Multichannel

ralph_1

Gut bekanntes Mitglied
12. August 2011
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Achtung, hier wird's grundsätzlich. Reine Onlinehändler oder Menschen ohne Offline-Leben könnten sich langweilen in diesem thread.

Online- und Offlinehandel haben beide Vor- und Nachteile. Unser Ziel ist es, dem Kunden die Vorteile beider Kanäle zur Verfügung zu stellen. Z.B. Online bestellen und lokal abholen, kein Problem. Andersrum: Lokal auswählen und liefern lassen, kein Problem.

1. Produktvielfalt vs. Übersichtlichkeit

Online habe ich die grenzenlose Auswahl und grenzenlose Information, aber immer das Problem, dass viele Artikel nicht sofort verfügbar sind. Lokal stöbere ich durch das Geschäft, oft ohne Ziel, und finde etwas, was mir gefällt. Wenn ich das online tue, vergeht mir nach dem dritten, vierten nicht lieferbaren Artikel die Lust. Ich brauche einen Shopping-Modus. Wie ist denn das beim Einkaufen Samstags in der Shopping-Mall? Man bummelt durch die Läden und am Ende fährt man mit einigen Tüten in der Hand nach Hause, ohne vorher auch nur einen bestimmten Wunsch gehabt zu haben.

2. Information

Verkäufer sind auch nur Menschen, wir können nicht alles wissen. Ein Vorteil des Onlinehandels ist, dass er alles weiß/wissen kann. Einmal eine optimale Produktbeschreibung erstellt, lässt sie bei keinem Kunden Fragen offen. Warum nicht diesen Vorteil auch lokal nutzen? QR-Code auf's Etikett und Link zum Shop hinterlegt, kein Problem.

3. Verfügbarkeit

Mein Gesamtsortiment umfasst bspw. 50.000 Artikel. 2.000 Artikel sind davon ständig am Lager, weitere 2.000 Artikel sind wechselndes Sortiment, also 2 aus 48. Die restlichen 46.000 sind zur nicht verfügbar. Warum ist das so? Räumlich und finanziell sind mir Grenzen gesetzt. Ist dieses Szenario so ungewöhnlich?
Wenn ich jetzt dem online vorbeibummelnden Besucher 46.000 nicht verfügbare Artikel präsentiere, ist das Einkauferlebnis getrübt. Wenn ich diese 46.000 aber nicht anzeigen lasse (404), kann niemand vorbestellen, Google vergisst mich und gezielt suchende Kunden kennen mein Angebot auch nicht. Das kommt ja vor, jemand findet einen Artikel online, der nicht verfügbar ist, stellt aber eine Verfügbarkeitsanfrage mit dem Ziel, den Artikel später zu kaufen.

4. Oder die Verfügbarkeitsanfrage kommt lokal

Dann kann ich über LS-POS einen Auftrag erstellen, was den meisten Kunden zu verbindlich ist. Einfach eine unverbindliche Verfügbarkeitsanfrage wie in JTL-Shop3 geht lokal nicht außer ich benutze Zettel und Bleistift. Wie wäre es, wenn ich dem Kunden mein Smartphone gebe, den Artikel im Shop aufrufe und er dort seine Verfügbarkeitsanfrage stellt. Das Smartphone ist wegen WMS (oder siehe 2.) sowieso vorhanden. Alternativ könnte natürlich auch LS-POS eine solche Anfrage zulassen und an JTL-Wawi weiterleiten. Ich müsste nicht mehr Vorbestellungen in Excel verwalten und ich müsste keine Telefongespräche mehr deshalb führen. Vor allem könnte ich sicher sein, dass der Kunde benachrichtigt wird, ohne dass ich daran denken muss.

Ich freue mich auf einen anregenden Austausch über Gedanken, wie man online- und offline-Handel mit Hilfe von JTL-Produkten besser verknüpfen kann.
 

gorillaglassgermany

Aktives Mitglied
8. November 2010
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AW: Multichannel

Hi Ralph,

ich finde deine Gedanken sehr gut und für mich sehr verständlich.
Besonders die QR-Code Geschichte würde ich sofort für meine 2 Ladengeschäfte einführen. Erste Tests mit QR habe ich komplett ohne JTL realisiert und es bietet auf jeden Fall einen Mehrwert - auch wenn jetzt nicht jeder Kunde weiß, was man mit so einem Code macht ;)

Ich würde einfach mal meinen "Offline-Channel" mit dran hängen:

5. Außendienst / Messen

Meine Außendienstler sind beim Kunden oder auf Messen in ganz Europa und haben nicht immer Netz.
LS-Pos Verbindung also nicht immer gewährleistet.
Status jetzt: alles mit Bleistift aufschreiben, abends manuell einen Auftrag erstellen.
Könnte man das nicht vereinfachen?

grüße Gorilla