektur) und völlig korrekt alle Steuern bezahlen. Macht ja nur ein paar Prozent aus, vielleicht 400 EUR Differenz. Kann sein, dass das für den Steuerberater anstrengend wird was 2023 betrifft. Andererseits sind Rechnungskorrekturen ja immer zum aktuellen Zeitpunkt.

Allerdings brauche ich dazu eine WAWI, die die Steuersätze pro EU-Land kennt und korrekt berechnet. Leider habe ich aber noch keinen gefunden, der das in seiner WAWI abgebildet hat und weitergeben will. Von komplett Null werd ich die Steuertabellen nicht austesten.

Die Steuertabellen (WAWI->Steuer) sind von Seiten JTL völlig undurchsichtig beschrieben. Es ist sehr schade, dass JTL da keine fertige Parametrisierung für einen Fall anbietet, der ja doch schon sehr häufig auftreten müsste. Auslandsumsatz > 10000 EUR? Das kann doch nicht exotisch sein und müsste hundertfach auftreten.

Mal sehen, was das countx leistet und kostet.

 

[intrinsicforce]

Wenn das für deinen Steuerberater neu ist, bekommt er wahrscheinlich noch nicht mal sein Datev bzw. die Konten konfiguriert für OSS. Musste meinem ehemaligen selbst erklären wie er es machen soll. Praktisch Steuerberatung für meinen Steuerberater, oder sowas in der Art... Rabatt auf den Jahresabschluss gab's natürlich keinen

Die Steuersätze bleiben übrigens nicht immer gleich (siehe zb Finnland ab September), würde da niemals auf regelmäßige Updates von JTL vertrauen wenn sie denn überhaupt fertige Konfigurationen anbieten würden. Was sowieso keinen Sinn macht, da diese im Einzelfall doch wieder stark unterschiedlich ausfallen werden. Wie ggf. bei dir, da du selbst unterschiedliche Steuersätze je nach Zeitraum haben wirst, wenn du in Länder verschickt hast die zwischenzeitlich den Steuersatz geändert haben.

Besonders schwierig und zeitraubend wird es sicherlich, wenn aufgrund der Versäumnisse ein Ausschluss vom OSS-Verfahren erfolgt. Habe bislang noch von keinem Fall gehört, aber würde ich nicht haben wollen...

 

[MichaelH]

Dir wurde Hilfe angeboten - siehe oben - nütze sie, denn ohne Basiswissen ist der Aufwand zu groß dir zu helfen.

Aber wenn du willst, such im Forum nach "OSS", da wirst du einige Threads finden (die mit vielen Seiten) ... es war ein Riesenthema, letztlich musste es (fast) jeder selbst machen, denn eine fertige Lösung die man aktivieren könnte gibt es von JTL nicht.
Und bedenke je nach Sortiment das du hast - ein Produkt das in DE 7% hat muss in AT nicht automatisch 10% bekommen und wenn du solche hast, dann wird es richtig kompliziert.
Du brauchst zu jedem Artikel den TARIC-Code in der WAWI - und nein, da gibt es keine Tabelle die man importieren könnte.
Steuersätze je LAND anlegen.
Etc. etc.

Sinnlos darüber zu diskutieren ob eine auf Export und Internationailiserung ausgerichtete Software dies können sollte.
Auch haben wir wohl kaum eine Vergleichsmöglichkeit wieweit OSS von anderer Software unterstützt wird und einfach installierbar ist.

 

[Arne Janson]

Wie @MichaelH schreibt ""OSS", da wirst du einige Threads finden (die mit vielen Seiten) ... es war ein Riesenthem" haben wir als Anbieter seit Sommer 2021 ein Tool und Lösung einfach mal im Internet nach "go-OSS" suchen.

Unser Tool ist aber erst ab dem Zeitpunkt "JETZT" in der Lage die einzelnen Steuersätze abzubilden.

Wir können und dürfen keine Rechtsberatung oder Steuerberatung geben, deswegen habe ich hier auch nichts zu gesagt.
Und werde auch keine Lösung nennen, wie es mit dem "Fehler" der Vergangenheit umgegangen werden kann. Hier bitte an die Experten hierfür wenden.

Als Händler ist man für viele Dinge verantwortlich und Steuern ist ein sehr großes, wenn man außerhalb von DE verkauft. Das ist nichts, was einfach nebenbei gemacht wird.

Mfg Arne Janson

 

[SebiW]

Ich werd alle Rechnungen korrigieren (Rechnungskorrektur) und völlig korrekt alle Steuern bezahlen. Macht ja nur ein paar Prozent aus, vielleicht 400 EUR Differenz. Kann sein, dass das für den Steuerberater anstrengend wird was 2023 betrifft. Andererseits sind Rechnungskorrekturen ja immer zum aktuellen Zeitpunkt.

Allerdings brauche ich dazu eine WAWI, die die Steuersätze pro EU-Land kennt und korrekt berechnet. Leider habe ich aber noch keinen gefunden, der das in seiner WAWI abgebildet hat und weitergeben will. Von komplett Null werd ich die Steuertabellen nicht austesten.

Die Steuertabellen (WAWI->Steuer) sind von Seiten JTL völlig undurchsichtig beschrieben. Es ist sehr schade, dass JTL da keine fertige Parametrisierung für einen Fall anbietet, der ja doch schon sehr häufig auftreten müsste. Auslandsumsatz > 10000 EUR? Das kann doch nicht exotisch sein und müsste hundertfach auftreten.

Mal sehen, was das countx leistet und kostet.

Liegt schlicht daran dass das Thema viel, viel, viel komplexer ist als Du es Dir gerade vorstellst. Steuersätze in der EU sind nicht synchronisiert. Eine Kerze aus Bienenwachs kann in DE 19%, in AT 10% als Naturprodukt, in ES 22%, in FR 15% teilreduziert weil Produktion in Europa, in PT dann 0% weil Bienenwachs und das nationale Erhaltungsgesetz für bedrohte Imker fällt und in DK 35% mit Extraaufschlag, weil Bienen aus dem Anbaugebiet das Bumpelrothavirus übertragen, belegt sein.
Das gilt aber nur für Kerzen mit einer Länge von bis zu 10 cm. Und bei Kerzen ab 30 cm oder solchen, die zur Verwendung in Kirchen gedacht sind gilt dann ... usw.

Anbieter wie go-OSS sind deshalb zwangsweise auch nicht billig. Und es braucht einiges an Vorarbeit. So müssen alle Artikel mit den korrekten TARICs versehen werden. Und wenn Dein Produktportfolio auch nur ein klein bisschen divers ist kriegst Du spätestens an dieser Stelle nenn Schlaganfall. Denn die ganze Berechnung oben basiert dann natürlich darauf, ob die kerze nun aus der EU oder aus einer Sonderzone oder von außerhalb der EU ist, wie hoch der jeweilige Prozentsatz von Bienenwachs, Bienenwachsnebenanteilssubstrat zur Weichmachung von Schlinkozythen (hier bitte beachten: Weichmacher aus der Region Ostsubnussetien unterliegen einer separaten Bewertung) und ob der Docht aus Hanf, Flachs oder Dackelfell ist.

 

[ingosp2]

Liegt schlicht daran dass das Thema viel, viel, viel komplexer ist als Du es Dir gerade vorstellst. Steuersätze in der EU sind nicht synchronisiert. Eine Kerze aus Bienenwachs kann in DE 19%, in AT 10% als Naturprodukt, in ES 22%, in FR 15% teilreduziert weil Produktion in Europa, in PT dann 0% weil Bienenwachs und das nationale Erhaltungsgesetz für bedrohte Imker fällt und in DK 35% mit Extraaufschlag, weil Bienen aus dem Anbaugebiet das Bumpelrothavirus übertragen, belegt sein.
Das gilt aber nur für Kerzen mit einer Länge von bis zu 10 cm. Und bei Kerzen ab 30 cm oder solchen, die zur Verwendung in Kirchen gedacht sind gilt dann ... usw.

Anbieter wie go-OSS sind deshalb zwangsweise auch nicht billig. Und es braucht einiges an Vorarbeit. So müssen alle Artikel mit den korrekten TARICs versehen werden. Und wenn Dein Produktportfolio auch nur ein klein bisschen divers ist kriegst Du spätestens an dieser Stelle nenn Schlaganfall. Denn die ganze Berechnung oben basiert dann natürlich darauf, ob die kerze nun aus der EU oder aus einer Sonderzone oder von außerhalb der EU ist, wie hoch der jeweilige Prozentsatz von Bienenwachs, Bienenwachsnebenanteilssubstrat zur Weichmachung von Schlinkozythen (hier bitte beachten: Weichmacher aus der Region Ostsubnussetien unterliegen einer separaten Bewertung) und ob der Docht aus Hanf, Flachs oder Dackelfell ist.

An der Stelle bin ich schon angekommen. Spätestens an der Stelle wird der Export von Kerzen innerhalb der EU zum Stillstand kommen.

Zum Glück ist unser Auslandsumsatz zu 99% in Ö und es handelt sich ausschliesslich um Nahrungsmittel (10%) und Kosmetik (20%). Aber wie bring ich die Wawi dazu, für Ö diese Steuersätze zu berechnen? Meine eigenen Versuche Wawi->Admin->Steuer waren bisher erfolglos.

Leider hat auch bisher keiner seine Einstellungen da geteilt - oder machen hier alle go-OSS oder "vergessen" es?

 

[ingosp2]

Hier bitte an die Experten hierfür wenden.

Wo könnte man die finden?

Bis jetzt hat sich erst einer gemeldet und ich bin mir nicht sicher, dass der das kann.

 

[Arne Janson]

Wo könnte man die finden?

Bis jetzt hat sich erst einer gemeldet und ich bin mir nicht sicher, dass der das kann.

Wo kann ich dir nicht sagen, das ist die Aufgabe für dich als selbständiger Unternehmer.
Ein Vorschlag Googel oder das örtliche Telefonbuch und die Begriffe "Rechtsanwalt" "Steuerberater eingeben.
Vielleicht auch befreundete Händler Frage.

Aber auf die Frage, "Wie baue ich mir ein Auto aus Einzelteilen zusammen und kann es rechtssicher in der EU verkaufen" wird keiner kurz hier im Forum eine Antwort geben können, weil es schlicht zu komplex ist.

 

[MichaelH]

So kann ein einfaches Ergebnis aussehen.
Der Weg dahin ist gut erklärt.
Nun hast du wenigestens eine Vorstellung davon ...

 

[SebiW]

Im Endeffekt: Steuerklassen für alle benötigten Steuerkombinationen erstellen. Steuerschlüssel für alle länderspezifischen Steuern erstellen. In der Steuerverwaltung für die jeweiligen Lieferländer die korrekten Werte hinterlegen. Hurrah.
Wenn Du dann ne Situation wie wir hast sind das halt ein paar 1000 Kombinationen - nicht vergnügungssteuerpflichtig :/

 

[ingosp2]

Im Endeffekt: Steuerklassen für alle benötigten Steuerkombinationen erstellen. Steuerschlüssel für alle länderspezifischen Steuern erstellen. In der Steuerverwaltung für die jeweiligen Lieferländer die korrekten Werte hinterlegen. Hurrah.
Wenn Du dann ne Situation wie wir hast sind das halt ein paar 1000 Kombinationen - nicht vergnügungssteuerpflichtig :/

Zum Glück haben wir nicht so viele Kombinationen, das geht schon, wenn auch nicht so komfortabel wie im Video noch avisiert (

). Viel Arbeit pro EU-Land, nur falls da mal was kommt.
Allerdings müssen wir alle alten (falschen) Rechnungen korrigieren, da suche ich noch eine Einstellung, die den Bruttobetrag gleich lässt (neues Post dafür).

Aber wie geht das mit den Kanarischen Inseln? Lieferland Spanien aber 0% Mehrwertsteuer. Wie macht Ihr das?