Mein Beitrag soll sich um eine effizientere Paketverwiegung und Label-Erstellung im WMS Versandprozess und das Automatisierungspotenzial bei JTL-WMS drehen.
Wir stehen aktuell vor einer Herausforderung mit unserem Versandprozess im JTL-WMS und suchen hierzu Erfahrungswerte oder mögliche Lösungsansätze von euch bzw. von Servicepartnern.
Unser bisheriger Prozess:
In den letzten 10 Jahren haben wir hauptsächlich mit DHL-Pauschalpaketpreis gearbeitet (gewichtsunabhängig). Das hatte den Vorteil, dass das tatsächliche Gewicht keine Rolle gespielt hat. Unser Ablauf war entsprechend einfach und effizient:
Durch die Postgesetz-Novelle (§ 35 Abs. 5 PostG-neu, verpflichtend ab 01.01.2025) müssen Pakete ≥ 10 kg bzw. ≥ 20 kg nun gut sichtbar als „> 10 kg“ bzw. „> 20 kg“ gekennzeichnet sein. Aufgrund der neuen Kennzeichnungspflichten ab 10 kg und 20 kg, und da wir seit diesem Jahr auch einen anderen Vertrag mit einer Gewichtsschwelle und zwei Preisen haben, kommen wir inzwischen kaum noch darum herum, jedes Paket individuell zu wiegen.
Dabei ist der Prozess nach meinem Verständnis in JTL so vorgesehen, dass das Wiegen manuell durch den Verpacker am Packtisch erfolgt und danach das Label erzeugt wird. Dies führt zu erheblichen Mehrkosten:
Beispielrechnung unseres anstehenden jährlichen Zusatzaufwands für die Zukunft:
Potenzielle Alternative, siehe Amazon, etc.:
Bei größeren Versandunternehmen, z. B. Amazon, habe ich beobachtet, dass das Wiegen und Labeln ein ausgelagerter automatisierter und vor allem nachgelagerter Prozess ist. Das hätte zwei Vorteile:
a) Automatisierungspotential:
Ein nachgelagertes Verwiegen bringt erhebliche weitere Vorteile mit sich: Durch organisatorische Trennung könnten Diebstahl- und Manipulationsrisiken minimiert werden:
Meine Fragen an euch:
Für mich sieht es aktuell so aus, dass auf die nächsten 10 Jahre Mehrkosten von min. einer halben Million Euro auf uns zukommen, durch die Postgesetz-Novelle zum 01.01.25. Und ich hab das Gefühl, dass ich damit nicht alleine bin. Da müsste es sich doch lohnen etwas an dem aktuellen WMS Versand Prozessablauf zu verändert, bzw. hier in einen höheren Automatisierungsgrad zu investieren. Ich freue mich auf eure Erfahrungswerte und Vorschläge!
Wir stehen aktuell vor einer Herausforderung mit unserem Versandprozess im JTL-WMS und suchen hierzu Erfahrungswerte oder mögliche Lösungsansätze von euch bzw. von Servicepartnern.
Unser bisheriger Prozess:
In den letzten 10 Jahren haben wir hauptsächlich mit DHL-Pauschalpaketpreis gearbeitet (gewichtsunabhängig). Das hatte den Vorteil, dass das tatsächliche Gewicht keine Rolle gespielt hat. Unser Ablauf war entsprechend einfach und effizient:
- Artikel scannen → Verpacken-Button → Labeldruck ausgelöst (ca. 10 s Verzögerung)
- Währenddessen weiterpacken, anschließend Label drauf und fertig.
Durch die Postgesetz-Novelle (§ 35 Abs. 5 PostG-neu, verpflichtend ab 01.01.2025) müssen Pakete ≥ 10 kg bzw. ≥ 20 kg nun gut sichtbar als „> 10 kg“ bzw. „> 20 kg“ gekennzeichnet sein. Aufgrund der neuen Kennzeichnungspflichten ab 10 kg und 20 kg, und da wir seit diesem Jahr auch einen anderen Vertrag mit einer Gewichtsschwelle und zwei Preisen haben, kommen wir inzwischen kaum noch darum herum, jedes Paket individuell zu wiegen.
Dabei ist der Prozess nach meinem Verständnis in JTL so vorgesehen, dass das Wiegen manuell durch den Verpacker am Packtisch erfolgt und danach das Label erzeugt wird. Dies führt zu erheblichen Mehrkosten:
Beispielrechnung unseres anstehenden jährlichen Zusatzaufwands für die Zukunft:
- Wiegen pro Paket: ca. 5 Sekunden
- Zusätzliche Wartezeit auf das Label bei fertigem Paket: ca. 10 Sekunden
- Insgesamt: 15 Sekunden Mehraufwand pro Paket
- Bei uns ca.: 15 s × 250 Pakete/Tag pro Packer × 10 Packtische × 312 Arbeitstage (6-Tage-Woche) × 15 €/h = ~50.000 € jährlicher Mehraufwand
Potenzielle Alternative, siehe Amazon, etc.:
Bei größeren Versandunternehmen, z. B. Amazon, habe ich beobachtet, dass das Wiegen und Labeln ein ausgelagerter automatisierter und vor allem nachgelagerter Prozess ist. Das hätte zwei Vorteile:
a) Automatisierungspotential:
- Das Wiegen und Labeln könnte maschinell erfolgen, was die Kosten pro Paket deutlich senken könnte und keine Zeit der Verpacker beansprucht.
Ein nachgelagertes Verwiegen bringt erhebliche weitere Vorteile mit sich: Durch organisatorische Trennung könnten Diebstahl- und Manipulationsrisiken minimiert werden:
- Packer verpackt, aber sieht Empfängerdaten nicht mehr. Das Paketgewicht wird nach dem Einflussbereich des Verpackers kontrolliert.
- Nachgelagertes Wiegen würde verhindern, dass Mitarbeiter Artikel zusätzlich hineinlegen und an bekannte Empfänger verschicken (Schutz vor internem Warendiebstahl) oder Waren nach dem Wiegen wieder entnehmen können.
Meine Fragen an euch:
- Gibt es in JTL-WMS eine Out-of-the-Box-Option, Gewicht inline (z. B. über eine Förderband-Durchlaufwaage) zu erfassen und das DHL-Label nachgelagert automatisch aufzukleben?
- Gibt es bereits JTL-Nutzer, die einen solchen automatisierten, nachgelagerten Wiege- und Labelprozess umgesetzt haben?
- Kennt jemand Servicepartner, die in diesem Bereich bereits Erfahrungen gesammelt haben und entsprechende Lösungen anbieten?
- Wie weit lässt sich eine solche Automatisierung sinnvoll in JTL-WMS integrieren, oder welche Anpassungen wären notwendig?
Für mich sieht es aktuell so aus, dass auf die nächsten 10 Jahre Mehrkosten von min. einer halben Million Euro auf uns zukommen, durch die Postgesetz-Novelle zum 01.01.25. Und ich hab das Gefühl, dass ich damit nicht alleine bin. Da müsste es sich doch lohnen etwas an dem aktuellen WMS Versand Prozessablauf zu verändert, bzw. hier in einen höheren Automatisierungsgrad zu investieren. Ich freue mich auf eure Erfahrungswerte und Vorschläge!