Neu Datev wirklich so kompliziert ?

Xantiva

Sehr aktives Mitglied
28. August 2016
1.787
313
Düsseldorf
@Xantiva
Bringt das denn wirklich so einen großen Vorteil, dass sich das selber buchen in Datev Mittelstand lohnt? In der Regel sind ja in unserem Business die meisten Sachverhalte so ähnlich, dass sich vieles digitalisieren und automatisieren lässt und bei den schwierigen Fällen muss man dann doch wieder den StB fragen, ist es da nicht einfacher gleich die FiBu machen zu lassen?
Inzwischen habe ich vielleicht alle 3 Monate mal eine Frage an den StB, was das verbuchen angeht. Und die Rückfragen des StB beim Jahresabschluss sind auch "vernachlässigbar", da er auch direkt Zugriff auf die "Belegbilder" = Eingangsrechnungen hat.

Mir fällt beim Buchen auch schon mal auf, dass eine Rechnung fehlt weil ich z. B. vergessen habe die von Google Ads herunterzuladen o.ä. Die importiere ich dann eben schnell und weiter geht es. Der StB muss mir dann erst mal wieder eine Info zukommen lassen usw. Im Endeffekt musst Du überlegen, wie Dein Stundensatz im Verhältnis zu dem vom Steuerberater liegt. Zahlst Du lieber den StB und hast die Zeit für andere Dinge, oder machst es eben selber.
 

vgehlen

Neues Mitglied
22. August 2021
6
4
@vgehlen
Vielleicht kannst Du ja dazu mal etwas sagen, welche Tätigkeiten bei einem digitalisierten Buchhaltungsprozess noch in der Steuerkanzlei anfallen und mit welchen Kosten / Zeitaufwänden man realistischer Weise rechnen muss, wenn die daraus resultierenden Effizienzvorteile auch voll genutzt werden!?
Du scheinst Dich ja zum einen gut damit auseinander gesetzt zu haben, wie die optimale Digitalisierung einer JTL-FiBu ablaufen kann und auch das nötige technisch-digitale Interesse und Wissen zu haben.
Ich spreche für mich und meine Softwareumgebung. Zur Datev kann ich nichts sagen, da ich mich schon vor langer Zeit von diesem damals technologisch rückständigen und überteuerten Verein getrennt habe. Insofern weicht eventuell meine Arbeitsweise von Datev-Beratern ab.

1. Die Datenanlieferung von Mandanten geht an ein zentrales Portal (kein Muss, wäre aber aus organisatorischen Gründen schön).
2. Zu jedem Datensatz (Buchungssatz) im Bereich ER/AR liegt das jeweilige Belegbild verknüpft anbei. Dies ist sehr wichtig, wenn wir die Buchungen kontrollieren sollen. Denn wenn ich als Berater Bestandteile der Fibu in meiner Addison-Software prüfe, kann ich per Mausklick den verknüpften Beleg zum Buchungssatz aufrufen.
Dies ist zeitlich definitiv schneller als ein Suchen in irgendwelchen externen Archiven. Und hier ist aktuell das Problem in der originären Datenausgabe bei JTL, die kann keine Belegbilder.
Sind die Eingangsrechnungen nicht über Wawi erfasst, lassen wir diese vom Mandanten scannen und synchronisiert hochladen. Diese werden durch unsere Software analysiert und Buchungsvorschläge erstellt. Die dann vorhandenen Belegbilder können wir bei der Fibu Kontrolle ebenfalls per Mausklick aufrufen.
Zahlungsverkehr übernehmen wir, falls vorhanden aus der Wawi (kontiert) oder aus einem von uns zur Verfügung gestellten Multi-Banken- Online-Banking oder als mt940-datei (unkontiert).

Fazit:
Um die Bearbeitungszeit beim STB auf ein Mindestmaß zu reduzieren, sollten alle Daten aus JTL kommen (ER, AR, Zahlungsverkehr), vorkontiert und mit Belegverknüpfung. Alles andere kostet mehr Zeit und mehr Geld.