Retoure wg. Falschlieferung

grosskranfan

Gut bekanntes Mitglied
18. Mai 2022
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Hallo Kollegen,

wie geht ihr in folgendem Fall vor:

Kunde bestellt einen Artikel, nehmen wir mal an, Maschinenschrauben, 8 x 50 einfache Ausführung (Stahl). Er bekommt aber von uns Edelstahlschrauben 8 x 55mm.
Diese kann er nicht brauchen, zum einen, weil in seiner Anwendung Edelstahl nicht genutzt werden kann und zum Zweiten, weil die Schrauben zu lang sind (5mm sind viel).

Wie geht ihr jetzt bei einer Retoure vor, wie erstellt ihr diese?

Ich grübele schon länger darüber, bin aber noch zu keiner Lösung gekommen.
 

Simone_die_Echte

Sehr aktives Mitglied
10. April 2014
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Öh, in der Wawi Retoure anlegen, bei Eintreffen zurück buchen (je nachdem wie du auslieferst entweder in der Wawi (Standardlager) oder im WMS (WMS-Lager) , Rechnungskorrektur erstellen.
https://guide.jtl-software.com/jtl-wawi/retouren/retouren-anlegen/
Neuen Auftrag anlegen und ausliefern. Rechnung erstellen. Entweder sind die Preise für beide Schraubenmodelle gleich, der Kunde bekommt etwas erstattet oder ihr bekommt noch Geld vom Kunden.
 
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grosskranfan

Gut bekanntes Mitglied
18. Mai 2022
149
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Hi,
es geht darum, dass der Kunde andere Schrauben erhalten hat, als er bestellt hat. In Auftrag und Rechnung tauchen 8x50mm auf, geliefert wurde aber 8x55V2A.

Oder anders: auf keinem Dokument tauchen die Edelstahlschrauben auf.
 

Enrico W.

Administrator
Mitarbeiter
27. November 2014
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Es wurde ja trotzdem mit der Auslieferung eine Bestandsänderung gebucht. Die wird mit der Rückbuchung rückgängig gemacht. Dann kannst du einen Auftrag erzeugen um die richtigen Teile auszuliefern.
Alles, was du machen musst ist, die Teile ins richtige Fach zu packen und aus dem anderen richtigen Fach zu entnehmen.
 
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Verkäuferlein

Sehr aktives Mitglied
29. April 2012
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Hi,
es geht darum, dass der Kunde andere Schrauben erhalten hat, als er bestellt hat. In Auftrag und Rechnung tauchen 8x50mm auf, geliefert wurde aber 8x55V2A.

Oder anders: auf keinem Dokument tauchen die Edelstahlschrauben auf.

Also wir würden dann eine Bestandsprüfung bei beiden betroffenen Produkten durchführen, ggf. die retournierte und geprüfte Ware wieder an seinen Platz zurücklegen, die korrekte (überzählige Ware) vom entsprechenden Platz entnehmen und ein neues Paket unter dem Auftrag anlegen, bei dem wir einen entsprechenden Hinweis hinterlegen.

Einen wirklichen Ablauf bietet die Wawi dafür ja nicht.

Es wurde ja trotzdem mit der Auslieferung eine Bestandsänderung gebucht. Die wird mit der Rückbuchung rückgängig gemacht. Dann kannst du einen Auftrag erzeugen um die richtigen Teile auszuliefern.
Alles, was du machen musst ist, die Teile ins richtige Fach zu packen und aus dem anderen richtigen Fach zu entnehmen.

Das bildet ja aber 0,0 das eigentliche Geschehen ab und am Ende löst man damit möglicherweise nachgelagerte Prozesse aus (z.B. Rückerstattung, Über- oder Fehl-Bestände, etc.), insbesondere wenn man dafür dann noch den normalen Retourenablauf in der Wawi nutzt. Es kann ja schließlich auch vorkommen, dass die Ware vom Hersteller falsch etikettiert ist, im falschen Umkarton geliefert wurde, mehrfach auf den falschen Lagerplatz gebucht oder gelegt wurde, etc.

Eigentlich müsste es dafür einen Remissions-Ablauf geben, der auch den Fehler an sich dokumentiert und damit Ursachenanalyse ermöglicht und Bestände korrigiert. Gleiches gilt ja auch für die Schadensabwicklung mit Paketdiensten, Abschreibungen (Bruch, Diebstahl, MHD-Ablauf,...) etc. pp., das sind alles so Sonderfälle, für die es in der Wawi nur "händische" Lösungen für 1-3 Mann-Betriebe gibt, weil viele manuelle Abstimmungen und Absprachen erforderlich sind und viele Fehlerquellen bestehen, aber kein klarer Ablauf über Abteilungen hinweg.
 

Verkäuferlein

Sehr aktives Mitglied
29. April 2012
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Also ganz ehrlich, dafür ist die Wareneingangskontrolle da... Was soll eine Wawi denn noch alles abbilden?

Und da enladet Ihr dann eine komplette Palette inkl. aller darauf befindlichen Umkartons, macht die Umkartons auf und überprüft jeden einzelnen Artikel?
Bei uns kommt das immer mal wieder vor, dass mitten in einer eigentlich sortenreinen Palette ein falscher Artikel enthalten ist. Mal ist der Artikel falsch etikettiert, mal ist z.B. die falsche Farbe mit verpackt worden.

Ein Online-Handels-ERP sollte Prozesse und Abteilungen im E-Commerce abbilden und verknüpfen. Bei so einem Vorfall stellt im Normalfall nicht einfach der Packer die Ware wieder ins Regal und das Thema ist erledigt.
Oder legt der Packer dann auch den neuen Auftrag an, erstellt die Rechnungskorrektur und verschickt den Auftrag dann gleich wieder?
Welche Abteilung/Kostenstelle trägt dann die Kosten für den Neuversand?

Das sind doch alles Standards und kein großer Aufwand, aber es ist eben nicht einfach nur Retoure anlegen, ins Regal stellen und erledigt, weil der Retourenprozess dafür in seiner aktuellen Form nicht geeignet ist.

Eine einfache Lösung für 1-3 Mann-Unternehmen habe ich ja ebenfalls benannt und die ist noch einfacher, als alles andere hier benannte. Aber bei JTL denkt man ja momentan scheinbar mehr in Enterprise-Kategorien und da ist das ein Thema, welches Lager, Kundenservice und Einkauf miteinander klären müssen.
 
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sjk

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16. Januar 2019
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Eine einfache Lösung für 1-3 Mann-Unternehmen habe ich ja ebenfalls benannt und die ist noch einfacher, als alles andere hier benannte. Aber bei JTL denkt man ja momentan scheinbar mehr in Enterprise-Kategorien und da ist das ein Thema, welches Lager, Kundenservice und Einkauf miteinander klären müssen.
Der Meinung bin ich auch. Wir haben zum Glück sehr aufmerksame Leute im Lager und scannen eigentlich immer. Deshalb fast nie Falschlieferungen. Aber bei jeder einzelnen stört es mich, dass es keinen Prozess dafür gibt.
Meiner Meinung nach müsste ein korrekter Prozess dafür eine dokumentierte Änderung im Lieferschein erzeugen. Korrekter Artikel raus, falsch gelieferter rein. Dann könnte man darauf eine Retoure erzeugen, die den falschen Artikel erhält, und der korrekte Artikel wäre im Auftrag wieder offen zur Auslieferung.
Alles andere ist Bastelei und in kleinen Unternehmen mit OCD nervig, und in großen Unternehmen unbrauchbar.
 

baumaschinenteile24

Sehr aktives Mitglied
2. Mai 2012
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Wir haben das immer so gelöst, dass wir dann einen Auftrag für den Kunden über die Falschlieferung samt Versendung und Retoure erstellt haben. So stimmt zu jedem Zeitpunkt der Lagerbestand. Bei Eingang der Rücksendung wird dann die Retoure abgeschlossen. Die richtige Ware verschicken wir nochmal mit dem ursprünglichen Lieferschein.
 
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Verkäuferlein

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29. April 2012
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Wir haben das immer so gelöst, dass wir dann einen Auftrag für den Kunden über die Falschlieferung samt Versendung und Retoure erstellt haben. So stimmt zu jedem Zeitpunkt der Lagerbestand. Bei Eingang der Rücksendung wird dann die Retoure abgeschlossen. Die richtige Ware verschicken wir nochmal mit dem ursprünglichen Lieferschein.

Klingt auch gut, dann kann das einfach wie eine normale Retoure im Lager abgewickelt werden. Der Auftrag dann als offener Auftrag, also ohne Zahlung!?

Und wie erkennt Ihr dann, dass es sich nicht um einen "regulären" Auftrag handelt?

Einziges Problem dabei ist dann wieder, dass es im Zweifelsfall dem Kunden die Retourenstatistik verhagelt.
 

baumaschinenteile24

Sehr aktives Mitglied
2. Mai 2012
395
60
Da haben wir ein bisschen improvisiert, die Zahlungsweise heißt dann "Fehllieferung erhalten", und hat "Versand vor Zahlungseingang möglich" angehakt. Das mit der Retourenstatistik ist unschön, aber so schlimm auch nicht.