AW: Bundestag beschließt Gesetz zur „Button-Lösung“
Hi Nora,
mit einer Sache dürftest Du Recht haben. In Deutschland findet eine gesellschaftliche Entwicklung statt, die flankiert von Politik (und hier letztendlich mit Sicherheit durch Lobbyarbeit) die Chancen des kleinen Mannes, also auch die des kleinen Gewerbetreibenden sich erfolgreich zu entwickeln fortwährend untergräbt.
Alles zielt darauf ab, dass es Regelwerke gibt, die mit "einfacher Manpower" dauerhaft nicht einzuhalten ist. In den Gremien die solche Gesetzesgebungen beraten, sitzen nur irgendwelche Theoretiker, Wissenschaftler im besten Fall ohne jedwede praktische Erfahrung, und die sitzen beim Abendessen zusammen mit den Vertretern der großen Lobbyvebände. Gemeinsam werden so Gesetze auf den Weg gebracht, deren Erfüllung nur von der Industrie gewährt werden kann.
Der kleine bliebt regelmäßig auf der Strecke. Ein kleines Beispiel:
Die EU Kosmetikverordnung. Es gibt in Deutschland vermutlich tausende von Seifensiederinnen. Die stellen nach guter Hausmannsart die verschiedensten Seifen, und andere Körperpflegeprodukte her, und verkaufen diese auch recht häufig an deren Abnehmer über Onlinehandel, Markt usw. Bei Dawanda.de findest Du viele davon wieder.
Rein theoretisch müssen diese Seifensieder(innen) nach der Good Manufactoring Practice herstellen, einer Art Norm für die industrielle Herstellung von Kosmetika. Da ist dann alles in 180 Seiten Regelwerk festgehalten, von dem Material der Fugen in den Fabrikationsräumen über die Belüftung, den Reinigungsplänen, der Ausbildung und Ausrüstung des Personal bis hin zur Qualifikation der Verantwortlichen (müssen eigentlich Naturwissenschaftler sein!). Für "jedes" Produkt ist dann eine Sicherheitsbewertung nötig. Das ist ein Gutachten, das kaum unter 400-600 Euro pro Stück zu haben ist. Jedes Produkt muss zudem bei einer Zentrale angemeldet werden, was wieder kostet.
Stellt man nicht nach der Kosmetikverordnung her (siehe oben) und bringt die Produkte in Verkehr macht man sich nach dem Gesetz strafbar nach StGB!!!
das heisst, die Seifensiederin will ja nur ein paar Stücke handgemachte Seife unter das Volk bringen, und muss aber für jede einzelne Rezeptur erst mal in Vorlage gehen von mehreren hundert Euro, bevor sie auch nur eine Seife verkaufen kann. Zudem kann sie die GMP (Good Manufactoring Practice) eigentlich gar nicht erfüllen.
FAZIT: Im Prinzip eine Gesetzgebung, die kleingewerbliche Kosmetikhersteller aus dem Markt drängt, mit juristischer Hilfe.
Man fragt sich wie kommt es das solche Gesetze entstehen, die gänzlich die Interessen des kleinen vernachlässigen.
Im Onlinehandel ist es eben nicht anders. Immer mehr Regelwerk, das sich ganz klar in erster Linie nur gegen die kleinen richtet. Die müssen nämlich die Abmahnngen fürchten, weil sie zu existenziellen Kostenfallen führen.
Deutschland wird immer mehr schei**e!