Hallo Zusammen
Wie Sebastian wird es früher oder später einer großen Prozentzahl von Nutzern geben, die sich für Handel&Produktion interessieren. Daher möchte ich meinen Ansatz dazu lieber früher als später teilen.
Wir arbeiten schon seit Jahren mit WAWI Nutzern, die produzieren und die JTL WAWI kann Produktions-Prozesse inklusive der Beschaffung von Teilen Dritter an die Haus- oder externe Werkstatt bereits seit vielen Versionen schon vor 1.6 sauber und praxisnah abbilden.
Elementare Bereiche dafür sind zunächst die "Beschaffung (vor 1.6 Einkauf)" um den Endkunden Produktionslieferzeiten für den finalen Artikel einstellen zu können und der Auftragsbereich über den man mit Stücklisten die Komponenten für die Werkstatt planen und organisieren kann.
Erst einmal Grundsätzliches: Was verstehe ich überhaupt unter einem Produktionsmodul in der WAWI?
Über die WAWI kann ich aktuell effizient Artikel einkaufen und verkaufen. Dennoch gibt es in der Praxis viele Fälle, wo Händler mehrere Artikel verfügbar haben und zu einem >neuen< Artikel *
veredeln* oder *
verbauen* bzw. produzieren wollen.
Bei beiden Begriffen wird Ware ausgebucht->ausgeliefert bzw. verarbeitet. Achtung - eine Umlagerung sehe ich definitiv hier in der Praxis-Logik falsch. Wenn eine externe Produktion beliefert wird, dann verkaufen wir Ware und buchen diese nicht um. Anschließend erhalten wir von der externen Produktionswerkstatt den finalen neuen Artikel zurück! Super. Und jetzt wollen wir diesen Prozess intern meistern. Die Komponenten werden ausgebucht, die Produktion findet statt und anschließend wird der finale Artikel über den Wareneingang eingelagert. Diese Vorgehensweise wäre praktisch auch hier im Modul ideal - Logisch und nicht weit entfernt von der WAWI praxis.
Weil wir über die WAWI->Beschaffung den finalen Artikel bereits bestellt haben warten wir nur auf den Wareneingang, buchen ein und haben wieder Bestand.
Bis dahin passiert eine ganze Menge bei der
Herstellung, die aktuell nicht in den älteren WAWI-Versionen <1.6 erfasst wird. Herstellung ist kein elementarer Bestandteil für eine WAWI meiner Meinung, vielleicht mehr für eine spezielle Hersteller-Applikation, die bei jedem Hersteller anders aussehen kann und auf die Produkte zugeschnitten wird. Aus den bisherigen Vorstellungs-Videos über das Produktionsmodul werden aber eher solche komplexen Hersteller-Situationen aus der Herstellung beschrieben. Ich habe aktuell aber noch nicht verstanden wie man die Artikelbuchungen mit Beschaffungs und "Produktionsprozessen" abgesehen von der Herstellung auslösen kann. Denn darum geht es schließlich auch in vielen Fällen - Dann wenn man als Produzent ein Produkt produzieren lässt (extern) und sich auf die Teilebeschaffung, Organisation und den finanziellen Part in der WAWI kümmert. Ein Produzent, der extern herstellt hat oft weniger komplexe Szenarien wie ein Hersteller und benötigt im Prinzip diesen Herstellungs-Step nicht - Aber nice to have wenn es schön umgesetzt wird!
Lohnt sich die Produktion erst ab 10 Stück bei einem Artikel? Dann gibt man dem Artikel einfach die Lieferanten-Mindestbestellmenge 10 Stück und schon kann man nur 10 Stück "Beschaffen(produzieren)".
So simpel wie ich das Produktions-Szenario mit externer Herstellung beschrieben habe, stelle ich mir ein Produktionsmodul vor.
Produktion = Beschaffen und ausbuchen von Komponenten die benötigt werden (Keine Umlagerung von Komponenten). Wareneingang der fertigen Artikel.
Übertragen auf einen automatischen Prozess in der WAWI habe ich klare Vorstellungen an ein solches Produktionsmodul:
Wunschvorstellung:
1. Über die Artikelverwaltung manchen Artikeln den Produktionsartikel-Status geben und eine Stückliste zuordnen können.
2. Durch Beschaffung des Produktionsartikels einen Auftrag aller Komponenten (Stücklistenverknüpfung) anstoßen, der sofort an die Werkstatt(Lieferantenadresse) ausgeliefert werden kann (vordefinierte Versandart&Zahlungsart)
3. Fertig,.. warten bis die Werkstatt den fertigen Artikel liefert und man den über den Wareneingang einbuchen kann
Wenn diese simple Funktion programmiert ist, kann man noch schöne komplexe Szenarien entwickeln, die darauf aufbauen.
die oberen Punkte sehe ich als Elementar und Dinge wie eigene Chargen im Produktionsmodul nochmal zu definieren obwohl es Lieferanten-Mindestbestellmengen gibt verstehe ich nicht. Außer die WAWI wird komplett um-gebügelt für Produzenten, die händlerspezifische Funktionen in der WAWI nicht verwenden und die WAWI ausschließlich für Produktion nutzen möchten. Dieses Szenario habe ich persönlich aber noch nicht in der Praxis erlebt.
Oben, das was ich beschrieben habe wäre zumindest eine praxisnahe Erweiterung der Warenwirtschaft und hat extrem viel Potential. Beispielsweise kann man so wie Sebastian oben anspricht, einfach alle Komponenten nichteinmal selber auf Lager haben sondern über Dropshipper an eine Werkstatt senden. Dabei ist es unrelevant ob die Werkstattadresse meine eigene oder eine externe ist...
Das alles geht jetzt schon! Es müssten nur sauber in einem kleinen Workflow-Tool zusammengefasst werden. Das würde einen großen Teil der Anwender-Bedürfnisse stillen ohne komplexe Workbench Strukturen zu bauen. Mit dem großen Vorteil, dass alles übersichtlich und logisch verständlich bleibt.
Viele Grüße
Aaron