Versandlogistik optimieren

WieWahr

Aktives Mitglied
28. Mai 2012
134
0
Hallo,

ich würde gern unsere Versandlogistik in Punkto Sicherheit verbessern und dabei nicht unnötig viel Geld bezahlen wollen,
um die Versandkosten für den Kunden niedrig zu halten.

Bisher haben wir immer mit internetmarke.de unsere Groß -und Maxibriefe (nicht versichert) frankiert und auf selbstklebenden Etiketten ausgedruckt.
Pakete und Päckchen haben wir über efiliale.de frankiert.

Nun haben wir den ersten Kunden, der angeblich seine Sendung (Großbrief) nicht erhalten hat und Schadensersatz fordert.
So was möchten wir in Zukunft gern vermeiden und auch kleine Sendungen deshalb versichert verschicken.

Ich wäre sehr dankbar, wenn jemand mal ein bisschen Hilfestellung geben könnte, wie man das am besten lösen kann.

Wir verschicken zur Zeit ca. 100 Sendungen im Monat. Wahrscheinlich wird es aber bald mehr.
Es sind meistens Sendungen im Groß -oder Maxiebriefformat (bis 500g), aber auch Päckchen (nicht wesentlich schwerer).

Ich würde gern auf einen Nettopreis von 3,-€ (besser weniger) pro versicherter Sendung kommen und suche dafür eine Möglichkeit, dies am besten über die Post/DHL
zu machen.

Momentan ist mir "nur" DHL-Intraship bekannt.

Ich wäre sehr dankbar, wenn jemand helfen könnte und ein paar Tips für mich hat!

Vielen Dank schon mal!
 

John

Sehr aktives Mitglied
3. März 2012
3.290
737
Berlin
AW: Versandlogistik optimieren

So abgeklärt das auch klingen mag: Versandverluste sind normal und nur ein Faktor in einer Preiskalkulation. Mein Tipp: Nicht aufregen.

Rechne mal durch, ob es wirklich finanziell lohnt, Sendungen versichert zu senden, insb. wenn Deine Ware geringen Wert oder hohe Marge hat, lohnt das nicht immer.

Versicherter Versand ist kein Garant für problemlose Abwicklung. Während ein normaler Brief in den Briefkasten des Kunden eingeworfen wird, muß er für alles andere unterschreiben, von der Post abholen, vom Nachbarn abholen etc. Dabei kann es auch zu Problemen kommen, um die Du Dich kümmern mußt.
Auch Benachrichtigungskarte verloren gegangen/ nicht angekommen und deswegen Sendung zu Dir zurück gekommen ist nicht sooo selten!

Ich fahre in einem Projekt seit Jahren eine Mischung. Was klein ist, in den Briefkasten passt und hohe Marge oder geringen Wert hat, wird als Brief verschickt.
Was nicht in den Briefkasten passt bzw. teuer ist oder geringe Marge hat, wird mit Nachweis verschickt.

Die Quote der Briefe, die nicht ankommen steigen mit der Größe des Umschlags extrem an, was vielleicht auch daran liegen mag, daß große Briefe oft aus dem Briefkasten herausstehen oder vor die Tür gelegt werden.
 

MichaelH

Sehr aktives Mitglied
17. November 2008
14.219
1.799
AW: Versandlogistik optimieren

Zudem lohnt sich ein Blick auf die Adresse, in dörflicher Umgebung kann man nahezu bedenkenlos unversichtert versenden und an manchen Straßennamen in Großstädten kann man schon erahnen (oder an der Art oder Höhe der Hausnummer), dass man besser mit Tracking versendet.
Ich spare wo es nur geht an Versandkosten, denn in Summe zahlt es sich aus.
Heute hast du 100 Sendungen, bald 500 oder 1000 im Monat und dann kannst du hochrechnen wie sich jeder Euro an den Versandkosten auswirkt.
Verlust hast du letztlich nur die eff. Versandkosten + EP und Arbeitskosten (die im Haufen mitlaufen).

... und wenn du dem Kunden das Paket doch 2 x sendest (beim 2. Mal mit Tracking) dann kannst du ggf. mit der Marge den Verlust wettmachen und steigst eben mit 0 oder nur einem kleinen Minus bei dieser einen Sendung aus.
 

Diedrichs

Sehr aktives Mitglied
22. Mai 2008
2.418
10
Darmstadt
AW: Versandlogistik optimieren

Wäre der Warenbrief von HBH etwas für Dich?

HBH bietet auch für kleinere Margen DHL easylog an. Aber da wist Du sicher auf 4,00€ für ein Paket kommen. Habe die Preise gerade nicht im Kopf.
 

WieWahr

Aktives Mitglied
28. Mai 2012
134
0
AW: Versandlogistik optimieren

Vorweg, vielen Dank an Euch schon mal!

@John

So abgeklärt das auch klingen mag: Versandverluste sind normal und nur ein Faktor in einer Preiskalkulation. Mein Tipp: Nicht aufregen.
Leichter gesagt, als getan, aber der Tipp half trotzdem und klingt gut! Danke! :) Die anderen auch!!

Rechne mal durch, ob es wirklich finanziell lohnt, Sendungen versichert zu senden, insb. wenn Deine Ware geringen Wert oder hohe Marge hat, lohnt das nicht immer.
Bisher lohnt es sich überhaupt nicht. Bei uns kommt momentan auf ca. 120 Sendungen ein "Umsonstbekommversuch" oder "Sendungsverlust" und das bisher nur bei günstigen Artikeln.
Ich habe aber die Befürchtung, dass es so nicht bleibt. Vielleicht, weil es unter solchen Leuten auch rumspricht, wo so was klappt.
Weiterhin habe ich das Gefühl, dass die Leute ärgerlich sind, wenn sie sehen, dass für die Versandmarke von uns weniger bezahlt wird, als sie durch die veranschlagten Versand-und Verpackungskosten bezahlen müssen. Viele Leute glauben offensichtlich, dass Verpackungsmaterial kostenlos vom Himmel regnet, auch von Steuern wissen sie oft nicht viel und, dass Papypal oder ein "Verpacker", Steuerberater etc. auch Geld für ihre Arbeit haben möchten, ziehen die ebenfalls nicht in Erwägung. Steuerberater will z.B. 1 € pro Rechnung! Normal oder nicht?
Wir haben diesbezüglich sogar schon einen Anruf bekommen, bei dem ein Kunde seinem Ärger Luft wegen der Versandkosten (3,90) machen wollte.
Auf der anderen Seite scheint es in unserer Branche sehr verbreitet zu sein, Sendungsnummern zu vergeben, denn wir bekommen immer wieder auch Mails, in denen nach der Sendungs ID gefragt wird.
Wie auch immer, ich werde mal schauen, ob in Verbindung mit einem Versanddienst (z.B. DHL Intraship) diese Kombination aus beidem besser/günstiger hinzukriegen ist.
Mit Intraship kostet das Paket ab 150 Stck/Quartal 3,60 € Netto (heute erfragt).
Ich habe auch schon was von Stampit gelesen, aber weiß darüber momentan noch gar nichts.

@MichaelVorarlberg

Zudem lohnt sich ein Blick auf die Adresse, in dörflicher Umgebung kann man nahezu bedenkenlos unversichtert versenden und an manchen Straßennamen in Großstädten kann man schon erahnen (oder an der Art oder Höhe der Hausnummer), dass man besser mit Tracking versendet.
Auch ein guter Tipp! Danke! Mal schauen, ob man dafür irgendwie ein Gefühl bekommt. Werde mir in Zukunft die Adressen mal genauer ansehen!

@Diedrichts
Danke Dir auch. HBH könnte man sich vielleicht mal ansehen.

Abschließend würde ich gern noch mal fragen, wie man mit Querulanten am besten umgeht.

Unser Kunde (Clyde) hat seine Bestellung an eine andere Adresse (Bonnie) schicken lassen und nach 4 Werkstagen um die Sendungsnummer gebeten, weil seine Bestellung angeblich nicht angekommen ist. Wir baten um weitere 2 Tage Geduld, um ggf. bei Nichterhalt der Sendung den nächsten Schritt zu tun und erklärten gleichzeitig, dass wir ohne Sendungsnummern arbeiten.
Daraufhin kam eine böse Mail zurück, in der er wetterte was das Zeug hielt, drohte sogar mit Forumbashing und wollte wissen, wie wir die Sendung verschickt haben!
Wir sind der Meinung, dass wir solche Fragen getrost ignorieren können, denn die Antwort hätte keine Relevanz oder würde das angebliche Problem lösen, erklärten aber, dass wir seine Sendung schnell bearbeitet und auf den Weg zu "Bonny" gebracht haben und ansonsten auch alles unternehmen, um Schäden in Grenzen zu halten. Ansonsten hätte er jetzt erst mal alle Informationen zum weiteren Ablauf und baten künftig um mehr Fairness.
Dass wir seine Frage, wie die Sendung verschickt wurde, nicht beantwortet haben, fand er sehr interessant und blieb weiterhin strikt auf Konfrontationskurs!
Seine Forderung: Wenn die Sendung bis zu der von uns angegebenen Frist nicht eingetroffen ist, wird er vom Kauf zurücktreten und sein Geld zurück verlangen.
Sollte er sein Geld nicht zurück bekommen, Anwalt, Straf"antrag" :) bla, bla, bla.
Bis dahin wünscht er keine weiteren Mails von uns. Wir kamen seinen Forderungen nach! :) (Bzgl. Antwort...)

Nun meine Frage, die hier etwas OT ist, aber mich beschäftigt und vielleicht auch für andere Neu-Shopbetreiber interessant sein könnte.
Wie geht man mit solch armen, aber gewiss nicht ungefährlichen Teufeln um? Speziell auch in diesem Fall.

Ich bin geneigt, Ihm eine deutliche Ansage zu machen. Besser nicht, oder?
Weiterhin:

- Account kommentarlos löschen (Geld zurück bekommt er eh, denn ich denke, da wird offiziell keine Sendung mehr auftauchen)
- Ihn über die möglichen Folgen seiner Absicht (Rufmord in Foren zu betreiben) aufklären
- usw.

Ich würde mich freuen, wenn ihr diesbezüglich auch noch ein bisschen über Eure Erfahrungen schreibt und Tipps habt.

Vielen Dank!
 

MichaelH

Sehr aktives Mitglied
17. November 2008
14.219
1.799
AW: Versandlogistik optimieren

Manchmal kommen Sendungen an uns zurück trotz korrekter Adresse mit dem Hinweis "Empfänger nicht ermittelbar".
Manchmal wird eine Nachricht hinterlegt und sie haben diese ggf. mit Werbung entsorgt, nach 2 Wochen kommt die Sendung an uns zurück mit dem Vermerkt "Nicht abgeholt".
Manchmal wird die Lieferung bei einem Nachbarn abgegeben, bitte fragen sie ggf. nach.
... es gibt 1000e Zusteller und wir haben keinen Einfluss auf diese, Rückläufer oder Nachforschungen werden von unserem Versender (DHL ?) erst nach 3 Wochen bearbeitet.

Sollte bis xx.yy.zz ihre Sendung nicht eintreffen bitten wir um entsprechenden Bescheid.

Wir bedauern die entstandende Verzögerung ... bla bla ... nett um demütig bleiben, Standardphrasen zurechtlegen und versenden und nicht zu sehr drüber nachdenken.

Ist aber sicherlich branchenabhängig ...

Es wird sicherlich alles geben bis hin zur entwendeten Lieferung.

Wir hatten schon alles mögliche, aber tatsächliche Verluste sehr sehr wenige.
 

MagnusR

Gut bekanntes Mitglied
24. Januar 2012
472
8
Nähe Nürnberg
AW: Versandlogistik optimieren

@WieWahr,

das Phänomen das du ansprichst, dürfte keinem
Händler mittlerweile unbekannt sein. Im Internethandel
kennen wir solch Formen eher weniger.

Da wir mittlerweile stark in die Abwicklung von
Garantieforderungen an Supermärkte eingestiegen
sind (man möge uns diesen Verrat verzeihen)
haben wir alle Hände voll zu tun mit "gelinkten"
Forderungen.

Und ich staune über den Einfallsreichtum
unserer Mitmenschen.

Ich denke ich muß nicht weiter Erklären was es bedeutet
jemanden die Garantie auf eine Ware abzuerkennen mit
dem Hinweis: "Selbstverschuldet weil..."
Wir haben auch einen Prozess nach fast fünf Jahren
verloren!!

@Michael
Wir sollten wirklich Bücher schreiben, ich glaube wir
würden Geld verdienen. :)

Ich kann entgegen meiner persönlichen Meinung nur
raten: Cool bleiben und versuchen den Kunden zu retten.

Das ist der Ratschlag unserer Herstelle. Und wenns noch
so wurmt.

In entsprechenden Seminaren wird dir lang und breit
beigebracht, daß es besser ist, einmal draufzahlen um mehrmal
wieder zu verdienen.

Ich denke, es gibt kein Allgemeinrezept.