Lieferschwelle

MichaelH

Sehr aktives Mitglied
17. November 2008
14.175
1.774
Wurde in Shop4 die Problematik der Lieferschwellen angegangen?
In Shop3 ändern sich ja die Bruttopreise wenn ein Land mit anderem MwSt-Satz gewählt wird. Dies ist laut Trusted-Shops abmahngefährdet.

Die Lösung dazu wäre, dass der Netto-Preis vom VP berechnet wird und nicht wie heute der VP sich aus Netto + UST% = Brutto ergibt womit sich der VP eben ändert z.B. von 19% auf 20%UST bei Lieferung von DE nach AT mit Lieferschwelle.

-> An sich eine ganz einfache Lösung, nur, man muss es eben auch machen im Shop.
 

Neodym

Sehr aktives Mitglied
13. Februar 2012
1.163
95
Berlin
AW: Lieferschwelle

Doch tut es. Aber reicht nicht dass in der Kaufabwicklung die MWST angepasst wird mit dem Hinweis auf die Problematik?

Was ist mit Ebay- Bestellungen? Da kann man nichts anderes machen als die 1 % mehr UST auf 19 auf 20% selbst zu bezahlen, die bekommt man nämlich nicht vom Kunden.
 

MichaelH

Sehr aktives Mitglied
17. November 2008
14.175
1.774
AW: Lieferschwelle

"Aber reicht nicht dass in der Kaufabwicklung die MWST angepasst wird mit dem Hinweis auf die Problematik?"

Hast du noch andere Vorträge für die Kunden im Sinn ?
Meinst du das interessiert jemanden von deinen Kunden ?

Sich ändernde Preise sind nicht verkaufsfördernd, so ist das einfach.
 

webstar

Sehr aktives Mitglied
10. Dezember 2007
592
45
AW: Lieferschwelle

Doch tut es. Aber reicht nicht dass in der Kaufabwicklung die MWST angepasst wird mit dem Hinweis auf die Problematik?

Dem Kunden muß VOR der Kaufabwicklung möglich sein, den Endpreis zu sehen. Beim JTL- Shop ändert sich je nach MwSt.-Satz im Lieferland der Bruttopreis. Dies ist wie schon geschrieben abmahnungswürdig.
Es gibt also folgende Möglichkeit das Problem zu beheben:
1) Der Bruttopreis bleibt gleich, nur der Nettopreis ändert sich. Ich muss also andere Netto-Preise und entrepchende Margenänderung in Kauf nehmen.
2) Der Kunde wird beim "betreten" des Shops nach Herkunftsland identifiziert und der entsprechende MwSt. angepasst
3) Der Kunde muss sein Land auswählen, ähnlich der Sprache im Shop.

Mir wäre Möglichkeit 1. am liebsten, weil es am wenigsten Fragen aufwirft.
 

MichaelH

Sehr aktives Mitglied
17. November 2008
14.175
1.774
AW: Lieferschwelle

zu 1)

Ich habe ein Plugin das genau dies macht, aber ich muss es in der WAWI recht aufwändig über Kundengruppenpreise lösen bei denen die NettoPreise eben so angepasst sind, dass Brutto das Gleiche rauskommt.
Das Plugin setzt entsprechend eine andere Kundengruppe abhängig vom Lieferland.
Bestandskunden haben diese schon, denn bei der Neukundenregistrierung wird diese im Shop gesetzt und an die WAWI mit-übertragen.

Einfacher wäre natürlich Shop und WAWI könnten Brutto auf Netto rechnen ohne Umweg über eine Kundengruppe, denn je mehr Lieferschwellen man hat mit unterschiedlichen UST% umso aufwändiger wird es, da man ja alle Netto-Preise anpassen muss, wenn der VP sich ändert.
- Ausnahme wäre dann 0%, also B2B, dort muss der ermäßigte/normale Steuesatz lt. Lieferland abgezogen werden, denn ein Abzug von 0% ergäbe einen zu hohen Netto-Preis. :)
 

david

Administrator
Mitarbeiter
16. Juli 2010
2.310
170
AW: Lieferschwelle

Hey Michael,

es ist, wie du schon korrekt geschrieben hast, leider auch die Wawi betroffen. Denn dort werden alle Preise in Netto gespeichert, die Verkaufspreise werden aus dem passenden Steuersatz ermittelt. Der Shop erhält von der Wawi natürlich auch nur die Nettopreise + Steuersätze und verhält sich identisch.
Eine optionale umgekehrte Rechnung ist derzeit nicht angedacht, da will ich keine Hoffnungen wecken.

Punkt 2 und 3 sind allerdings auch via Plugin machbar, ich meine, wir hatten für Shop3 auch bereits ein entsprechendes Plugin vorbereitet...
 

MichaelH

Sehr aktives Mitglied
17. November 2008
14.175
1.774
AW: Lieferschwelle

Hallo David !

Ja, es funktioniert auch wie von mir beschrieben, vom Aufwand her wäre es natürlich leichter, wenn die WAWI das unterstützen würde ... :)

Grunsätzlich sehe ich das Thema Lieferschwelle als immer wichtiger - ich mein´ ich hab´s ja - aber wenn ich mir so Shops ansehe bei denen offensichtlich ist, dass sie gut nach Österreich verkaufen, dann wird das Thema derzeit wohl gerne unter den Tisch gekehrt, weil es keine aktive Kontrolle gibt.
Es geht allerdings um einen Batzen Geld für z.B. Österreich, denn die Summe an UST die hier verloren geht ist beträchtlich. Die Lieferschwelle ist nur 35.000 Euro / Jahr.

SG,
MIchael
 

dagoberto

Sehr aktives Mitglied
19. Juli 2009
1.573
9
Köln
AW: Lieferschwelle

Hey Michael,

es ist, wie du schon korrekt geschrieben hast, leider auch die Wawi betroffen. Denn dort werden alle Preise in Netto gespeichert, die Verkaufspreise werden aus dem passenden Steuersatz ermittelt. Der Shop erhält von der Wawi natürlich auch nur die Nettopreise + Steuersätze und verhält sich identisch.
Eine optionale umgekehrte Rechnung ist derzeit nicht angedacht, da will ich keine ..

aber das wäre doch nicht schlimm!?

Der Shop kann ja den Nettopreis senden. Bsp 120 € Kaufpreis -> wenn AT dann sendet der shop 100 € Netto + 20 €

die Steuersätze für die lieferschwelle müssten dann im Shop eingetragen werden. Das klingt jetzt nicht sooo kompliziert, oder denke ich da falsch?

Eine rechtlich Einwandfreie Darstellung sollte in jedem Fall mit höchster Prio behandelt werden.

lg
sascha
 

crazy_mary

Gut bekanntes Mitglied
15. Dezember 2010
165
0
AW: Lieferschwelle

Wir sind jetzt auch bald dran, 35.000 ist ja leider wirklich nicht viel.

Wie macht Ihr das denn bis jetzt in der Praxis? Das Plugin hört sich ja ganz gut an, auch wenn ich gerade nicht so richtig Lust hätte noch mehr Kundengruppen anzulegen und da auch noch alle Preise zu fummeln. (Ja ginge über Ameise, aber trotzdem) Wir ändern häufiger mal die Preise, je nach Einkaufslage und Dollarkurs halt.
Bei 1% Unterschied kann man ja über die Margenverringerung ja vielleicht noch hinwegsehen, aber wenn der Unterschied mal größer wird, dann wirds ja schon unattraktiv.

Also verstehe ich richtig, dass es schon abmahngefährdet ist, wenn der Kunde den endgültigen Bruttopreis nicht beim "stöbern"auf der Seite sehen kann? Es reicht nicht, wenn er vor dem Button "Zahlungspflichtig bestellen", den kompletten Bruttopreis inkl. Versand etc. sieht? Ach bitte, echt jetzt.
 

MichaelH

Sehr aktives Mitglied
17. November 2008
14.175
1.774
AW: Lieferschwelle

Die Preise ändern sich "ab Login" oder "Anmeldung", denn zuvor ist das Land ja nicht bekannt.
Wieweit du das rechtlich absichern muss z.B. "Bruttopreis inkl. UST des Empfängerlandes (Preise können sich dadurch ändern)" ist mir nicht bekannt.
 

MichaelH

Sehr aktives Mitglied
17. November 2008
14.175
1.774
AW: Lieferschwelle

aber das wäre doch nicht schlimm!?

Der Shop kann ja den Nettopreis senden. Bsp 120 € Kaufpreis -> wenn AT dann sendet der shop 100 € Netto + 20 €

die Steuersätze für die lieferschwelle müssten dann im Shop eingetragen werden. Das klingt jetzt nicht sooo kompliziert, oder denke ich da falsch?

Eine rechtlich Einwandfreie Darstellung sollte in jedem Fall mit höchster Prio behandelt werden.

lg
sascha

Also an sich nimmt die WAWI den Preis den der Shop liefert (soweit ich weiß), denn bei Amazon-Bestellungen muss ja auch nichts gemacht werden, d.h. von Amazon kommt ein Preis von 19,90 und bleibt so, egal wohin das Paket gesendet wird, da macht die WAWI nichts mehr dran.

Insofern, wenn der Shop den Preis korrekt sendet mit UST% und Netto lt. Berechnung, dann würde die WAWI das vermutlich übernehmen.

Nur - der Auftrag muss bei Änderung genau geprüft werden, weil die Einstellungen im Hintergrund eben nicht stimmen.
Weiters, wenn du manuell einen Artikel dazufügen würdest, wäre dort der Preis auch falsch.

Also "ganz" so einfach ist es nicht, wenn man das Prinzip der WAWI verbiegen will.
 

crazy_mary

Gut bekanntes Mitglied
15. Dezember 2010
165
0
AW: Lieferschwelle

Ok danke, da werden wir wohl mal den Rechtsanwalt bemühen.
Das ist wieder klar, entweder man wird abgemahnt, weil man im Shop nicht alles 100% idiotensicher darstellt oder man bezahlt das Geld irgendwann nachträglich an Österreich, weil die gerne Ihre 20% hätten.
 

gerhard5302

Sehr aktives Mitglied
AW: Lieferschwelle

OT: Das wird garantiert von der österreichischen Regierung bald sehr verschärft kontrolliert werden weil der Staat hier rundum dringendst Geld braucht zur Betreuung der 100.000en "Durchreisenden". Als Deutscher Onlineshop mit etwas mehr Kunden in Österreich würde ich das jetzt schon dringendst angehen - bevor es zu spät ist. Dann kann man wenigstens sagen und belegen, man ist schon dabei... Wird nichts helfen, aber ist vielleicht strafmindernd.
Und nicht vergessen, "moderne" Finanzbeamte sind auch Konsumenten und kaufen in Onlineshops dienstlich und privat ein. Die wissen genau wie, was, wann geht und viele kennen sich auch beruflich mit Shopsoftware aus. Das blödeste wäre, diese Leute zu unterschätzen.
Tipp: Aber fragt zur Sicherheit auch Euren deutschen Steuerberater was da zusätzlich an Kosten für die monatlichen und jährlichen Steuererklärungen ans österreichische Finanzamt auf Euch zukommt!
 

gerhard5302

Sehr aktives Mitglied

utuz

Gut bekanntes Mitglied
26. Juni 2008
491
15
AW: Lieferschwelle

Mal was ketzerisches.
Im Grunde müsste man wann immer man die lieferschwelle eines Landes erreicht, den Warenverkehr mit dem Land einstellen.
Würden das alle konsequent machen, hätten die Lieferländer ein Problem, denn die wären von Warenzufuhr abgeschnitten.
Was man da als Online Shop Betreiber an Sinnlosigkeiten aufgebürdet bekommt ist manchmal Himmelschreiend.
Früher hatte man Doppelbesteuerungsabkommen, die das geregelt haben. EU Quo Vadis.
Gruß Joachim
 

crazy_mary

Gut bekanntes Mitglied
15. Dezember 2010
165
0
AW: Lieferschwelle

Dann wirst vielleicht (sicher?!) zumindest zweimal die MwSt. abliefern dürfen. Einmal 19% nach Deutschland _und_ zusätzlich die 20% nach Österreich. Das wird happig...

Ja klar, die 19% sind ja schon schön in der Umsatzsteuerjahresmeldung bezahlt und die rückt das Finanzamt natürlich nicht mehr raus. Hach wie schön. Dann lieber ne potentielle Abmahnung...
 

crazy_mary

Gut bekanntes Mitglied
15. Dezember 2010
165
0
AW: Lieferschwelle

Sorry fürs doppelposting, noch ne Frage dazu. Zählt bei der Lieferschwelle nur der Warenwert oder der komplette Wert der Rechnung inkl. Versandkosten und evtl. anderer Gebühren?
 

MichaelH

Sehr aktives Mitglied
17. November 2008
14.175
1.774
AW: Lieferschwelle

Die Abrechnung ist einfach:
Es wird aufgeschlüsselt nach UST-%-Satz und an das FA bezahlt, ganz normal, nichts besonderes.
Dazu benötigst du lediglich eine Steuernummer.

Wir hatten zwar alles parat, aber es erst nach ca. 6 oder 7 Monaten übermittelt, weil die Steuerschwelle ungünstigerweise im November überschritten wurde.
Prompt kam eine Strafe, und zwar recht happig, wir konnten es zum Glück begründen, dass wir "in Umstellung" waren und es erst jetzt korrekt machen/nachliefern konnten, daher die Verzögerung - und - die Strafe wurde uns erlassen, weil zumindest korrekt umgestellt hatten. Verzugszinsen gab es auch keine. Wirklich Glück gehabt.

-> Die StrafeN waren "ansteigend", also der 1. Monat = 1. Verstoß, 2. Monat = 2. Verstoß und mit jedem Monat wurde die Strafe höher, in Summe ein Batzen Geld, weil eben mehrere Monate.

D.h. wer nicht zeitgerecht umstellt und ggf. einfach "irgendwann" beginnt zu melden, der kann böse erwachen ! Ganz abgesehen davon, dass es ggf. eine Kontrolle geben kann ob es auch stimmt was man meldet und ab wann man dies getan hat. Und - mit dem Finanzamt ist nicht gut Kirschen essen.

Das Thema Steuern wird in der EU immer mehr ein Thema, damit diese 1.) überhaupt bezahlt werden und 2.) dort wo man es eben bezahlen sollte.
Ich bin der Meinung das ist korrekt so.


"Im Grunde müsste man wann immer man die lieferschwelle eines Landes erreicht, den Warenverkehr mit dem Land einstellen.
Würden das alle konsequent machen, hätten die Lieferländer ein Problem, denn die wären von Warenzufuhr abgeschnitten."

Jo, seeeeeehr gute Idee, wenn das die BRD grundsätzlich und überhaupt macht ist es vorbei mit "Export-Weltmeister" ... kopfschüttel.


Noch was - prompt hatten wir 2 Monate später eine Steuerprüfung.