Hi!
Ich habe vor gut 1 1/2 Jahren für einen Freund einen OS Commerce Shop aufgesetzt und diesen danach ständig betreut und erweitert. Unter anderem durch die Anbindung von JTL-WaWi (An dieser Stelle noch mal ein dickes Lob für diese Software). Leider war die WaWi dann auch der limitierende Faktor für viele notwendig gewordene Erweiterungen und da der Shop in der verwendeten Version nicht ohne weitere Arbeit tauglich für PHP5 ist, habe ich meinem Freund empfohlen auf den JTL Shop umzusteigen. Ich war der Meinung, dass, wenn schon Arbeit investiert werden muss, es besser ist, sich an der WaWi zu orientieren. Jeder, der einen produktiven Shop unterhält, wird mir da sicherlich zustimmen. Jetzt, gut drei Wochen später, frage ich mich, ob das tatsächlich eine gute Idee war.
1. Layout: Ohne HTML läuft hier gar nichts. Entweder der Kunde nimmt das Layout, wie es ist, oder er muss sich in HTML und CSS auskennen. Nichts, von simplen Dingen wie Shopbreite und Hintergrundfarbe angefangen, bis hin zu der Entscheidung, den Warenkorb in die linke Spalte zu verschieben, lässt sich im Adminbereich einstellen. Von neuen Boxen ganz zu schweigen. Für jeden, der nicht weiß, wo HTML wohnt, ist an dieser Stelle Schluss mit lustig.
2. Bedienung: Ok, mit etwas Logik und viel Mut findet der Kunde irgendwann heraus, dass sich hinter "Links" nichts politisches verbirgt, sondern die Möglichkeit, wenigstens ein paar neue Seiten anzulegen. Allerdings auch nur in dem Umfang, wie von den Entwicklern vorgesehen. Leider sind die eingegebenen Texte nicht so schön bunt wie der Rest vom Shop und das eine oder andere Bild wäre doch auch ganz nett. Wie hieß doch gleich der nette Onkel mit den Bonbons? Richtig, Onkel HTML. "Na, das Bisschen HTML wird doch noch drin sein". Hier im Forum nachzulesen, als Antwort auf die Frage nach einem HTML Editor für die Content Seiten.
3. Support und Hilfe: Schönes Forum, sehr freundlicher Umgangston und nette Leute, aber warum reden die hier alle so komisch? War da noch was? Ach ja, die (der? das?) Wiki. LOL!
Fazit aus Kundensicht: Friss' oder stirb. Oder: Lass das Geschäft Geschäft sein und lerne erstmal HTML. Denn erst dann kannst Du feststellen, dass der eine oder andere Fehler im Shop nichts mit Unkenntnis zu tun hat, sondern ein echter Bug ist.
Tja, und dann bleibt da noch die Meinung dessen, der das Telefon ins Klo wirft und ernsthaft über eine neue Identität nachdenkt, wenn auf dem Display die Nummer des oben erwähnten Freundes aufleuchtet:
1. Layout: Der erste Weg führt natürlich zum Stylesheet. Normalerweise lässt sich damit der komplette Shop auf links drehen, ohne dass man den Code auch nur eines Blickes würdigt. Stimmt auch. Schon die Verbreiterung der Warenkorb Box um einen Pixel lässt den Shop im IE6 in einem völlig neuen Licht erscheinen. Und zwar radikal.
Das Stylesheet selber ist vollkommen chaotisch. Die Elemente sind so hineingeschrieben worden, wie sie gerade entstanden sind. Nichts ist kommentiert und Wortschöpfungen wie "brotnavi" sind zwar saukomisch, aber nicht hilfreich. Wenn schon deutsch, dann bitte "box_ueberschrift" und nicht "subbox_header_hell". Es macht nicht viel Mühe, aber einen verdammt guten Eindruck, wenn man ein neues Style Element anlegt und darüber /*hier kann man die Überschrift in den Boxen formatieren*/ schreibt.
Leider löst das Stylesheet nicht alle Probleme, da viele Styleanweisungen hart codiert wurden. Zum Teil fehlen sie auch einfach. Da ist mühevolles Suchen angesagt. Und viel fluchen, wenn man die 25. Tabelle nach dem immer wiederkehrenden border-style absucht. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass so etwas schnell passiert, wenn man programmiert. Sehr lästig, die mal eben schnell eingefügten Anweisungen nach getaner Arbeit im Stylesheet wieder zusammen zu führen, aber bei Scripts, die man verkaufen möchte, unumgänglich. Finde ich jedenfalls.
Und dann ist da noch die Sache mit den Grafiken. Mal als Background, mal mit Funktion, mal ohne. Aber immer gegenwärtig und schwer los zu werden. Die Krönung sind die Bestellschritte. Wie lästig diese Lösung ist, haben die Entwickler wohl selber festgestellt, anders kann ich mir nicht erklären, dass die Grafiken im Ordner /gfx/eng/bestellschritte deutsche Beschriftungen haben.
2. Bedienung: Vom Strato Schlecki-Shop bis zu OSCommerce habe ich in den letzten Jahren so einiges gesehen und bearbeitet. Die Sache mit den Links, die eigentlich ein Content Management System sind, habe ich allerdings erst verstanden, als Thomas mir auf eine Anfrage geantwortet hat. Siehe oben.
3. Support und Hilfe: Wie gesagt, nettes Forum, nette Leute. Meist werden allgemeine Fragen schnell beantwortet. Geht es allerdings um einen echten Bug, ist Funkstille angesagt. Allenfalls wird auf ein unmittelbar seit drei Wochen bevorstehendes Update verwiesen. Mein begonnener Thread zum Thema FCKeditor wurde kommentarlos ins Nirwana verschoben, während andere Beiträge mit der Bitte um eine Shopkritik im Bereich Templateangelegenheiten stehen bleiben. Hat das Methode? Und, die Anleitung zum Shop hat jemand geschrieben, der sie nicht braucht und sich nicht vorstellen kann, dass es dümmere Leute als ihn selber gibt. Und der dann mittendrin die Lust verloren hat.
4. Smarty: Warum um Himmels Willen Smarty? Anstelle einer ordentlichen Trennung von Code und Template werden hier alle Kritikpunkte zu Smarty (schaut mal bei Wikipedia nach) bestätigt. Es wird nicht einfacher, sondern schwerer, weil man sich nicht, wie es eigentlich gedacht ist, damit begnügen kann, einfache Variablen in den HTML Code einzufügen, sondern plötzlich neben PHP und HTML eine dritte Syntax an der Backe hat. Dass es auch anders geht, zeigt STS. Das ist ein Template System für OSCommerce. Es gibt eine übersichtliche Liste mit Variablen, die man nach Lust und Geschmack in ein beliebiges HTML Gerüst einfügt. Und das funktioniert ganz ohne Smarty. Also noch mal die Frage: Warum Smarty?
Fazit aus Sicht des Designers: Sollte nochmal ein Kunde, mit dem ich nicht befreundet bin, mit einem JTL Shop drohen, werde ich den Job dankend ablehnen. Schade eigentlich, denn ich denke, dass das Projekt durch die WaWi einen prima Ansatz hat. Die Funktionen des Shops sind in meinen Augen eine Essenz aus den besten Erweiterungen, die ich von OSCommerce kenne, nur eben nicht durch tausend Möchtegern "Bugfixer" verwässert. Also, warum wurde kurz vor der Ziellinie so geschlampt?
Da mein Freund den Shop nun einmal hat, werde ich das Projekt zwangsläufig weiterverfolgen. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht.
Viel Erfolg,
chris
Apropos, weitergeht: Wenn ich das Autobahnschild in der Wiki richtig deute, lässt die JTL WaWi Erkelenz rechts liegen. Nicht, dass ich Erkelenz für den Nabel der Welt halte, aber fährt man tatsächlich in die angegebene Richtung weiter, ist nach einigen Kilometern die Autobahn zu Ende, weil da nichts mehr kommt, für das es sich lohnen würde, eine Autobahn zu bauen. Ist das symbolisch zu verstehen?
Ich habe vor gut 1 1/2 Jahren für einen Freund einen OS Commerce Shop aufgesetzt und diesen danach ständig betreut und erweitert. Unter anderem durch die Anbindung von JTL-WaWi (An dieser Stelle noch mal ein dickes Lob für diese Software). Leider war die WaWi dann auch der limitierende Faktor für viele notwendig gewordene Erweiterungen und da der Shop in der verwendeten Version nicht ohne weitere Arbeit tauglich für PHP5 ist, habe ich meinem Freund empfohlen auf den JTL Shop umzusteigen. Ich war der Meinung, dass, wenn schon Arbeit investiert werden muss, es besser ist, sich an der WaWi zu orientieren. Jeder, der einen produktiven Shop unterhält, wird mir da sicherlich zustimmen. Jetzt, gut drei Wochen später, frage ich mich, ob das tatsächlich eine gute Idee war.
1. Layout: Ohne HTML läuft hier gar nichts. Entweder der Kunde nimmt das Layout, wie es ist, oder er muss sich in HTML und CSS auskennen. Nichts, von simplen Dingen wie Shopbreite und Hintergrundfarbe angefangen, bis hin zu der Entscheidung, den Warenkorb in die linke Spalte zu verschieben, lässt sich im Adminbereich einstellen. Von neuen Boxen ganz zu schweigen. Für jeden, der nicht weiß, wo HTML wohnt, ist an dieser Stelle Schluss mit lustig.
2. Bedienung: Ok, mit etwas Logik und viel Mut findet der Kunde irgendwann heraus, dass sich hinter "Links" nichts politisches verbirgt, sondern die Möglichkeit, wenigstens ein paar neue Seiten anzulegen. Allerdings auch nur in dem Umfang, wie von den Entwicklern vorgesehen. Leider sind die eingegebenen Texte nicht so schön bunt wie der Rest vom Shop und das eine oder andere Bild wäre doch auch ganz nett. Wie hieß doch gleich der nette Onkel mit den Bonbons? Richtig, Onkel HTML. "Na, das Bisschen HTML wird doch noch drin sein". Hier im Forum nachzulesen, als Antwort auf die Frage nach einem HTML Editor für die Content Seiten.
3. Support und Hilfe: Schönes Forum, sehr freundlicher Umgangston und nette Leute, aber warum reden die hier alle so komisch? War da noch was? Ach ja, die (der? das?) Wiki. LOL!
Fazit aus Kundensicht: Friss' oder stirb. Oder: Lass das Geschäft Geschäft sein und lerne erstmal HTML. Denn erst dann kannst Du feststellen, dass der eine oder andere Fehler im Shop nichts mit Unkenntnis zu tun hat, sondern ein echter Bug ist.
Tja, und dann bleibt da noch die Meinung dessen, der das Telefon ins Klo wirft und ernsthaft über eine neue Identität nachdenkt, wenn auf dem Display die Nummer des oben erwähnten Freundes aufleuchtet:
1. Layout: Der erste Weg führt natürlich zum Stylesheet. Normalerweise lässt sich damit der komplette Shop auf links drehen, ohne dass man den Code auch nur eines Blickes würdigt. Stimmt auch. Schon die Verbreiterung der Warenkorb Box um einen Pixel lässt den Shop im IE6 in einem völlig neuen Licht erscheinen. Und zwar radikal.
Das Stylesheet selber ist vollkommen chaotisch. Die Elemente sind so hineingeschrieben worden, wie sie gerade entstanden sind. Nichts ist kommentiert und Wortschöpfungen wie "brotnavi" sind zwar saukomisch, aber nicht hilfreich. Wenn schon deutsch, dann bitte "box_ueberschrift" und nicht "subbox_header_hell". Es macht nicht viel Mühe, aber einen verdammt guten Eindruck, wenn man ein neues Style Element anlegt und darüber /*hier kann man die Überschrift in den Boxen formatieren*/ schreibt.
Leider löst das Stylesheet nicht alle Probleme, da viele Styleanweisungen hart codiert wurden. Zum Teil fehlen sie auch einfach. Da ist mühevolles Suchen angesagt. Und viel fluchen, wenn man die 25. Tabelle nach dem immer wiederkehrenden border-style absucht. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass so etwas schnell passiert, wenn man programmiert. Sehr lästig, die mal eben schnell eingefügten Anweisungen nach getaner Arbeit im Stylesheet wieder zusammen zu führen, aber bei Scripts, die man verkaufen möchte, unumgänglich. Finde ich jedenfalls.
Und dann ist da noch die Sache mit den Grafiken. Mal als Background, mal mit Funktion, mal ohne. Aber immer gegenwärtig und schwer los zu werden. Die Krönung sind die Bestellschritte. Wie lästig diese Lösung ist, haben die Entwickler wohl selber festgestellt, anders kann ich mir nicht erklären, dass die Grafiken im Ordner /gfx/eng/bestellschritte deutsche Beschriftungen haben.
2. Bedienung: Vom Strato Schlecki-Shop bis zu OSCommerce habe ich in den letzten Jahren so einiges gesehen und bearbeitet. Die Sache mit den Links, die eigentlich ein Content Management System sind, habe ich allerdings erst verstanden, als Thomas mir auf eine Anfrage geantwortet hat. Siehe oben.
3. Support und Hilfe: Wie gesagt, nettes Forum, nette Leute. Meist werden allgemeine Fragen schnell beantwortet. Geht es allerdings um einen echten Bug, ist Funkstille angesagt. Allenfalls wird auf ein unmittelbar seit drei Wochen bevorstehendes Update verwiesen. Mein begonnener Thread zum Thema FCKeditor wurde kommentarlos ins Nirwana verschoben, während andere Beiträge mit der Bitte um eine Shopkritik im Bereich Templateangelegenheiten stehen bleiben. Hat das Methode? Und, die Anleitung zum Shop hat jemand geschrieben, der sie nicht braucht und sich nicht vorstellen kann, dass es dümmere Leute als ihn selber gibt. Und der dann mittendrin die Lust verloren hat.
4. Smarty: Warum um Himmels Willen Smarty? Anstelle einer ordentlichen Trennung von Code und Template werden hier alle Kritikpunkte zu Smarty (schaut mal bei Wikipedia nach) bestätigt. Es wird nicht einfacher, sondern schwerer, weil man sich nicht, wie es eigentlich gedacht ist, damit begnügen kann, einfache Variablen in den HTML Code einzufügen, sondern plötzlich neben PHP und HTML eine dritte Syntax an der Backe hat. Dass es auch anders geht, zeigt STS. Das ist ein Template System für OSCommerce. Es gibt eine übersichtliche Liste mit Variablen, die man nach Lust und Geschmack in ein beliebiges HTML Gerüst einfügt. Und das funktioniert ganz ohne Smarty. Also noch mal die Frage: Warum Smarty?
Fazit aus Sicht des Designers: Sollte nochmal ein Kunde, mit dem ich nicht befreundet bin, mit einem JTL Shop drohen, werde ich den Job dankend ablehnen. Schade eigentlich, denn ich denke, dass das Projekt durch die WaWi einen prima Ansatz hat. Die Funktionen des Shops sind in meinen Augen eine Essenz aus den besten Erweiterungen, die ich von OSCommerce kenne, nur eben nicht durch tausend Möchtegern "Bugfixer" verwässert. Also, warum wurde kurz vor der Ziellinie so geschlampt?
Da mein Freund den Shop nun einmal hat, werde ich das Projekt zwangsläufig weiterverfolgen. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht.
Viel Erfolg,
chris
Apropos, weitergeht: Wenn ich das Autobahnschild in der Wiki richtig deute, lässt die JTL WaWi Erkelenz rechts liegen. Nicht, dass ich Erkelenz für den Nabel der Welt halte, aber fährt man tatsächlich in die angegebene Richtung weiter, ist nach einigen Kilometern die Autobahn zu Ende, weil da nichts mehr kommt, für das es sich lohnen würde, eine Autobahn zu bauen. Ist das symbolisch zu verstehen?