Verkauf unter vorgegebenen VK rechtens!?

bigloopfan

Sehr aktives Mitglied
20. Februar 2010
729
39
Hallo zusammen,

muss ich im Internet Ware zum vorgegebenen VK des Herstellers verkaufen, oder darf ich meine Preise selbst kalkulieren?

Einige Lieferanten wollen, das wir deren Ware zum vorgegebenen VK verkaufen, ist das eigentlich in Ordnung bzw. Rechtens!?!?

MfG
bigloopfan
 

Zillis-Web

Guest
AW: Verkauf unter vorgegebenen VK rechtens!?

Das kenne ich irgendwie von meinen Artikeln!

weit ich weiss gibt es eine solche Preisvorgabe nicht, ABER?
Was nutzt es dir wenn Du von dem jeweiligen Hersteller keine Ware mehr nach bekommst (angeblich ist dann alles bereits vergriffen) - dann kannst Du auch dicht machen - und der eine Hersteller bei mir kontrolliert permanent meine Preise.

Was soll man da weiter sagen als - suche Dir andere Artikel raus - da bin gerade auch dabei.

Gruß Uwe
 

bigloopfan

Sehr aktives Mitglied
20. Februar 2010
729
39
AW: Verkauf unter vorgegebenen VK rechtens!?

Danke für die Info, gibt es ggf. ein Gesetz diesbezüglich!? Die Ware kann auch auch von alternativ Lieferanten beziehen, das ist kein Problem =)
 

Zillis-Web

Guest
AW: Verkauf unter vorgegebenen VK rechtens!?

Natürlich gibt es alternative Lieferanten. Nur die verdienen dann auch noch an Dir. Von denen verkauft Dir doch keiner was für lau.

Führe Dir bei solchen Überlegungen immer vor die Augen:
der Zwischenhändler verkauft Dir den Artikel schon mal teurer wie der Hersteller - Du verkaufst den Artikel nun billiger wie der VK vom Hersteller!
Kannst Du jetzt mit dem erwirtschafteten Ergebnis was anfangen?
Oder endet das dann wie in der Elektronikbranche - wo man für den Verkauf einer Festplatte noch ganze 50 Cent Gewinn macht?

Das eigentlich Problem ist meiner Meinung nach nicht dieser Druck den die Hersteller ausüben müssen, sondern die Händler die nicht in der Lage sind Ihre Gewerbeausgaben richtig zu berechnen, denn dann käme so manch einer darauf, dass der VK-Preis noch zu gering ist um Gewinn zu erzielen?!

Ich ändere meine Artikel auch nicht, weil die Hersteller einen Mindest-VK-Preis fordern, sondern weil es Typen gibt, die Ihren Eltern etwas zu tun geben wollen (damit die beschäftigt sind) und damit Ihren woanders erwirtschafteten Gewinn schmälern können - den Betrieb also als Abschreibeobjekt wegen Verlust nutzen. Ja solche Idioten gibt es auch (Namen werden keine genannt - auch auf Anfrage nicht).

So genug Frust runtergeschrieben:
Überlege ob Du nicht doch lieber den vom Hersteller vorgeschriebenen Gewinn nutzt oder ob Du deinen Gewinn eben den anderen Lieferanten in den Rachen schmeisst.
 

Marcel

Sehr aktives Mitglied
14. September 2006
7.153
5
AW: Verkauf unter vorgegebenen VK rechtens!?

Danke für die Info, gibt es ggf. ein Gesetz diesbezüglich!?
Ja natürlich. Grundlage hierfür ist das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB). Maßgeblich dort sind die §§ 1 u. 2.

Im Vergleich zu vielen anderen Gesetzen ist das GWB sogar verhältnismäßig "übersichtlich" gestrickt - entsprechende Kenntnisse der Rechtsmaterie ein wenig vorausgesetzt. Allerdings sollte man deswegen nicht glauben, dass es auch gleichzeitig "einfach" zu verstehen sein muss; insbesondere, weil dort auch EU-Recht hineinspielt. Dort geht es dann um Dinge wie "Gruppenfreistellungsverordnung", "vertikale Vereinbarungen", "Kernbeschränkungen" und andere schöne Sachen.

Von daher sollte man z. B. dem Händler auch nicht unbedingt großspurig einen Paragraphen um die Ohren hauen, nur um ihm zu zeigen, was er vermeintlich darf oder nicht darf. Denn womöglich darf er unter bestimmten Voraussetzungen am Ende doch das ein oder andere ;)
 

Hifi-Matze

Sehr aktives Mitglied
8. September 2006
1.192
8
AW: Verkauf unter vorgegebenen VK rechtens!?

Die rechtliche Lage ist klar: Ein Hersteller DARF dir gar nicht vorschreiben, wie du deine Ware zu verkaufen hast. Du hast sie gekauft, hast also das Eigentum daran - und damit kannst du sie auch für 1 Cent verkaufen wenn du willst (wobei das nicht dein Geschäftsmodell werden sollte).

ABER: Meistens macht es sehr viel Sinn, sich an die UVPs des Herstellers zu halten. Denn dann verteilt sich der Umsatz auf die Händler, die einen guten Shop haben und/oder gut beraten. Daher haben viele Hersteller das Interesse, dass die Preise stabil bleiben, denn mit kaputtgeklopften Marken können viele Händler einfach nicht langfristig überleben. Daher versuchen viele Hersteller mit sanftem oder nicht ganz so sanften Druck, ihre Preisvorstellungen durchzusetzen. Wie gesagt, das ist unrechtmäßig (Kartellverstoß!), aber eigentlich ist das kaufmännisch durchaus "vernünftig"..
Dass Hersteller auch andere Möglichkeiten haben, ihre "Verramscher" in den Griff zu bekommen außer reinen Preisvorgaben ist klar... man kann niemandem vorschreiben, dass man jedem Kunden die gleichen Konditionen einräumen muss, usw... im Zweifelsfall gibt es dann mehrere Preislisten beim Hersteller und die, die die Preise runterballern, kaufen dann halt von einer anderen Liste ein als die, die nicht verramschen... somit schmälert man den Gewinn nicht nur auf der Verkaufspreisseite, sondern auch noch auf der Einkaufspreisseite - ob das kaufmännisch sinnvoll ist, sei dann dahingestellt ;)
 

wood-deSign

Aktives Mitglied
26. August 2008
594
0
Geilenkirchen
AW: Verkauf unter vorgegebenen VK rechtens!?

Hallo,

Die rechtliche Lage ist klar: Ein Hersteller DARF dir gar nicht vorschreiben, wie du deine Ware zu verkaufen hast. Du hast sie gekauft, hast also das Eigentum daran - und damit kannst du sie auch für 1 Cent verkaufen wenn du willst (wobei das nicht dein Geschäftsmodell werden sollte).

Das würde ich so aber nicht stehen lassen.

Wenn du z.B. UNTER Einkaufpreis verkaufst, kannst Du z.B. auch einen auf den Deckel bekommen.
Frag mal LIDL / ALDI und die Typen... Wie war das mit Butter und Milch unter EK Verkaufen. Da gab es doch ganz heftig einen auf die Mütze.

Und was ist z.B. mit Buchpreisbindung. Da wird der Verkäufer klipp und klar gesagt. SO TEUER und nicht weniger. Kannst Dich ja mal nicht dran halten. Das wird bestimmt lustig.

Was Dir aber auf jeden Fall immer passieren kann, wenn Du unter der vom Hersteller "vorgeschlagenen" Preis verkaufst...
.. er verkauft Dir nix mehr.

Gruss, Frank
 

Marcel

Sehr aktives Mitglied
14. September 2006
7.153
5
AW: Verkauf unter vorgegebenen VK rechtens!?

Das würde ich so aber nicht stehen lassen.
Doch - im Großen und Ganzen ist es aber so (abgesehen von bestimmten Voraussetzungen, wie z. B. dem Martkanteil des Unternehmens etc.).

Wenn du z.B. UNTER Einkaufpreis verkaufst, kannst Du z.B. auch einen auf den Deckel bekommen.
Möglich - aber ohne rechtliche Grundlage ist das mehr Bellen als Beißen.
Bei Lidl, Aldi & Co. muss man dann auch sehr genau unterscheiden, wer da wem was auf die Mütze gegeben hat - kein so guter Vergleich.

Das ist tatsächlich eine der ganz wenigen Ausnahmen, wo das auch vom Gesetz her so vorgesehen ist - übrigens betrifft das neben Büchern und Zeitschriften teilweise auch landwirtschaftliche Erzeugnisse. Da sind wir wieder bei der Aldi-Milch ;)

Was Dir aber auf jeden Fall immer passieren kann, wenn Du unter der vom Hersteller "vorgeschlagenen" Preis verkaufst...
.. er verkauft Dir nix mehr.
Jo, zumindest gibts auf jeden Fall andere Mittel und Wege für den Hersteller, dich "loszuwerden" - und ganz ehrlich gesagt find ich das in vielen Fällen auch gut so. Wenn noch mehr Hersteller noch rigoroser und konsequenter darauf achten und durchsetzen würden, dass ihre Produkte nicht von einigen wenigen verramscht werden, würde das so manchen Händlern schon freuen.
 

Modulexpert

Sehr aktives Mitglied
14. März 2007
1.678
1
AW: Verkauf unter vorgegebenen VK rechtens!?

Besten Beispiel ist eigendlich Nexoc. Die bestehen darauf und siehe da alle Händler verkaufen zum gleichen Preis.Alle haben den gleichen Gewinn.In einigen anderen Sparten wär so etwas auch nicht verkehrt.