Verkäuferlein
Sehr aktives Mitglied
Der Prüfer, und das schreibst du richtig, will wissen, wie die Rechnungen entstehen. Da ich Rechnungen auch in Word schreiben kann und darf, teilte ich ihm dies mit und zeigte ihn den Ablauf in JTL. Fertig! Wichtig ist doch nur die Festschreibung in der Buchhaltung, d.h. die Buchung in Datev, bzw. bei uns Lexware und die Überführung der Belege ausgedruckt in den Ordner, bzw. wie bei uns ein DMS.
Wenn sich die Vorlage ändert? Na und, wo ist das Problem? Der Kunde merkt es doch nicht, wenn er seine Rechnung nachfordert und diese sieht anders aus.
Die letzte Prüfung war eine Querprüfung, d.h. tatsächlich kam der Prüfer mit einer von uns ausgestellten Rechnung an und sollte prüfen, ob ich tatsächlich die Ust. abgeführt haben. Er fragte mich nach der Rechnungsnummer, wärend er sich den Ablauf in JTL erklären lies und ich generierte mit einer anderen Vorlage die Rechnung als die er da hatte. Ja, stimmt, sah blöd aus. Aber es war doch nur das Layout. Kein Problem im DMS war die Rechnung im Layout des Kunden.
Es gibt keine unterschiedliche Rechnungen! Es gibt nur andere Layouts! Das ist kein Problem, sondern Luxus! Auch in anderen Anwendungen wie z.B. Lexware faktura kann ich das Layout ändern und alte Rechnungen werden mit den Befehl drucken in dem neuen Layout ausgegeben.
Das kommt im Zweifelsfall aber sehr auf den Prüfer, sein technisches Know-How und seine Laune an. Grundsätzlich gebe ich Dir Recht, nur wenn man's richtig macht, dann gibt es nur ein "Rechnungs-Original", oder hättest Du dem Prüfer notfalls die gleiche Rechnung (inkl. identischer Rechnungsnummer) auch noch einmal in Word geschrieben?
Der Prüfer wird sehr genau hingeschaut haben, nachdem Dein Ausdruck anders aussah, sich dann aber durch die identische Speicherung im DMS überzeugen lassen, dem nicht weiter nachzugehen.
Wie Du schon sagst, sind die Daten in der DB nicht festgeschrieben und die Vorlagen variabel. Es besteht also z.B. auch die Möglichkeit, dass Du ein und dieselbe Rechnung mit unterschiedlichen USt.-IDs, Steuernummern, etc. druckst oder eben mit anderen Rechnungsinhalten, als das Original. Im Zweifelsfall kann das zu einem ziemlichen Problem werden, insbesondere wenn dann die Rechnung aus der Buchhaltung der Querprüfung nicht (inhaltlich) identisch ist mit der im DMS, weil sie z.B. später noch einmal aus der Wawi an den Kunden gemailt wurde. Und da wird der vermeintliche Luxus dann möglicherweise doch wieder zum Problem.
Und eben das ist auch ein Thema, welches im Service-Desk sicherlich des Öfteren vorkommt, also die Frage nach der erneuten Zusendung der Rechnung, sauber gelöst kommt die dann aus dem DMS (egal wie es heißt) und ist dort sicher aufbewahrt und wird durch regelmäßige Backups gesichert, welche aber eben nicht zwangsläufig mit der Wawi-DB gemeinsam erfolgen.
Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was JTL genau für eine Nutzerstruktur hat, aber aus meiner Sicht macht es wenig Sinn, sich nur auf E-Commerce-Einsteiger auszurichten. Perspektivisch (und insbesondere wenn er kostenpflichtig sein soll) muss ein Service-Desk und ein ERP-System einfach mehr bieten, als nur die Basis-Funktionen, um die man ganz viel andere Insellösungen drumherum bauen muss.
Grundsätzlich und der ursprünglichen Vorstellung nach sind e-Mails zwar einfach nur "Textnachrichten", die Nutzungs-Realität sieht heutzutage aber definitiv anders aus.