Hi!
Vorweg, ich bin kein Steuerberater und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man verschiedene Antworten von verschiedenen Leuten bekommt, daher werde ich versuchen klarzustellen was ich mache und was du machen kannst
Weiterin vorweg, der Vorgang hätte direkt zu der besagten Rechnung zugeordnet werden können und da hat die
Wawi auch direkt den korrekten Bezug automatisch mit drin. Durch das Erstellen eines neuen Auftrags und einer neuen Rechnung erstellt man ja quasi einen neuen Beleg, der selbst auch wieder gebucht werden müsste.
Zu 1:
Man kann Rechnungskorrekturen solange bis sie festgeschrieben sind bearbeiten. D.h. wenn man anfängt, eine Rechnungskorrektur zu designen (Mengen ändern, Preise ändern, Artikel rausnehmen um ein "Teilstorno" zu machen) dann kann man beim Speichern auswählen "Speichern und festschreiben" oder durch den Pfeil danenen "Als Entwurf Speichern". Dieser Entwurf ist editierbar, ein festgeschriebener Beleg nicht.
Zu 2:
Im Formulardesigner der Gutschriften-Formulare gibt es seit der neuen Formular-Version eine Benutzervariable, die nennt sich "Multiplier" und sie steht auf "1" - wenn man sie auf "-1" setzt dann stehen alle Preise auf den Gutschriften / Stornos negativ. Genauso kann man hier theoretisch einstellen dass nur "Rechnungskorrekturen" negativ sind, Beispiel dafür:
Code:
Cond(Report.InvoiceCancellationType = 'InvoiceCorrection', -1, 1)
Zu 3:
Ich werde mal in der Logik antworten, die du vorgegeben hast, einen Beleg anzulegen, der eben den ursprünglichen Rechnungsbeleg (ggf teilweise) aufheben soll.
Ich mache das immer in der Kunden-Übersicht, indem ich die Rechnung, die gutgeschrieben soll, rechts klicke und dann "Rechnungskorrektur erstellen" wähle. Das ist der Begriff, den JTL benutzt. Dann kommt ein ausführlicher Dialog in dem man ggf. Text schreiben kann, Artikelpreise anpassen kann (zuviel berechnet pro Artikel), Artikel raus nehmen kann (Nur bestimmte Artikel gutschreiben) und bei diesem Artikel ist eigentlich seit der neuen Formularversion automatisch der Link mit drin. In der Überschrift sollte stehen "Rechnungskorrektur XYZ zu Rechnung ABC"
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Was genau sollte nun passieren um das richtig zu stellen?
1) aus der originalen tatsächlichen Rechnung einen Beleg "Rechnungskorrektur" generieren mit der gewünschten Information "1 Artikel wird gutgeschrieben"
2) die fälschlich ausgestellte Rechnung "zuende korrigieren", also die restlichen nicht zurückgegebenen Artikel nochmals auf eine eigene Rechnungskorrektur, mit Bezug auf diese zuletzt gestellte Rechnung ("Rechnung falsch ausgestellt")
3) alle Belege in die Buchhaltung: Korrekte Rechnung, falsche Rechnung, Tippfehler-Rechnungskorrektur, korrekte Rechnungskorrektur, rest-Rechnungskorrektur
4) der Kunde muss je nachdem was er bisher bekommen hat eventuell nur die korrekte neue Rechnungskorrektur bekommen
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Nun ein paar kleine Sachen, die theoretisch mit deinen Informationen deines Steuerberaters kollidieren, da solltest du dann nochmal checken wie genau das gewünscht und geplant ist. Ich glaube der Gesetzestext ist da sehr schwammig und ich sag einfach mal wie wir das bei uns handlen, weil unser Steuerberater uns das so vorgegeben hat, und weil JTL das in als Standard und auch anhand der Dokumentation so auch umsetzt:
Situation 1: Stornorechnung
Ausgangslage: Eine Rechnung wird erstellt
Wenn ein Tippfehler auf der Rechnung ist oder ein anderer Wert falsch ist, der den Wert der Rechnung nicht ändern soll, z.b. auch Kundennummer o.ä. machen wir rechtsklick und "Stornieren". Wir erstellen eine
Stornorechnung. Dieser Beleg ist 1:1 und ohne Bearbeitung der Daten ein exakter Beleg der die ursprüngliche Rechnung "ausgleicht / entfernt".
Wie in der Info-Meldung dann auch steht, kann man dan den ursprünglichen Auftrag wieder bearbeiten und daraus eine neue Rechnung machen (die auch eine neue Rechnungsnummer bekommt!) mit den korrekten Daten. Hier müssen alle 3 Belege in die Buchhaltung: die 1. Rechnung, die Stornorechnung und die 2. Rechnung. Zum Kunden muss nur die 2., es sei denn der Kunde hat diese auch bekommen / moniert, dann sollte auch er die Stornorechnung bekommen.
Natürlich kann man hier nun auch hin gehen und den ursprünglichen Auftrag komplett ändern, das ist buchhalterisch total OK weil wir in der Buchhaltung nur Rechnungen haben und keine Aufträge.
Situation 2: Rechnungskorrektur
Ausgangslage: Eine Rechnung wird erstellt
Wenn ein Artikel zurück gegeben wird, Preise angepasst werden müssen, Rabatt gegeben werden soll o.Ä. dann empfiehlt sich eine Rechnungskorrektur wie vorhin besprochen, rechte Maustaste und "Rechnungskorrektur erstellen". Dieser Beleg ist dazu da um mit Bezug auf eine Rechnung den Wert anzugeben der "nicht berechnet hätte werden sollen". Wenn ich also 10 Artikel berechnet habe und dann einer zurück kommt, schreibe ich eine Rechnungskorrektur, setze die Anzahl auf 1 und gebe das Resultat zum Druck frei.
Es können mehrere Rechnungskorrekturen zu einer Rechnung erstellt werden, und ich glaube JTL checkt dass nicht mehr korrigiert wird als berechnet wird.
Situation 3: Gutschrift
Ausgangslage: Rechnungsgrundlage existiert nicht!
Jemand schickt dir Waren und du möchtest einen Beleg dafür für deine Buchhaltung, aber der Lieferant schickt keine Rechnung, warum auch immer.
Hier macht man eine Rechnungs-unabhängige "Gutschrift", das ist dafür dann der korrekte Begriff, und da schreibt man rein, wofür man Geld weg schicken möchte.
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Ich hoffe alle Klarheiten sind nun beseitigt. Falls nicht, gerne fragen!
MfG
SLiPCoR