Neu OSS Meldungen ohne Zusatzsoftware

michab

Aktives Mitglied
8. Oktober 2012
58
14
Hallo zusammen.

Wir beabsichtigen nach Möglichkeit teure Zusatztools für die Erklärung der zu zahlenden Steuer per OSS zu vermeiden.
Wenn also die Steuersätze bei JTL für alle Versandländer in JTL hinterlegt sind, sollte es doch möglich sein
per SQL die zu zahlende Steuer je Land zu ermitteln und per Elster/BOP manuell zu erklären.
Wir haben nur einfache Artikel mit einem vollen und einem ermäßigten Steuersatz.
Für den Fall das ein Land z.B. 2 oder mehr Werte je Steuersatz anbietet, würden wir einfach den für uns ungünstigeren Steuersatz zur Versteuerung heranziehen.
Wenn da ein paar Prozent zu unseren ungunsten anfallen, ist das sicher immer noch günstiger für uns, als die angebotenen Zusatzprogramme zu erwerben.

Spricht etwas gegen ein solches Vorgehen ?

Gruß Micha
 

frankell

Sehr aktives Mitglied
9. September 2019
918
326
Flensburg
Hallo @michab,

da jedwedes Tool letztlich auch nichts anderes macht, als sich die Daten aus der Datenbank zu ziehen, spricht dagegen im Prinzip gar nichts. Man muss halt nur wissen, welche Daten man wie aggregiert, aber das ist ja nur eine Frage der Logik, nicht der technischen Machbarkeit. Die ist auf jeden Fall gegeben.

Die Frage ist vielmehr, ob sich der Aufwand letztlich tatsächlich lohnt, das selbst zu machen und auch selbst zu warten. Es kann sich ja an der DB-Struktur immer auch mal was ändern, oder es gibt andere gesetzliche Vorschriften etc.

VG,
Frank
 
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SebiW

Sehr aktives Mitglied
2. September 2015
2.754
1.342
Wie @frankell schon schrieb, geht natürlich. Wie bei jedem anderen komplexen Prozess auch: Die Frage ist nicht ob es geht sonder ob es Sinn macht.
Um überhaupt OSS melden zu müssen braucht man ja schonmal einen nicht vernachlässigbaren Umsatz in der EU. Und an dieser Stelle ist die Rechnung dann einfach: Wieviel kostet mich ein Tool, wieviel Zeit muss ich verwenden um etwas selbst zu entwickeln und zu pflegen? Besitze ich überhaupt die nötige Kompetenz (kann ich also bspw auf geänderte OSS Prozesse und Anforderungen, Änderungen in der DB, Änderungen beim Steuerrecht, Terminen etc in allen EU Ländern reagieren bzw kriege ich diese überhaupt mit) ein entsprechendes Tool zu entwickeln und zu pflegen?
Und dann ist die Antwort meist sehr schnell nein. Ich persönlich würde dazu sagen: Man kann mit vielem herumprobieren. Bei der Steuer eher nicht.
Ist wie beim Steuerberater auch. Klar, geht ohne. Bis Dir das ganze Kartenhaus um die Ohren fliegt.
 

MichaelH

Sehr aktives Mitglied
17. November 2008
14.228
1.802
Wir machen OSS selbst und die Daten ergeben sich automatisch aus den Steuereinstellungen in der WAWI, egal ob 1 oder 2 Steuersätze (je Land) - wir haben 2.
Die Ermittlung der Daten erfolgt sehr einfach und unkompliziert mit der Ameise in dem du natürlich die Steuerschlüssel, Lieferland, etc. ausgibst.
D.h. je (Liefer-)Land und %-Satz hast du entsprechend 1 eindeutigen Steuerschlüssel in den Stammdaten - dies ist aber hin wie her nötig, auch für die Erstellung korrekter Rechnungen und Gutschriften.

Daraus ergibt sich die OSS-Abrechnung quasi von selbst.

Diese korrekten Einstellungen brauchst du in der WAWI, egal welches Tool du verwendest, denn die sind die Basis.

Die Summierung ist dann wohl nicht mehr schwer ?
Ich wüsste nicht wo Hexerei oder Unsicherheit bestehen sollte.
 

SebiW

Sehr aktives Mitglied
2. September 2015
2.754
1.342
Wir haben einige 100 Steuergruppen weil Artikel eben nicht einfach überall den gleichen Steuern unterliegen. Viele Länder haben auch gerne mal 4, 5 oder gar 6 Steuersätze.
Das richtig zu konfigurieren ist ne Mammutaufgabe. Haben wir auch selber gemacht (weil es zu dem Zeitpunkt keine Alternative gab), würden wir mittlerweile aber sicher über einen der OSS JTL Anbieter abbilden weil schlicht im Endeffekt viel günstiger als das hunderte Mannstunden reinzuballern.

Deshalb schrieb ich ja, zentrale Frage ist: Besitze ich überhaupt die nötige Kompetenz um den entsprechenden Prozess zu entwickeln und zu pflegen?

Sind meine Prozesse so einfach wie die von @MichaelH dann läuft das vielleicht.

Sonst stellen sich Fragen wie:
Amazon PANEU: Welche Rechnungen sind über OSS zu melden und welche müssen lokal im jeweiligen Land gemeldet werden?
Wie muss ich mit Lieferungen aus bspw FR nach ES umgehen?
Unter welcher Umsatzsteuer ID muss gemeldet werden?
Wie unterscheiden sich B2B und B2C Meldungen?
Wie siehts mit Differenzbesteuerung aus?
Wie siehts mit verbrauchsteuerpflichtigen Waren aus?
Wie sieht es mit Reihengeschäften aus?
Wie sind Konsignationslager zu handhaben?
Usw usf.
Da bestehen dann Hexerei und Unsicherheit. ;)
 

MichaelH

Sehr aktives Mitglied
17. November 2008
14.228
1.802
@SebiW

Klar, eine Firma wie deine hat auch entsprechende Fachleute die sich natürlich schon 2 Jahre im Voraus auf das Thema vorbereitet hatten. ;)
Ne, ich meine, wer im Forum fragt hat üblicherweise weniger komplexe Geschäftsprozesse.
 
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SebiW

Sehr aktives Mitglied
2. September 2015
2.754
1.342
Ne
@SebiW

Klar, eine Firma wie deine hat auch entsprechende Fachleute die sich natürlich schon 2 Jahre im Voraus auf das Thema vorbereitet hatten. ;)
Ne, ich meine, wer im Forum fragt hat üblicherweise weniger komplexe Geschäftsprozesse.
Schön wärs :D

Wir sind ne Klitsche, aber halt ne Klitsche die aufgrund ihres Produktprotfolios an dem Scheiss einfach nicht vorbeikommt. Samen/Saatgut hat so ziemlich in jedem Land irgendwelche Sonderwürste, nicht nur steuerlich, auch rechtlich. Von Sonderbesteuerungsgruppen (ist das Saatgut für den landwirtschaftlichen Anbau oder für den teillandwirtschaftlichen Anbau, Ziersamensaatgut, für den Heimanbau im Garten) über das Saatgutverkehrsgesetz oder eine seine lokalen Varianten, Lieferbeschränkungen in bspw Teilregionen wie die Canaren usw usf ist da alles dabei. Klar, Sonderfall.

Amazon PANEU allerdings ist ja nun in der JTL Welt nicht ungewöhnlich. Und da wirds dann tatsächlich kompliziert weil eben nicht nur ne zentrale Meldung ans OSS muss sondern die Kombination aus Liefer- und Rechnungsland über die jeweilige Meldung bestimmt, also bspw lokal in DE / FR / ES / IT oder eben über OSS mit der jeweiligen Kombination.

Gott sei Dank musst ich das nur einmal mit einstellen, seither klebt meiner Göttergattin in der Buchhaltung der Quark an den Sohlen ;)
 
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michab

Aktives Mitglied
8. Oktober 2012
58
14
Hallo
Vielen Dank für die Antworten.
Es verhält sich im wesentlichen so wie es frankel und MichaelH beschrieben haben.
Die Produktstruktur ist simpel. Modellautos und ein bisschen Zubehör für Bullis. (voller Steuersatz)
Die ein oder andere Clubzeitschrift und mal hier und da ein Buch. (ermäßigt)
Wir haben nicht nur einen, sondern gleich zwei Steuerberater :)
Zum Hintergrund: Wir sind ein eingetragener gemeinnütziger Verein der neben seinen gemeinnützigen Zielen eben
auch einen kleinen Webshop betreibt. Durch eBay und Amazon sind wir aber auch sehr schnell an die 10.000€ Umsatzschwelle gerückt.
10.000€ Umsatz sind ja auch schnell erreicht. Da bleibt trotzdem nicht die Welt hängen. Die Kosten für die Tools zur Übergabe der Daten
würden den Ertrag erheblich zusammenschmelzen.
Daher die manuelle Übergabe.
Steuerberatungskanzlei 1 kümmert sich um das Ganze. (gemeinnützig, gewinnorientiert, museeum)
Steuerberater 2 (Clubmitglied ehrenamtlich) nur um OSS. (also auch um aktuelle Steuersätze, Änderungen etc.)
Der braucht halt nur die Zahlen aus der Wawi. (so ist der Plan)

Gruß Michael
 
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SebiW

Sehr aktives Mitglied
2. September 2015
2.754
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Na dann seid Ihr ja super aufgestellt und ich sehe kein Problem warum das nicht manuell funktionieren sollte :)
Im Normalfall macht ein Steuerberater sowas halt nicht kostenlos :D
 
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