Neu Verpackungsgesetz Österreich / Bevollmächtigter und Kosten

HelmaSpona

Gut bekanntes Mitglied
7. Dezember 2012
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Ich wüsste mal gerne, wie ihr die erhöhten Kosten für den Versand nach Österreich ab 2023 handhabt. Nach meiner Berechnung kommen da auf mich Kosten von ca. 400 EUR für das erste Jahr zu. Ich betreibe aber nur einen kleinen Shop mit knapp 5.000 EUR Umsatz in Österreich und in diesem Jahr ca. 38 Paketen. Die Marge bei meinen Produkten ist zu einem großen Teil nicht so riesig. Ich müsste also meine Versandkosten nach Österreich um ca. 10-12 EUR pro Paket erhöhen, um das wieder rauszubekommen.

Wie handhabt ihr das? Schlagt ihr die Kosten auf die Versandpreise auf und damit hat Österreich deutlich höhere Versandkosten als andere EU-Länder wie NL, BE? Oder steckt ihr das einfach so weg? Dann kann ich aber den Versand nach Österreich besser gleich einstellen. :(
 
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MichaelH

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17. November 2008
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Also jeder Deutsche nimmt im Urlaub im Kofferaum mehr Verpackung nach Österreich mit als du dorthin versendest, insofern ziehe bitte deine Schlüsse daraus. ;)
Und ein Verpackungsgesetz gibt es nicht nur in DE und AT.
 

HelmaSpona

Gut bekanntes Mitglied
7. Dezember 2012
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Also jeder Deutsche nimmt im Urlaub im Kofferaum mehr Verpackung nach Österreich mit als du dorthin versendest, insofern ziehe bitte deine Schlüsse daraus. ;)
Und ein Verpackungsgesetz gibt es nicht nur in DE und AT.
Was soll das jetzt sein, eine Aufforderung es einfach zu ignorieren? Der Deutsche, der dahin in Urlaub fährt, ist aber auch genausowenig ein gewerblicher Versender wie der Herr Maier, der seinem Freund in Österreich ein Weihnachtspräsent schickt. Dass es Verpackungsgesetzte auch in anderen Ländern gibt, ist mir bekannt, die sind für mich aber kaum relevant. Neben Deutschland ist Österreich eben mein Haupt-Versandland.
 

SebiW

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2. September 2015
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Ja, Österreich macht mit dem Bevollmächtigten da schon was lustiges. Wir führen seit Jahren Entsorgungskosten über Zentek ab, jetzt kommen halt mal entspannt für jeden Mandanten 300€ als reiner Bürokratieaufschlag hinzu.
Wir haben genug Pakete nach AT dass das nervt aber nicht wirklich weh tut. Bei einem Kleinversender wie Dir @HelmaSpona bedeutet das de facto: Versand nach Österreich macht keinen Sinn mehr.
Im Endeffekt ist das eine Bürokratiebarriere für Kleinunternehmen mit Sitz außerhalb Österreichs.
 
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deliman

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13. Februar 2016
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Lasst ihr das über euren Entsorger hier in DE laufen oder sucht ihr euch da jemanden direkt in AT? Habe das auch mal bei Noventiz angefragt und die wollen auch erst mal 300,00€ um eine "individuelle Analyse Ihrer Verpflichtungen im jeweiligen Land" zu erstellen und dann kommen die eigentlichen Entsorgungskosten noch dazu.

Wir hatten in diesem jahr zwar einen unteren 5-stelligen Umsatz mit AT-Kunden aber da ist auch reines B2B und Plattformgeschäft mit bei und wenn man da in AT auch Unterschiede zwischen Endverbrauchern und reinen B2B Kunden macht, dann wird das Kosten/Nutzenverhältnis grenzwertig...
 

HelmaSpona

Gut bekanntes Mitglied
7. Dezember 2012
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HelmaSpona

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7. Dezember 2012
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Lasst ihr das über euren Entsorger hier in DE laufen oder sucht ihr euch da jemanden direkt in AT? Habe das auch mal bei Noventiz angefragt und die wollen auch erst mal 300,00€ um eine "individuelle Analyse Ihrer Verpflichtungen im jeweiligen Land" zu erstellen und dann kommen die eigentlichen Entsorgungskosten noch dazu.

Wir hatten in diesem jahr zwar einen unteren 5-stelligen Umsatz mit AT-Kunden aber da ist auch reines B2B und Plattformgeschäft mit bei und wenn man da in AT auch Unterschiede zwischen Endverbrauchern und reinen B2B Kunden macht, dann wird das Kosten/Nutzenverhältnis grenzwertig...
Als ich habe das jetzt über Reclay-AT gemacht. Die Info dass die das machen, habe ich von der IT-Rechtskanzlei. Da hab ich eine Mail geschrieben. Meines Wissens MUSS der Bevollmächtigte einen Sitz in Österreich haben, sonst geht da gar nicht. Für mich nimmt Reclay im ersten Jahr 75 EUR für ide Anmeldung + 75 EUR für die Tätigkeit als Bevollmächtigter + die normale Verpackugnslizenz. Bei mir 15 EUR. Macht in Summe knapp 180 EUR im ersten Jahr für Reclay. Dazu kommen die Notarkosten für die notarielle Beurkundung. Da hab ich mir was vo knapp 200 EUr sagen lassen. Ob das STimmt muss ich noch abwarten. Im nächsten Jahr sind es dann ja nur noch 75 + die Verpackungslizenz. Dennoch überlegt man sich als Betreiber eines kleinen Shops schon, ob sich das rechnet?
 
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HelmaSpona

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7. Dezember 2012
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Ja, Österreich macht mit dem Bevollmächtigten da schon was lustiges. Wir führen seit Jahren Entsorgungskosten über Zentek ab, jetzt kommen halt mal entspannt für jeden Mandanten 300€ als reiner Bürokratieaufschlag hinzu.
Wir haben genug Pakete nach AT dass das nervt aber nicht wirklich weh tut. Bei einem Kleinversender wie Dir @HelmaSpona bedeutet das de facto: Versand nach Österreich macht keinen Sinn mehr.
Im Endeffekt ist das eine Bürokratiebarriere für Kleinunternehmen mit Sitz außerhalb Österreichs.
Für mich hieße das aber auch, langjährige Kunden im Stich zu lassen, die selber ja nichts dafür können und die Artikel eben woanders nicht bekommen. Mein Gedanke ist eher, wenn ich nächstes Jahr auch nicht mehr um OSS herumkomme den Auslandsversand halt eher auszubauen. .. Mal sehen, wie sich das im nächsten Jahr entwickelt.
 

MichaelH

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17. November 2008
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Am Anfang sollte man sich die Fragen stellen - wo will ich hin, was will ich erreichen ?
Sind Kosten von 200, 300, 400 Euro in 5 Jahren für mich auch noch viel Geld ?
Wenn ja und ich so denke -> bleiben lassen.
Wenn nein, zahlen.
 
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HelmaSpona

Gut bekanntes Mitglied
7. Dezember 2012
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Am Anfang sollte man sich die Fragen stellen - wo will ich hin, was will ich erreichen ?
Sind Kosten von 200, 300, 400 Euro in 5 Jahren für mich auch noch viel Geld ?
Wenn ja und ich so denke -> bleiben lassen.
Wenn nein, zahlen.
Die Frage die sich stellt ist ja nicht, wohin man will, sondern ob es auch machbar ist. Ich verkaufe zwar Sportartikel, aber eben keine Fußball-Sachen sondern Hundesportartikel. Hundesport ist nun mal ein Nischensport. Die Zielgruppe ist begrenzt. Selbst wenn ich einen Umsatz von 300.000 EUR im Jahr anstreben würde ist das einfach unrealistisch den zu erreichen. Umsatzsteigerungen sind da nur durch Ausweitung der Versandländer machbar oder durch Ausweitung des Sortiments auf andere Dinge. Als ich angefangen habe, 2012, war der Shop ein Zufallsprodukt, weil eine Kundin einen Shop haben wollte und ich passende Software gesucht habe. Den dort eingestellten Testartikel habe ich ohne Werbung, ohne Impressum, ohne Versandkosten-Info einfach so innerhalb 10 Tagen verkauft. Und als ich dann überlegt habe, das sei ausbaufähig, war das Ziel nur Sachen anzubieten, die ich selber herstellen kann und die auch nur auf Bestellung anzufertigen. Auch dieses Ziel war im Prinzip schon nicht haltbar, weil zeitlich gar nicht zu bewältigen. Die "Ziele" der Vergangenheit sind also schnell von der Realität überrollt worden.
 

Stephan K.

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14. Mai 2014
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Bevollmächtigter Österreich:
- Anmeldung bei einem Bevollmächtigten (Registrierungskosten einmalig + laufende Kosten je nach Müllmenge (z.B. Kategorie "unter 1,5 Tonnen/Jahr" etc))
- Lizenzierungskosten
- Ggf. Symbole auf Verpackungen wie in Frankreich (auch hier schaltet Österreich zunehmend scharf wie Frankreich mit seiner Recyclingquote für Verpackungen etc)

Mit Erlass des österreichischen Ministeriums werden aber ab dem 12.12.2022 die dann erst eingegangenen Anmeldungen ab Q2 2023 freigegeben.

Und man sollte auf irgendeinem Dokument (Lieferschein, Rechnung) vermerken, bei wem die Produkte lizenziert sind.
 

MichaelH

Sehr aktives Mitglied
17. November 2008
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Hmm also wenn man einen Shop betreibt in dem man Sportartikel für einen Sport verkauft, der kein Massengeschäft ist, ist das Hobby mit Mehrwert?
Kannst das ja auf eBay verkaufen als Privatverkäufer, macht mehr Sinn oder nicht ?

Wenn du sagst du wirst nie nennenswerten Umsatz erreichen können von dem du leben kannst, was ist es dann ?
Ein Hobby.
 

holzpuppe

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14. Oktober 2011
1.683
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Leipzig
Als ich habe das jetzt über Reclay-AT gemacht. Die Info dass die das machen, habe ich von der IT-Rechtskanzlei. Da hab ich eine Mail geschrieben. Meines Wissens MUSS der Bevollmächtigte einen Sitz in Österreich haben, sonst geht da gar nicht. Für mich nimmt Reclay im ersten Jahr 75 EUR für ide Anmeldung + 75 EUR für die Tätigkeit als Bevollmächtigter + die normale Verpackugnslizenz. Bei mir 15 EUR. Macht in Summe knapp 180 EUR im ersten Jahr für Reclay. Dazu kommen die Notarkosten für die notarielle Beurkundung. Da hab ich mir was vo knapp 200 EUr sagen lassen. Ob das STimmt muss ich noch abwarten. Im nächsten Jahr sind es dann ja nur noch 75 + die Verpackungslizenz. Dennoch überlegt man sich als Betreiber eines kleinen Shops schon, ob sich das rechnet?
Finde es interessant, dass auf der Seite von reclay zu den tatsächliche entstehenden Kosten nichts steht, nur die "ab 12, irgendwas€".
Wäre für uns auch wichtig, aber ehrlich gesagt, wenn jedes EU-Kackland seine eigene Recyclingsuppe kocht, bist du als kleiner Händler raus. Keine Chance. (Mich hatte schon die Importmauer der Schweiz aufgeregt (Jaja nicht EU) und scheinbar hat Österreich da was abgeguggt ("Beauftragter" blablabla.)

Eigentlich ist diese ganze Wiederverwertungsgrütze einfach und zentral in der EU verwalt- und überwachbar, aber das möchte man scheinbar nicht, und stellt lieber noch mehr kropfwichtige Unternehmen auf, dessen Sinn und Zeck einzig in einer nicht kontrollierbaren Bürokratie blubbert.

Was war den eigentlich der Sinn damals, dass der grüne Punkt auf den Verpackungen entfernt wurde bzw. das Verwertungszeichen des Herstellers, aber jetzt nach und nach eine Nummer auf dem Lieferschein, auf der Verpackung oder am Po des Kunden kleben muss?
C_ezmlGXgAAKRZ4.jpg

Hab die EU rausgeschmissen. Werde mir mal die Länder die nicht so hart sind die Tage anschauen.
https://verpackungslizenz24.de/verpackungslizenz-eu/ (Da gibt es eine Karte, auf der man einzelnen Länder anklicken kann und erhält entsprechende Infos dazu.)
 

SebiW

Sehr aktives Mitglied
2. September 2015
2.409
1.004
Kannst das ja auf eBay verkaufen als Privatverkäufer, macht mehr Sinn oder nicht ?

Wenn du sagst du wirst nie nennenswerten Umsatz erreichen können von dem du leben kannst, was ist es dann ?
Ein Hobby.
Muss ich Dir widersprechen Michael. Im Endeffekt ist dass dann ein selbstständig ausgeübter Nebenberuf. Solange eine Gewinnerzielungsabsicht besteht sind wir ja weg von Liebhaberei.

Dass ein Geschäftsmodell nicht beliebig skalierbar ist ist ja nichts seltenes. Das gilt für den Dorfmetzger/bäcker/friseur genau so. Und viele davon betreiben dann eben mehrere Geschäftsmodelle parallel (Metzger / Gasthaus / Hotel).
Unabhängig davon ist keines dieser Geschäftsmodell ein Hobby.
 
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HelmaSpona

Gut bekanntes Mitglied
7. Dezember 2012
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Kerken
Kannst das ja auf eBay verkaufen als Privatverkäufer, macht mehr Sinn oder nicht ?

Wenn du sagst du wirst nie nennenswerten Umsatz erreichen können von dem du leben kannst, was ist es dann ?
Ein Hobby.
Nun ja, also meine Tätigkeiten sind recht vielfälltig und der Shop ist nur einer davon. Alles zusammen sorgt für ein brauchbares Einkommen, eines alleine würde das in manchen Zeiten nicht schaffen.

Das eine, ist Umsatz/Gewinn den er Shop macht, das andere sind andere Zwecke, die er erfüllt. Werbung für meine anderem Tätigkeiten, Erfahrungen sammeln um Kunden entsprechend informieren/beraten zu können, und vielleicht auch zwischendrin der Wunsch mal was anderes zu tun als vor dem PC zu hängen.